Wenn Sie sich mit dem Löten von Kupferrohren näher auseinandersetzen, werden Sie früher oder später vor dem Konflikt stehen: Weichlöten oder hartlöten? Das Hartlöten ist auch für nicht ganz so erfahrene Handwerker machbar, das Weichlöten hingegen erfordert schon etwas mehr Erfahrung und Geschick.
Wann kann weichgelötet werden?
Nicht immer bietet es sich an, auf diese Vorgehensweise zurückzugreifen. Manchmal ist das Hartlöten schlicht und einfach besser, manchmal sollten Sie sogar ganz auf das Löten verzichten und die Kupferrohre lieber schweißen, pressen oder kleben. Das Weichlöten eignet sich vornehmlich bei Trinkwasserleitungen und Heizungssystemen, allerdings auch nur dann, wenn die Temperatur des Wassers auf 110 Grad Celsius begrenzt ist. Des Weiteren müssen Sie einige Richtlinien beachten, die vom Deutschem Verein des Gas- und Wasserfachs vorgegeben werden. Dazu gehört unter anderem, dass die Fittings mit diesen Kennzeichen ausgestattet sein müssen:
- Herstellerzeichen
- RAL-Gütezeichen
- DVGW-Prüfzeichen
- Anschlussdurchmesser
Anleitung zum Weichlöten
Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind (möchten Sie die Rohre für die Trinkwasserleitung verwenden, müssen Sie zusätzlich darauf achten, dass die Lötmittel für die Verwendung freigegeben sind) und Sie sich der Aufgabe gewachsen fühlen, sollten Sie sich beim Weichlöten an die nachfolgende Anleitung und die Tipps halten.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
- Kupferrohre
- Fittings
- Weichlot
- Flussmittel oder Lötpaste
- Rohrschneider
- Entgrater
- Kalibrierdorn
- Schleifvlies
- Kupfer- oder Messingdrahtbürste
- Lötlampe
- Lappen
Vorbereitungen
Ehe Sie mit dem eigentlichen Weichlöten beginnen können, müssen Sie alle Kupferrohe auf die gewünschten Längen bringen. Anschließend wird das Rohr entgratet und kalibriert. Diese Vorbereitungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden, da es sonst später zu Erosionskorrosionen kommen kann.
Reinigen
Im nächsten Schritt ist es wichtig, dass Sie das Kupferrohr und die Fittings innen ordentlich reinigen. Verwenden Sie dazu ein Vlies, um das Rohr metallisch blank zu schleifen. Selbiges gilt für das Innere der Fittings.
Flussmittel auftragen
Nun wird das Flussmittel – die Lötpaste – gleichmäßig aufgetragen. Doch Achtung: Das Flussmittel ist nur auf Außenseite des Rohrs, aber nicht auf die Fittings aufzutragen.
Weichlöten
Anschließend geht es ans eigentliche Weichlöten. Dazu wird das Rohr in das Fitting gesteckt und die überflüssige Lötpaste mit einem feuchten Lappen abgewischt. Der Lötbereich wird dann auf etwa 250 Grad Celsius erhitzt: Bei der richtigen Temperatur bekommt die Lötpaste eine silbrige Farbe. Die Flammen wird dann von der Lötstelle weggehalten und das Lötzinn entlang der Nahtstelle von Fitting und Kupferrohr gezogen.
