Diese Korrosionsarten gibt es

korrosionsarten

Reagiert ein metallischer Stoff mit seiner Umgebung, wird der Begriff Korrosion für die messbaren Veränderungen verwendet. Welche verschiedenen Korrosionsarten es gibt und worauf die Definition dieser Arten jeweils beruht, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.

Über den Begriff „Korrosion“

Laut der DIN EN IS 8044 definiert sich eine Korrosion dadurch, dass ein metallischer Werkstoff mit seiner Umgebung reagiert, was wiederum messbar sein muss und zu einer Funktionsbeeinträchtigung eines mechanischen Bauteils oder eines ganzen Systems führt. Diese Reaktion kann sowohl durch elektrochemische, chemische oder metallphysikalische Gründe ausgelöst werden sein. Tatsächlich ist die Anzahl der Möglichkeiten groß – so werden offiziell 37 Arten unterschieden, die der Korrosion zugeschrieben werden können.

Das sind die häufigsten Korrosionsarten

Die Korrosionsarten werden dabei bezüglich des Materials, der Ursache und des Erscheinungsbilds unterschieden. Zusätzlich werden in der Technik weitere Arten hinsichtlich des Ortes differenziert, an dem sie aufgetreten sind. Zu den wichtigsten Korrosionsarten, die Ihnen im Umgang mit Metallen häufiger über den Weg laufen können, gehören insbesondere die folgenden:

  • Kontaktkorrosion: Eine häufige Form der Korrosion ist die Kontaktkorrosion. Diese tritt auf, wenn zwei verschiedene Metalle elektrochemisch miteinander reagieren, indem sie miteinander verbunden werden. Dabei reagiert stets jenes Metall, das weniger edel ist. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Verwendung falscher Schrauben.
  • Flächenkorrosion: Kommt es hingegen zu einer gleichmäßigen, flächendeckenden Oberflächenveränderung eines Metalls, wird dies zumeist vom umgebenden Medium – etwa der Luft – verursacht. In diesem Fall spricht man von Flächenkorrosion. Dazu gehört auch der allgemeine Rost, der im Laufe der Zeit entstehen kann.
  • Spaltkorrosion: Befindet sich ein korrodierendes Medium in kleinen, spaltförmigen Zwischenräumen von Metallteilen, tritt eine spezielle Form Korrosion auf. Hierbei handelt es sich dann um Spaltkorrosion, die üblicherweise bei nicht durchgeschweißten Schweißnahten zu finden ist. Entstehungsgrund ist zumeist der fehlende Sauerstoff zur Wiederherstellung einer Passivierung.
  • Lochfraß: Beim Lochfraß handelt es sich um einen örtlich beschränkten Korrosionsbefall, der durch punktuell beschädigte Schutzschichten entsteht. Dies ist häufig unter Bedingungen mit hohem Chlor- oder Sulfatgehalt oder bei hohen Temperaturen zu finden.
  • Interkristalline bzw. transkristalline Korrosion: Diese Art der Korrosion ist nicht bei allen Metallen zu finden, sondern tritt lediglich bei Metallgefügen mit Chromcarbiden auf. Werden diese in säurehaltigen Medien ausgewaschen, kommt es zu einer Reduktion des Chromanteils in der Legierung. Dadurch wird die Passivierung behindert, wodurch interkristalline bzw. transkristalline Korrosion entstehen kann. Anzutreffen ist diese Art zum Beispiel dann, wenn falsche Schweißzusätze verwendet wurden.
  • Spannungsrisskorrosion: Eine weitere übliche Korrosionsart ist die Spannungsrisskorrosion. Diese tritt dann auf, wenn neben einer „normalen“ Korrosionseinwirkung gleichzeitig mechanische Spannung im Bauteil ausgelöst wird. Üblicherweise handelt es sich bei den betroffenen Metallen um jene, die zur inter- bzw. transkristallinen Korrosion neigen. Entsprechende Beispiele sind etwa im Brückenbau zu finden.