Balkon abschneiden – darauf müssen Sie Rücksicht nehmen!

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Es gibt gute Gründe, einen Balkon zu entfernen

Obwohl ein Balkon einen praktischen Mehrwert bietet und den Immobilienwert steigert, existieren zahlreiche triftige Gründe für dessen Entfernung. Die wahrscheinlich wichtigsten sind eine Sanierung der Fassade, eine marode Bausubstanz und das Beseitigen einer Wärmebrücke.

Abschneiden ist nur bei auskragendem Balkon notwendig

Ein auskragender Balkon verwendet die Bodenplatte eines Stockwerks, die sich außerhalb der Fassade fortsetzt. In diesem Fall besteht die einzige Möglichkeit eines Abbruchs in dem Abschneiden des überstehenden Balkons. Wegen ungünstiger Eigenschaften wie einer schlechten Energiebilanz verwenden Architekten seit Anfang der 80er Jahre bevorzugt frei- und selbsttragende Balkone. Bei diesen ist ein Abschneiden im wortwörtlichen Sinn überflüssig, da ihn ausschließlich Stützelemente oder Wandverankerungen halten. Hier müssen Sie stattdessen einen stufenweisen Rückbau vornehmen.

Gefahren bei dem Abschneiden eines Balkons

Sie können aus Sicherheitsgründen in keinem Fall einen Balkon ohne sorgfältige Vorbereitung abschneiden. Abgesehen von der Gefahr, dass die herabfallenden Elemente die Fassade beschädigen, birgt ein solches Vorgehen zahlreiche Risiken:

  • Vibrationen können die Außenwand beschädigen
  • Der spontane Gewichtsverlust führt zu starken Schwingungen im Gebäude
  • Hohe Unfallgefahr der beteiligten Arbeitskräfte
  • Präziser Sägeschnitt erfordert hochwertiges Werkzeug
  • Gesundheitsgefahr durch giftige Substanzen wie Asbest in Altbauten

Auswirkungen auf die Statik

Allein eine Betonplatte mit etwa acht Quadratmeter Oberfläche und einer Dicke von 25 Zentimetern wiegt etwa fünf Tonnen. Handelt es sich bei dem Balkon nicht um einen nachträglichen Anbau, berücksichtigt die ursprüngliche Bauplanung dieses Gewicht und verwendet entsprechende Bodenplatten und Abstützungen. Fehlt diese Belastung nach außen, verstärken sich Spannungen im Inneren und können in extremen Fällen zu einer Wölbung der Platte führen. Am einfachsten verläuft der Rückbau bei einem Vorstellbalkon auf Stelzen, der die Gebäudestatik nicht beeinflusst.

Vorgehen bei dem Abbruch eines Balkons

Um die Belastung der Struktur eines Gebäudes zu vermeiden, müssen Sie das Gewicht schrittweise reduzieren und starke Erschütterungen vermeiden. Zunächst stützen Sie deshalb den Balkon ab, indem Sie ihn an einem Kran befestigen oder ein Gerüst unter ihm errichten. Schwere Werkzeuge wie ein Presslufthammer verursachen starke Vibrationen, deshalb eignen sich besser Schneidgeräte wie Trennschleifer. Die Entfernung erfolgt bei einem großen Balkon nicht in einem ganzen Stück, sondern in einzelnen Segmenten.

Bei einem freitragenden Balkon besteht der Abbruch in einem schonenden Rückbau. Zunächst entfernen Sie alle nicht tragenden Elemente wie Bodenbelag, Außengeländer oder Aufbauten. Nach einer soliden und ausreichend tragfähigen Abstützung der Bodenplatte entfernen Sie den Balkon vollständig von dem Gebäude, indem Sie die Verankerungen an der Außenmauer lösen. Als letzten Schritt transportieren Sie das Bauelement ab – spätestens an diesem Punkt empfiehlt sich ein Kran, um den Arbeitsaufwand zu minimieren.

Beauftragen Sie einen Spezialisten

Oberflächlich mag es sich bei dem Abschneiden eines Balkons um eine einfache Aufgabe handeln, sie birgt aber ein hohes Risiko für das Gebäude, erfordert teure Spezialgeräte und eine fachkundige Expertise. Handelt es sich nicht um einen leichten Holzbalkon oder eine niedrige, selbsttragende Stelzenkonstruktion aus Metall, steht der finanzielle Aufwand einer professionellen Beseitigung in keinem Verhältnis zu dem möglichen Schaden.