Um die Beständigkeit von Fenstern gegenüber Einbruchsversuchen anzugeben, sind diese in verschiedene Schutzklassen eingeteilt. Was Sie über diese Klassifikation wissen müssen und welche Normen dafür jeweils gelten, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
Schutzklassen geben Sicherheitsfaktor bei Fenstern an
Fenster bilden bei vielen Einbruchsversuchen einen zentralen Angriffspunkt, weshalb es bereits herstellerseitig von großer Wichtigkeit ist, diese entsprechend darauf anzupassen. Aber nicht nur bei Herstellern besteht dieses Interesse zugunsten besserer Verkaufszahlen – auch staatliche und europäische Normen im Bauwesen sind zu diesem Zweck ins Leben gerufen worden.
DIN EN 1627 und DIN EN 356 sind maßgeblich
Insbesondere die DIN EN 1627 beschäftigt sich damit, wie Fenster hinsichtlich ihrer Einbruchshemmung klassifiziert werden können. Dort werden Widerstandsklassen definiert, die Widerstandszeit und mögliches Werkzeug des Einbrechers angeben, damit der Besitzer dieser Fenster einschätzen kann, welchen Kräften die Struktur widerstehen kann. Neben der DIN EN 1637 gibt es noch weitere Schutzklassen für Fenster und Türen. Vor allem die DIN EN 356 muss hierbei ebenfalls genannt werden, da sie sich mit einbruchshemmenden Verglasungen beschäftigt.
Diese Schutzklassen gibt es
Bei der Auswahl eines Fensters konzentrieren sich die meisten Hausbesitzer auf die Widerstandsklasse laut DIN EN 1627, da diese besonders maßgeblich für den Schutz ist und eine dazugehörige einbruchshemmende Verglasung mit sich bringt. So kann ein Fenster beispielsweise nicht die höchste Widerstandsklasse haben, wenn die passende Verglasung laut EN 356 nicht enthalten ist. Die Widerstandsklassen werden wie folgt unterteilt (RC in der Bezeichnung steht übrigens für „resistance class“):
- Widerstandsklasse RC 1 N: Es besteht kein gesonderter Schutz gegen Einbruchsversuche. Diese Fenster eignen sich maximal für einen Einsatz im Obergeschoss, solange der Gelegenheitseinbrecher über keine Aufstiegshilfe verfügt.
- Widerstandsklasse RC 2 N: Es werden maximal Gelegenheitseinbrecher abgehalten, da die Widerstandszeit unter 3 Minuten liegt und nur bedingte Sicherheit gegen Schraubenzieher oder Zangen besteht. Das Glas kann leicht eingeschlagen werden, da keine Sicherheitsverglasung vorhanden ist.
- Widerstandsklasse RC 2: Der Fensterrahmen entspricht der Widerstandsklasse RC 2 N, das Fenster ist aber zusätzlich mit Sicherheitsverglasung laut DIN EN 356 versehen. Die Widerstandszeit beträgt aber auch hier nur etwa 3 Minuten.
- Widerstandsklasse RC 3: Bei der Widerstandsklasse RC 3 wird bereits von einem „gewohnt vorgehenden Täter“ ausgegangen, der über spezielleres Werkzeug verfügt (Kuhfuß und zwei Schraubenzieher). Fenster dieser Klasse widerstehen solchen Angriffen mindestens 5 Minuten.
- Widerstandsklasse RC 4: Ab dieser Schutzklasse wird von erfahrenen Tätern ausgegangen. Die Klasse RC 4 hält auch Tätern mit Sägen, Meißel und Akkubohrmaschine für bis zu 10 Minuten stand.
- Widerstandsklasse RC 5: Hier ist ein Widerstand von bis zu 15 Minuten gegen Täter mit elektrischem Schwergerät möglich.
- Widerstandsklasse RC 6: Die höchste Widerstandsklasse RC 6 schafft es, erfahrene Täter mit professionellem, leistungsfähigen Werkzeug für bis zu 20 Minuten zu widerstehen.