Nickel in Edelstahl – Eine häufige Legierung im Alltag

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Der überwiegende Teil der weltweiten Produktion an Nickel dient der Legierung von Edelstahl – nach Schätzungen der Metall verarbeitenden Industrie finden etwa zwei Drittel der Gesamtmenge hier Verwendung. Obwohl Nickel an sich nicht giftig oder gefährlich ist, ist diese Information für Allergiker oder Menschen mit einer Sensibilisierung wichtig.

Vorteile von Nickel in Edelstahl

Je nach Verwendung unterscheidet die Industrie zwischen einer Vielzahl von verschiedenen Sorten Edelstahl, die sich unter anderem durch ihre Legierung – also die Kombination der in ihnen enthaltenen Metallen – unterscheiden. Nahezu alle enthalten Nickel in einem mehr oder weniger hohen Anteil, denn in Verbindung mit Eisen entsteht daraus Stahl mit sehr günstigen Eigenschaften:

  • Hohe Beständigkeit gegen Korrosion durch Metalle, extreme Temperaturen und Feuchtigkeit
  • Steigerung der Härte
  • Verbesserte Zug- und Schlagfestigkeit sowie Zähigkeit
  • Höhere Duktilität (Verformbarkeit vor einem Bruch)

Nickel in geringen Dosen stellt keine direkte Gefahr für den menschlichen Organismus dar. Mit ihm legierter Edelstahl eignet sich deshalb für die Herstellung von Haushalts- und Küchengeräten aller Art – zum Beispiel Behältern, Besteck oder Pfannen. Da es sich um eine molekulare Bindung in dem Edelstahl und keine Beschichtung handelt, findet keine Abgabe von Nickel an die Umgebung statt.

Beschichtung mit Nickel

Hochwertiges Betsteck aus Edelstahl ist häufig verchromt – aus technischen Gründen erfordert dieses zunächst eine Beschichtung mit Nickel, das als Bindung zwischen dem Edelstahl und dem Chrom dient. Starke Säuren greifen sowohl Chrom wie auch Nickel an und können eine chemische Reaktion auslösen, bei der sich einzelne Moleküle lösen. In praktischen Proben fanden unabhängige Labore im Auftrag von Verbraucherschützern in der Tat Spuren beider Metalle bei säurehaltigen Inhalten. Die festgestellten Mengen liegen allerdings weit unter den offiziellen Grenzwerten und gelten als unbedenklich.

Sensibilisierung und Allergien bei Nickel

Gelangt Nickel in den menschlichen Körper, kann dieses zu einer Reaktion des Immunsystems führen. Zunächst erfolgt eine Sensibilisierung, bei der ein Organismus nur leicht auf den Stoff reagiert. Lediglich bei einer größeren und fortgesetzten Belastung entsteht daraus eine Allergie. Um dieses Risiko zu minimieren, reguliert die Europäische Union den Gehalt an Nickel in Gegenständen mit einem „lang andauernden“ Hautkontakt streng. So ist der Einsatz zum Beispiel in Körperschmuck wie Ohrringen und Piercings lediglich unter strengen Auflagen und bei sehr niedrigen Grenzwerten erlaubt. Ähnliche Regelungen gelten für Edelstahl, der mit Lebensmitteln in Kontakt kommt.