Bei der Innenraumgestaltung sind Ihnen kaum Grenzen gesetzt. Wenngleich gestrichene Wände, Holzvertäfelungen oder Tapeten am häufigsten zu sehen sind, so spricht nichts gegen eine Backsteinwand im Innenbereich, die das Wohnzimmer rustikal und gemütlich erscheinen lässt.
Ist eine echte Backsteinwand möglich?
Häufig ist im Haus ohnehin eine Backsteinwand gegeben, die sich hinter Putz und Farbe versteckt. Diese müssen Sie dann freilegen und aufhübschen, um den gewünschten Hingucker zu erhalten. Wenn Sie sich jedoch nicht sicher sind, ob sich an der gewünschten Stelle tatsächlich eine Backsteinwand befindet, gibt es Wege, um dies in Erfahrung zu bringen:
- Vorbesitzer fragen: Eventuell haben Sie die Möglichkeit, den Vorbesitzer zu kontaktieren. Eventuell haben auch Nachbarn Bilder von der Bauphase oder waren beim Bau dabei und können Auskunft geben.
- Probebohrung durchführen: Sie können außerdem ein kleines Loch in die Wand bohren – bestenfalls an einer unauffälligen Stelle – und anschließend das Bohrmehl untersuchen. Handelt es sich dabei um einen gelblichen oder rötlichen Staub, deutet das auf Backsteine hin.
- Nahtstellen untersuchen: Eventuell finden Sie an Nahtstellen wie Steckdosen, Fensterbänken oder Fußleisten bereits hinweise auf die Bausubstanz.
- Putz entfernen: Sie können natürlich auch direkt den Putz entfernen. Dabei handelt es sich um eine Aufgabe, die ohnehin getan werden muss, wenn Ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann.
Backsteinwand freilegen
Je nachdem, wie Ihre Wand bisher gestaltet ist, müssen Sie einige Arbeitsschritte einplanen. Bei Mauern, die mit Gipskarton oder Ständerwänden verkleidet sind, können Sie entweder die Verschraubungen lösen, falls diese ersichtlich sind oder aber Sie hebeln die Platten mithilfe einer Brechzange von der Wand. Unter Umständen ist zusätzlich die Verwendung eines Hammers oder einer Stichsäge vonnöten.
Putz abschlagen
Als nächstes müssen Sie den Putz abschlagen. Setzen Sie dazu einen Meißel senkrecht an der Wand an und durchbrechen Sie die erste Stelle. Anschließend sollte der Meißel möglichst dicht an der Wand liegen, wobei Sie darauf achten müssen, dass Sie das dahinter befindliche Mauerwerk nicht beschädigen. Achten Sie außerdem auf hinter dem Putz liegende Rohre und Kabel.
Wand reinigen
Nun geht es an die Feinarbeit. Verwenden Sie Drahtbürsten in verschiedener Stärke sowie Schmirgelpapier, um die Backsteine von Putzresten zu befreien. Eventuell bietet sich die Verwendung einer Salzsäure an, wenn die Backsteine schwer zu reinigen sind. Allerdings ist bei dem Umgang mit der Chemikalie äußerste Vorsicht gefragt.
Feuchtigkeitsproblem beachten
Wenn Sie sich für eine echte Backsteinwand entscheiden, dürfen Sie ein mögliches Feuchtigkeitsproblem nicht außer Acht lassen. Backstein ist recht empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und kann mit der Zeit zu bröckeln beginnen, wenn eine zu hohe Luftfeuchtigkeit besteht. Hierauf sollten Sie also unbedingt achten und gegebenenfalls die Backsteine streichen und imprägnieren.
Backsteinwand künstlich erzeugen
Wenn Sie nicht das Glück haben, einen bereits vorhandene Backsteinwand freilegen zu können, müssen Sie auf Ihre Wunschoptik aber nicht gänzlich verzichten. Ihnen stehen gleich drei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, künstlich die Backsteinwand-Optik zu erzielen:
- Tapeten im Backstein-Design
- Wandfliesen im Backstein-Design
- Wandpaneelen im Backstein-Design