Wenn das Mauerwerk nass geworden ist, muss schnell gehandelt werden, um Folgeschäden so gut wie möglich einzudämmen. Zunächst gilt es, die Ursache zu finden, um weitere Nässe zu vermeiden. Und dann wird die Mauer trockengelegt – alles Wichtige zum Thema erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Finden der Ursache
Eine feuchte oder nasse Mauer kann zu schweren Schäden führen, von der Schimmelbildung bis hin zum Angriff auf die Bausubstanz. Eine feuchte Wand oder der sogenannte feuchte Keller darf daher niemals auf die leichte Schulter genommen werden und umso wichtiger ist es, dass das Problem schnell und ordentlich beseitigt wird. Doch bevor eine Mauer endgültig wieder trockengelegt werden kann, muss die Ursache für die Feuchtigkeit gefunden und behoben werden – ansonsten tritt das Problem immer wieder auf. Mögliche Ursachen können dabei sein:
- Grundwasser von unten
- Rohrbruch
- defektes Wasserrohr in der Wand
- kaputte Regenrinne
- unsachgemäße Dämmung
- fehlerhafte Abdichtung
- Bildung von Kondenswasser
- Beschädigung des Mauerwerks
- zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum
Möglichkeiten, der Ursache auf den Grund zu gehen
Mit so vielen möglichen Ursachen, die eine feuchte Wand haben kann, ist es nicht immer einfach, den wahren Grund ausfindig zu machen. Vor allem dann, wenn es sich um ein nicht offensichtliches Problem handelt. Wichtig ist es dann vor allem, den Feuchtigkeitsgehalt in der Wand zu messen. So können Sie nämlich nicht nur feststellen, wie stark die Durchfeuchtung bereits ist, sondern können dem Ursprungsort eventuell auf den Grund gehen.
Wie wird das Mauerwerk trockengelegt?
Um ein Mauerwerk zu entfeuchten, stehen verschiedene Möglichkeiten bereit. Je nach Ursache der Feuchtigkeit, bieten sich dabei verschiedene Methoden an, wobei es meistens sinnvoll ist, eine Fachfirma mit der Arbeit zu beauftragen. Denn es gehört nicht nur Erfahrung, sondern auch größere Gerätschaft zu einer ordentlichen Trockenlegung. Des Weiteren handelt es sich häufig bei feuchten Mauerwerken um einen Versicherungsschaden – dann sollten Sie sich immer an einen Experten wenden.
Gängige Trockenlegungsmaßnahmen
Ein komplett trockenes Mauerwerk gibt es nicht. Allerdings sollte der normale Feuchtigkeitswert des jeweiligen Baustoffes nicht überschritten werden. Geschieht das doch, können unterschiedliche Methoden der Trockenlegung in Frage kommen:
- Sägen
- Ausgraben
- Injektionen
- Infrarotstrahlung
- Elektroosmose
Sägen
Mit rollenden Ketten- oder Diamantseilsägen werden die Fugen elektrisch aufgeschnitten Edelstahlstreifen oder resistente Kunststoffbänder als Wassersperre eingesetzt.
Ausgraben
Wenn die Durchfeuchtung schwerwiegend ist, kann es vonnöten sein auch von außen tätig zu werden. Dann wird bis zur Fundamentunterkante gegraben und eine Dämmung aus Perimeterplatten verwendet. Hierbei handelt es sich um ein sehr aufwendiges und kostspieliges Verfahren, dass aber auch für die Zukunft trockene Wände verspricht.
Injektionen
Eines der gängigsten Verfahren zur Trockenlegung eines Mauerwerks sind die Verwendung von Injektionen. Tatsächlich ist diese Methode auch wenig aufwändig und kann von erfahrenen Heimwerkern eventuell selbst durchgeführt werden.
Infrarotstrahlung
Hierbei werden in einem Abstand von etwa zehn Zentimetern Heizplatten vor die feuchte Wand gestellt. Das in dem Mauerwerk befindliche Wasser wird erwärmt, sodass es zu verdunsten beginnt. Allerdings handelt es sich hierbei um eine recht langwierige Methode.
Elektroosmose
Durch eine elektrische Gleichspannung wird die Fließrichtung umgekehrt. Dazu sind nur geringe bauliche Maßnahmen erforderlich, allerdings muss die Wand ständig unter Strom bleiben – es handelt sich hierbei um eine dauerhafte Installation.