Holz läßt sich unter bestimmten Bedingungen sehr gut biegen. Wir stellen hier mehrere Methoden vor, wie Sie dabei am besten vorgehen: Durch Wässern etwa oder mit Wasserdampf. Informieren Sie sich und entscheiden Sie, welche Methode Sie anwenden wollen.
Das Biegen von Holz
Holz zu biegen ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Am besten läßt sich dünnes Massivholz biegen. Geeignete Holzarten sind solche mit einer feinkörnigen Oberfläche; sie neigen beim Biegen weniger zum Splittern. Besonders gut lassen sich Birke, Mahagoni und Pappel biegen. Heimische Nadelhölzer hingegen eignen sich eher weniger gut, weil sie zu weich sind.
Welche Biegeradien genau möglich sind, hängt unter anderem von der Dicke des Holzes ab. Dünnere Platten lassen sich besser biegen als dickere. Im Einzelfall muss man aber immer ausprobieren ob sich eine gewünschte Form realisieren läßt. Man sollte auf jeden Fall mehrere Probedurchgängen einplanen, bis man im spezifischen Fall entsprechend Übung hat und weiß worauf man achten sollte.
Sie brauchen
- Holz (Vollholz, Furnier)
- Biegeform
- Schraubzwingen
- Säge
- Holzleim
- Dampfbehälter
- Wasser
Die Form
Die meisten Techniken, die wir hier vorstellen benötigen eine feste Form, in die Sie das Werkstück einspannen können. Diese Form muss unter Umständen gar nicht so aufwendig in der Herstellung sein. Sie muss allerdings sehr genau gefertigt sein und die tatsächlichen Maße Ihres Werkstückes abbilden. Sie muss außerdem aus einem festen, formstabilen Material sein. MDF, zum Beispiel, eignet sich gut.
Das Einkerben
Bei dieser Methode mach Sie mehrere Schnitte parallel ins Holz. Diese Schnitte sollten so tief sein, dass Sie die verbleibende Holzstärke biegen können. Das Holz verliert dadurch viel Stabilität, weil die meisten Holzfasern durchtrennt worden sind. Diese Methode eignet sich also nur für dekorative Teile und nicht für Bauteile, die eine Last abtragen müssen.
Wenn Sie Ihre Schnitte durchgeführt haben, etwa mit der Kreissäge oder der Bandsäge, prüfen Sie, ob Sie mit dem verbleibenden Holz den gewünschten Biegeradius erreichen können. Wenn das der Fall ist, geben Sie Leim in jede Kerbe. An der Innseite der Biegung bringen Sie nun ein Furnier auf, das die Biegung hält. Fixieren Sie das Werkstück mit Schraubzwingen in der gewünschten Form und lassen Sie den Leim aushärten.
Das Schichtbiegen
Beim Schichtbiegen werden etliche Schichten aus Furnier (je max. 3mm dick) übereinander gelegt und verleimt. Wenn man sie in eine Form einspannt, die aus einer Positiv- und einer Negativform besteht, härten sie in der gebogenen Form aus.
Sie haben die Möglichkeit außen schönere und teurere Holzarten zu verwenden und innen mit preiswerteren Holzarten aufzufüllen. Auf die Arten sparen Sie Geld aber Ihr Werkstück macht trotzdem einen hochwertigen Eindruck.
Stellen Sie eine Positiv-Negativ-Form entsprechend der gewünschten Dicke Ihres Wertstückes her. Schneiden Sie Ihre Furnierstreifen zurecht, legen sie ohne Leim übereinander und probieren Sie die Form aus. Wenn Sie das Furnier in die gewünschte Form biegen können, ohne das es zerbricht, hat es funktioniert. Sie können nun Leim zwischen alle Schichten geben und das Werkstück in die From einspannen. Wenn alles durchgetrocknet ist, können Sie die Kanten mit einem Hobel vorsichtig säubern.
Das freie Formen
Dünnes Holz kann unter Umständen auch ohne vollflächige Form gebogen werden. Bringen Sie Ihr Werkstück nach dem Leimen in die gewünschte Position und fixieren Sie es.
Dampfbiegen
Hierzu wird das Holz einige Zeit in einem Behälter heißem Wasserdampf ausgesetzt. Wenn der Dampf das Holz vollständig durchdrungen hat, kann man es vorsichtig über die Form biegen und fixieren. Das Holz wird dann in dieser Position auskühlen und trocknen und seine Form behalten.
Gewässertes Holz
Holz kann durch langes Wässern biegsam gemacht werden. Legen Sie das Holz dazu über ein paar Tage in ein Wasserbad. Danach kann es, wie bei Dampfbiegen vorsichtig in Position gebracht werden. Anschließend brauch das Holz eine lange Trocknungsphase, bevor es weiter verarbeitet werden kann.