Obwohl sich Porzellan und Keramik ähnlich sehen, handelt es sich dabei um ganz unterschiedliche Materialien – die auch zu ganz unterschiedlichen Preisen gehandelt werden. Was genau den Unterschied ausmacht und wie Sie ihn erkennen, lesen Sie hier.
Das Ausgangsmaterial ist bei Keramik und Porzellan verschieden
Keramik und Porzellan sehen sich auf dem ersten Blick zwar extrem ähnlich, weisen aber einige Unterschiede zueinander auf. Das liegt an ihrem Hauptunterscheidungsgrund – dem Ausgangsmaterial, aus dem Keramik und Porzellan jeweils gefertigt werden. Während dies bei Keramiken vor allem Tonerde ist, ist der Grundstoff von Porzellan Koalin. Dieses auch Porzellanerde genannte Material enthält Kaolinit, was aus verwittertem Feldspat entsteht und ohne Eisenanteile auskommt.
An diesen Merkmalen erkennen Sie den Unterschied
Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsstoffe ergeben sich beim fertigen Porzellan bzw. bei der fertigen Keramik spezielle Materialeigenschaften, die eine Differenzierung der beiden Stoffe mit einem prüfenden Blick ganz einfach macht. Insbesondere die folgenden Kriterien können zu diesem Zweck untersucht werden:
- Härte: Das wohl wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen Keramik und Porzellan stellt der Härtegrad dar. So ist Porzellan deutlich härter als Keramik, was sich im Alltag gerne dadurch zeigt, dass Keramikgeschirr schneller splittert. Diese Charakteristik lässt sich zu Hause jedoch nur schwer testen, ohne Beschädigungen am teuren Porzellan zu riskieren. Spezielle Messgeräte können Abhilfe schaffen.
- Farbe: Auch bei der Färbung der beiden Materialien lassen sich Unterschiede beobachten. So ist echtes und hochwertiges Porzellan strahlend weiß, weshalb es auch den Spitznamen „weißes Gold“ trägt. Keramiken sind hingegen oftmals gräulich oder rötlich, was auf die Tonerde zurückzuführen ist.
- Farbveränderungen: Verändert sich die Farbe des Geschirrs im Laufe der Zeit und lässt sich die strahlend weiße Farbe trotz gründlicher Reinigung nicht erhalten, ist es ebenfalls nicht unwahrscheinlich, dass es sich bei einem Stück um Keramik – und nicht um Porzellan – handelt.
- Lichtdurchlässigkeit: Eine weitere wichtige Eigenschaft von Porzellan ist dessen Lichtdurchlässigkeit, was ebenfalls in Keramikstücken nicht zu finden ist. Halten Sie das Objekt gegen eine Lichtquelle und prüfen Sie, ob durchscheinende Stellen zu erkennen sind. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich wahrscheinlich um Keramik.
- Preis: Beim Erwerb ist der größte Unterschied wahrscheinlich in den Kosten verankert. So kostet Porzellan im Schnitt deutlich mehr Geld, was mit dem höheren Aufwand beim Brand zu tun hat.
