So bauen Sie einen Aufzug selbst

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Ein altes Rad bietet sich geradezu an für einen Aufzug

Gerade bei Neubauten oder Renovierungen kann es nötig sein, schwere Gegenstände über mehrere Stockwerke transportieren zu müssen. Um sich die Arbeit etwas zu erleichtern, können Sie einen Lastenaufzug nutzen – und diesen auch selbst bauen. Was Sie dabei beachten sollten, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.

Lastenaufzüge als Alleskönner

Da Personenaufzüge nach gesetzlichen Regelungen nicht selbst gebaut werden dürfen, kann die eigene Errichtung eines Lastenaufzugs sinnvoll sein. Ob Sie diesen nur kurzfristig für ein Projekt benötigen oder sich den Alltag dauerhaft erleichtern wollen: diese Art des Aufzugs kann mit einem geringen Kostenaufwand von unter 100 Euro und ein wenig Geschick in kurzer Zeit selbst hergestellt werden. Neben zahlreichen Möglichkeiten bezüglich der Auswahl von Material oder vorgefertigten Bestandteilen aus dem Baumarkt können Sie diesen Aufzug ebenso durch Elektronik und Steuermodule individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen, wodurch die verschiedensten Transportgüter befördert werden können.

Voraussetzungen und benötigte Komponenten

Für ein Grundmodell benötigen Sie generell die folgenden Komponenten:

  • Rahmen: Einen Rahmen stellt man am leichtesten aus Aluprofilen her, die in jedem Baumarkt samt passender Verbindungsstücke erhältlich sind. Der Motor und die weiteren Komponenten werden später mit einem Akkuschrauber an diesem Rahmen befestigt, sodass Sie auf eine stabile Konstruktion achten sollten. Auch sind Rahmen aus Holz möglich. Neben dem Errichten aus einzelnen Holzteilen kann hierfür beispielsweise auch eine dreiteilige Holzleiter verwendet werden.
  • Fahrkorb oder Plattform: Als Fahrkorb können etwa Holzplattformen, alte Kisten, ausrangierte Einkaufskörbe oder selbst errichtete Rahmenkonstruktionen verwendet werden. Der Fahrkorb liegt gleitend und in einer Schrägstellung auf Schienen, die genau zueinander ausgerichtet sein sollten. Auch empfiehlt sich die Verwendung von Schwerlastrollen, damit der Aufzug auch stärkeren Anforderungen standhalten kann.
  • Antrieb: Als Antrieb werden zumeist kleine Elektromotoren verwendet, da diese eine gute Zugkraft entwickeln und dem manuellen Kurbeln per Hand deutlich überlegen sind. Verwenden Sie beispielsweise den Motor eines nicht mehr verwendeten Elektrogeräts (Mofa, Elektrofahrrad) oder eines alten Garagentors. Tipp: Vorteil der letzten Variante ist, dass dieser Motor zumeist schon mit einer passenden Antriebskette kommt.
  • Seilzüge: Um Ihre Gegenstände sicher zu transportieren und auch eine vertikale Funktionsweise möglich zu machen, sind starke Seilzüge elementar. Verwenden Sie hierfür unbedingt Drahtseile, idealerweise aus Stahl, um auch eine lange Haltbarkeit zu erhalten. Diese werden in die Umlenkrollen eingehangen, weshalb auch die Rollen von hoher und haltbarer Qualität sein sollen, sodass Sie von dem Stahl und der Reibung nicht so schnell beschädigt werden.
  • Steuermodule: Für technikaffine Bastler lohnt sich auch ein Blick auf Steuermodule, die mit Endschalter, Bedienteil und Steuerelektronik errichtet werden können. Hierzu gibt es etwa auf YouTube zahlreiche praxisnahe Anleitungen.

Darauf müssen Sie beim Bau achten

Wie bei jedem Bauprojekt gilt: achten Sie auf die Sicherheit. Testen Sie den Aufzug vor der eigentlichen Verwendung und transportieren Sie keine zu schweren Gegenstände, die die Integrität des Aufzugs zerstören könnten. Achten Sie ebenso darauf, dass der Fahrkorb oder die Plattform sicher verschraubt ist, und passen Sie dies gegebenenfalls während der Nutzung immer wieder an.