Silberbesteck – Darf es in die Spülmaschine?

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Nicht jedes Besteck aus Silber sollte in die Spülmaschine.

Wer nach einem guten Essen mit dem teuren Geschirr den Abwasch machen muss, erinnert sich wahrscheinlich an die warnenden Worte, die häufig in Bezug auf Silberbesteck und Spülmaschinen ausgesprochen werden. So lautet die gängige Meinung, dass dieses Küchengerät dem Besteck schaden würde – aber stimmt das tatsächlich auch? Was Sie über Silberbesteck in der Spülmaschine wissen müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.

Silberbesteck kommt in verschiedenen Abstufungen vor

Silberbesteck gehört nicht nur zu den älteren Formen des Küchengeschirrs, sondern ist auch nach wie vor sehr beliebt. Und das aus gutem Grund: Neben seinen dekorativen Eigenschaften sagt man Silberbesteck ebenfalls nach, dass es antibakteriell wirkt und zusätzlich eine geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt, sodass kalte Lebensmittel bei Kontakt kalt und warme Lebensmittel warm bleiben.

Silberbesteck ist aber nicht gleich Silberbesteck. Je nach Herstellungsverfahren wird es aufgrund seiner Weichheit mit verschiedenen Legierungen kombiniert (zumeist mit Kupfer), sodass der tatsächliche Silberanteil in verschiedenen Abstufungen vorliegen kann. Dabei handelt es sich um die folgenden:

  • Sterling-Silber (925er-Silber);
  • Echtsilber (800er-Silber);
  • Massivsilber (150er-Silber); sowie
  • Hartversilberung (90er-Silber).

Diese Abstufungen unterscheiden sich nicht nur im Silberanteil, sondern auch in Bezug auf die Härte und Reaktionsfreudigkeit. Daher sollten Sie vor allem bei einem hohen Silberanteil vorsichtig sein, wenn es um die Reinigung geht.

Viele „Spülmaschinenschäden“ haben andere Ursachen

Der „typische Spülmaschinenschaden“, vor dem in Bezug auf Silberbesteck oftmals gewarnt wird, zeigt sich in Form von hartnäckigen, fleckenartigen Verfärbungen. Diese Anlaufen ist oftmals dann zu beobachten, wenn das Geschirr frisch aus der Spülmaschine kommt – tatsächlich ist aber nur sehr selten das Gerät an der Entstehung dieser Verfärbungen schuld. Vielmehr muss die Ursache bei den Lebensmittelresten gesucht werden, die mit dem Silber in der Spülmaschine auf ihre Wäsche warten. Silber ist ein Edelmetall, das wie andere Edelmetalle auf Schwefel reagiert und Silbersulfat bildet. Da vor allem in Eigelb, Senf und Fisch Schwefel enthalten ist und diese Lebensmittelreste in der geladenen Spülmaschine mit dem Silber in Kontakt kommen, entstehen Flecken. Auch die Kupferlegierungen, die häufig im Silberbesteck enthalten sind, reagieren entsprechend.

Daher ist oftmals nicht die Spülmaschine der Übeltäter, wenn es zu Verfärbungen kommt. Achten Sie darauf, dass die entsprechenden Lebensmittelreste nicht mit dem Silberbesteck in Kontakt stehen, um diese Flecken zu vermeiden. Insbesondere Massivsilber und Hartversilberungen sowie Silbergegenstände mit Klarlackschicht dürfen dann unbeschadet in der Spülmaschine gereinigt werden.

Nicht jedes Silberbesteck sollte in die Spülmaschine

Dennoch sollten Sie darauf achten, dass nicht jede Art von Silberbesteck unbedingt in die Spülmaschine sollte. Neben den vermeidbaren Verfärbungen gibt es vor allem für antike und wertvolle Stücke sowie für Silberbesteck aus 925er- oder 800er-Silber noch weitere Gefahren. Durch die maschinelle Beanspruchung schlagen Teile gerne einmal gegeneinander, was zu Kratzern und anderen Beschädigungen führen kann. Und auch stark beanspruchtes Silber sollte durch eine Handwäsche geschont werden, damit Sie noch lange etwas von Ihrem Geschirr haben. Reinigen Sie die Silberteile am besten direkt nach der Benutzung mit der Hand, um einem Anlaufen vorzubeugen.