Brennholz selbst machen: So gelingt die Holzernte

Das selbstständige Gewinnen von Brennholz ist eine praktische Möglichkeit, Ihre Heizkosten zu senken und nachhaltig mit natürlichen Ressourcen umzugehen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Methoden zur Holzernte zur Verfügung stehen und wie Sie das Holz optimal verarbeiten.

Möglichkeiten der Brennholzgewinnung

Wenn Sie Brennholz selbst gewinnen möchten, haben Sie verschiedene Optionen zur Verfügung. Jede Methode bringt eigene Anforderungen und Vorteile mit sich:

  1. Selbstwerbung im Wald: Diese Methode erlaubt es Ihnen, Holz eigenständig zu ernten. Dabei erhalten Sie von Forstämtern oder privaten Waldbesitzern eine Zuweisung zu einem bestimmten Baum oder Holzpolter, den Sie bearbeiten dürfen. Beachten Sie, dass Sie in der Regel einen Motorsägenführerschein benötigen und geeignete Sicherheitsausrüstung tragen müssen.
  2. Polterholz verwenden: In vielen Wäldern finden Sie bereits gefällte und aufgeschichtete Baumstämme, die zur Verarbeitung bereitstehen. Diese sogenannten Polter haben oft eine Länge von zwei bis sechs Metern und liegen häufig an gut befahrbaren Waldwegen. Sie können das Holz selbst abtransportieren oder direkt im Wald auf die gewünschte Scheitlänge zusägen.
  3. Restholz sammeln: Nach Holzerntearbeiten verbleiben häufig Reste wie abgebrochene Äste oder zersägte Baumstämme. Diese Materialien können ebenfalls als Brennholz genutzt werden. Um im Wald Holz sammeln zu dürfen, benötigen Sie einen Holzsammelschein, den Sie gegen eine geringe Gebühr bei Ihrer Gemeinde beantragen können. Achten Sie darauf, dass das Sammeln von Holz in bestimmten Zeiträumen und Regionen eingeschränkt sein kann, um beispielsweise die Brutzeiten von Wildtieren zu schützen.
  4. Holz von Regionalanbietern beziehen: Eine einfache Möglichkeit, an Holz zu gelangen, besteht darin, es von regionalen Anbietern liefern zu lassen. Diese bieten häufig verschiedene Holzarten in unterschiedlichen Größen an, die zur weiteren Verarbeitung auf Ihr Grundstück gebracht werden. Diese Option ermöglicht es Ihnen, Brennholz effizient zu erwerben, ohne die körperlichen Arbeiten der Holzernte selbst durchführen zu müssen.

Nachdem Sie sich für eine Methode entschieden haben, können Sie mit der eigentlichen Verarbeitung des Holzes beginnen.

Vom Baumstamm zum Brennholz: Die Verarbeitung

Sobald Sie das Holz gesammelt haben, beginnt der Prozess der Verarbeitung. Hier sind die wesentlichen Schritte, um Ihr Brennholz optimal vorzubereiten:

1. Stücke zuschneiden: Berücksichtigen Sie bei der Zersägung des Baumstammes die Höhe Ihres Ofens. Gewöhnlich haben Holzscheite eine Länge zwischen 30 und 50 Zentimetern, was für die meisten Kaminsysteme geeignet ist. Beginnen Sie damit, die Baumstämme in gleichmäßige, handliche Teile zu zerschneiden, die leicht zu handhaben sind.

2. Holz spalten: Nach dem Zerschneiden folgt das Spalten des Holzes. Dabei haben Sie die Wahl, ob Sie manuell mit einer Axt oder mithilfe eines Holzspalters arbeiten. Frisches Holz lässt sich in der Regel einfacher spalten, daher sollten Sie dies möglichst zeitnah nach dem Fällen des Baumes tun. Achten Sie darauf, dass sich beim Spalten keine Hindernisse in der Umgebung befinden und der Holzklotz sicher gehalten wird.

3. Trocknung: Das gespaltene Holz benötigt Zeit, um zu trocknen. Ein optimaler Trocknungsprozess erfordert gut belüftete Lagerstätten, die vor Regen geschützt sind. Idealerweise sollten die Holzscheite mehrere Monate lagern, um die Feuchtigkeit auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. Holz mit einer Feuchte von unter 20 % gilt als ideal für die Verbrennung in Kamin oder Ofen.

4. Lagerung: Lagern Sie das Brennholz unter einem schützenden Dach oder einer Plane, um es vor Witterungseinflüssen zu bewahren. Stellen Sie sicher, dass die Holzscheite gut voneinander getrennt sind, um eine ausreichende Luftzirkulation zu ermöglichen. Die Lagerstätte sollte auch nicht in Bodennähe stehen, um die Gefahr von Schimmelbildung zu minimieren.

Durch diese Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Holz nicht nur effizient verarbeitet, sondern auch optimal für die Verwendung in Ihrem Ofen oder Kamin vorbereitet ist.

Sicherheitsvorkehrungen

Die Sicherheit steht an erster Stelle, wenn Sie selbst Brennholz herstellen. Bei der Arbeit mit Kettensägen und anderen Werkzeugen sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Schutzkleidung: Tragen Sie eine Schnittschutzhose und -jacke, die für die Waldarbeit geeignet sind. Nutzen Sie ebenfalls rutschfeste Sicherheitsschuhe mit Schnittschutzfunktion. Ein Helm mit Gesichtsschutz schützt vor herabfallenden Ästen und Splittern, während Gehörschutz die Lärmbelastung reduziert.
  • Begleitperson: Arbeiten Sie nicht alleine, sondern immer mit mindestens einer weiteren Person. Diese Person kann im Notfall Hilfe herbeiholen und sorgt für zusätzliche Sicherheit.
  • Vorbereitung und Umwelt: Informieren Sie sich vorab über die Umgebung, in der Sie tätig werden, insbesondere über Rettungspunkte und potenzielle Gefahren wie herabfallende Äste oder unwegsames Gelände. Achten Sie ebenfalls darauf, dass der Arbeitsbereich frei von anderen Personen ist, um das Risiko von Verletzungen durch fliegende Holzsplitter oder Werkzeuge zu reduzieren.
  • Sichere Techniken: Halten Sie die Kettensäge stets mit beiden Händen fest und verwenden Sie diese niemals einhändig. Stellen Sie sicher, dass Sie stabil stehen, und sägen Sie niemals über Kopf. Beginnen Sie mit der Säge immer am Boden und mit angezogener Kettenbremse, um ein unkontrolliertes Laufen der Kette zu verhindern.

Durch die Beachtung dieser Sicherheitsvorkehrungen minimieren Sie das Risiko von Verletzungen und können Ihre Arbeiten effizient und sicher durchführen.