Dispersionsfarbe mit Silikatfarbe zu überstreichen ist keine gute Idee

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Silikatfarbe hält nicht auf Dispersionsfarbe

Zu den häufigsten Renovierungsarbeiten gehört das Streichen der Wände. Dabei dürfen intakte Altanstriche meist überstrichen werden, wenn frische und alte Farben miteinander verträglich sind. Diese Verträglichkeit sollten Sie vor dem Kauf der neuen Wandfarbe klären.

Dispersionsfarbe ist ideal für Wohnräume

Die atmungsaktive Dispersionsfarbe wird ohne Weichmacher und ohne Lösungsmittel produziert. Sie ist beinahe geruchsneutral und verfügt über eine hohe Deckkraft. Sie lässt sich leicht verarbeiten und gehört zu den preisgünstigen Wandfarben. Beim Erstanstrich in Neubauten und im Rahmen von Renovierungsarbeiten im Altbau kommt sie dank ihrer vielen Vorteile gleichermaßen oft zum Einsatz.

Besonderheiten der Silikatfarbe

Silikatfarbe enthält als Bindemittel das mineralische Kaliumsilikat. Es verbindet sich in einer chemischen Reaktion dauerhaft mit dem Untergrund. Für diese Reaktion wird Kohlendioxid aus der Umgebungsluft benötigt. Zudem muss der Untergrund mineralische Bestandteile aufweisen, damit sich für die Anhaftung der Farbe Calciumsilikathydrate bilden können. Silikatfarbe haftet nur auf Flächen, die beide Komponenten gewährleisten.

Für Silikatfarbe geeignete Untergründe

  • Alter Silikatanstrich
  • Beton
  • Zement
  • Kalkfarbe und Kalkputz
  • Kalksandstein

Ungeeignete Untergründe

Zu den nicht geeigneten Oberflächen für Silikatfarben gehören alte Dispersionsanstriche. Die für die Verhaftung mit dem Untergrund erforderlichen mineralischen Elemente fehlen in der Dispersionsfarbe. Ungeeignet sind außerdem Untergründe aus Gips, Metall, Holz und mit Lack beschichtete Flächen. Auch auf Tapeten und anderen wasserlöslichen Flächen hält Silikatfarbe nicht.

Alten Anstrich prüfen

Nicht immer ist eindeutig, mit welcher Farbe der Vormieter die Wände gestrichen hat. Mit einem einfachen Test finden Sie heraus, ob es sich um einen Dispersionsanstrich handelt. Geben Sie mit einem Tuch etwas Nitroverdünnung auf die Wand. Die Dispersion reagiert auf die Verdünnung. Reiben Sie mit dem Finger über den Fleck. Falls sich nun nur wenig oder gar keine Farbe ablöst, handelt es sich um einen Anstrich mit Dispersionsfarbe.

Oberfläche unter der Dispersionsfarbe

Wenn sich unter dem Anstrich mit Dispersionsfarbe ein mineralischer Untergrund befindet, können Sie die betreffende Wand mit Silikatfarbe streichen. Entfernen Sie zunächst den alten Dispersionsanstrich vollständig. Der Anstrich wird mit Wasser aufgeweicht und mit einem Spachtel abgelöst. Die frei gelegte Wandfläche darf mit Silikatfarbe renoviert werden.

Tipps & Tricks
Ein alter Silikatanstrich kann problemlos mit Dispersionsfarbe überstrichen werden. Darauf darf aber später nicht erneut Silikatfarbe verarbeitet werden, denn diese würde auf dem Dispersionsuntergrund nicht haften.