Ist die Verwendung von Faserbeton für die Bodenplatte möglich?

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Der noch relativ neue (in den 90er Jahren aufgekommene) Baustoff Stahlfaserbeton wird in vielen Bereichen immer beliebter. Da stellt sich die Frage, ob das Material mit seinen zahlreichen Vorteilen auch für die Errichtung einer Bodenplatte verwendbar ist.

Was ist Stahlfaserbeton überhaupt?

Zunächst sollte kurz angerissen werden, worum es sich bei dem Verbundwerkstoff Stahlfaserbeton handelt. Im Grunde handelt es sich hier einfach um einen Beton, dem aber Stahlfasern zugemischt worden sind.

Vorteile von Stahlfaserbeton

Generell kommt Stahlfaserbeton mit einigen Vorteilen daher, die sich allerdings nicht immer auf die Bodenplatte beziehen lassen können:

  • höhere Duktilität als herkömmlicher Beton
  • beim Aushärten werden Spannungsrisse oder Schrumpfungsrisse vermieden
  • hohe Nachrissfestigkeit
  • Korrosion führt nicht zu Schäden am Bauteil
  • die Bewehrung kann wegfallen, wodurch häufig eine bessere Wirtschaftlichkeit gegeben ist

Stahlfaserbeton für die Bodenplatte – Vorteile

Auch in Bezug auf die Verwendung von Stahlfaserbeton für die Bodenplatte gibt es einige Vorteile zu erwähnen, wenngleich das Material in vielen Punkten mit Beton gleichzustellen ist. So ist zum Beispiel sowohl die Tragfähigkeit als auch die Haltbarkeit in etwa gleich. Da außerdem bei der Verwendung von Stahlfaserbeton die Notwendigkeit von Bewehrungsstangen entfällt, entfällt das Risiko von Korrosionsschäden. Und natürlich spart dies nicht nur Aufwand, sondern auch Kosten.

Stahlfaserbeton für die Bodenplatte – Nachteile

So positiv die Vorteile auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, leider weist die Verwendung von Stahlfaserbeton für eine Bodenplatte doch auch erhebliche Nachteile auf. Zunächst besteht das Problem, dass zurzeit noch immer keine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Stahlfaserbeton existiert. Das bedeutet leider, dass für jeden einzelnen Einsatz die Genehmigung von der Obersten Bauaufsichtsbehörde des jeweiligen Bundeslandes benötigt wird. Ein zusätzlicher Behördengang, den man sich gerne ersparen würden. Des Weiteren hat Stahlfaserbeton einen qualitativen Nachteil: Die Auswahl an zu verwendenden Fasern ist nicht allzu groß und muss dem Hersteller vom Auftraggeber gestellt werden.

Mögliche Beschädigungen

Ein weiterer, wesentlicher Nachteil kann sich nach dem Aushärten des Baustoffes ergeben – und ist entsprechend vorher leider nicht absehbar. Wenn der Beton ausgehärtet ist, kann es sein, dass die enthaltenen Fasern durch die Betonoberfläche dringen und dabei schwerwiegende Schäden anrichten. Wenn Sie beispielsweise vorhaben, Stahlfaserbeton in einer Garage zu verwenden, kann es zu aufgeschlitzten Reifen kommen und natürlich können Sie sich an einem Stahlfaserbetonboden mit geringer Qualität auch selbst sehr verletzen.