Wann und wie Sie Fliesen versiegeln sollten

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Offenporige Fliesen im Bad sollten versiegelt werden

Fliesen gehören zu den Bodenbelägen, über die man sich nach dem Verlegen kaum mehr Gedanken machen muss. Sie reinigen sich einfach und gehen nur selten kaputt. Meist überdauern Fliesen Jahrzehnte und benötigen keiner Erneuerung – vorausgesetzt jedoch, sie wurden fachgerecht verlegt. In manchen Fällen sollte auch eine Versiegelung dazu gehören.

Wissenswertes vorab

Eine Fliese ist nicht gleich eine Fliese. Vor allem bei den Themen Imprägnierung und Versiegelung ist es wichtig zu wissen, aus welchem Material eine Fliese ist. Denn je nach Material können unterschiedliche Versiegelungen oder Imprägnierungen vonnöten sein. Auch sollten Sie wissen, dass es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten gibt:

  • Versiegelung: Die Oberfläche der Fliese wird beschichtet und geschützt.
  • Imprägnierung: Die Imprägnierung zieht in die Fliese ein und schützt nicht nur die Oberfläche vor Schmutz und Feuchtigkeit.

Gründe für die Versiegelung

Der Hauptgrund für das Versiegeln ist das Verhindern des Eindringens von Schmutz und Flüssigkeiten in offenporige Fliesen. Ein weiterer guter Grund ist die noch einfachere Reinigung der Fliesen, wenn diese versiegelt sind. Obendrein verleiht eine Versiegelung der Oberfläche mehr Glanz.

Fliesen unterschieden

Doch nicht jede Fliesenart kann und sollte einfach so versiegelt werden. Es wird hauptsächlich zwischen drei Fliesenarten unterschieden:

  • Steingutfliesen
  • Steinzeugfliesen
  • Feinsteinzeugfliesen

Steingutfliesen bestehen aus Ton, Kaolin, Kreide und / oder Quarz und sind offenporig. Das bedeutet, sie nehmen Wasser auf. Auch sind diese Fliesen sehr empfindlich und brechen schneller als andere Arten, weshalb sie heutzutage fast nur noch als Wandfliesen eingesetzt werden. In manchen Fällen sind solche Fliesen glasiert, andernfalls müssen sie vor der Versiegelung meistens auch imprägniert werden.

Steinzeugfliesen sind die gängigsten Bodenfliesen: Keramikfliesen. Diese werden sowohl glasiert als auch unglasiert angeboten, bei Letzteren empfiehlt sich die Imprägnation und die Versiegelung. Bei Feinsteinzeugfliesen hingegen ist die Barbeitung abhängig von der Herstellungsart der Fliesen. Polierte Feinsteinzeugfliesen sollten immer vorab imprägniert werden, selbiges gilt für Terracotta-Fliesen. Eine anschließende Versiegelung ist nicht zwingend notwendig und kann den Farbton der Fliesen beeinflussen. Des Weiteren ist zu beachten, dass eine Versiegelung die Rutschfestigkeit von Fliesen negativ beeinflusst – es könnte also zu einem erhöhten Ausrutschrisiko kommen.

So versiegeln Sie Ihre Fliesen richtig

Bevor Sie die Versiegelung auftragen können, müssen Sie die Fliesen erst gründlich reinigen, damit Sie nicht versehentlich Schmutz und Staub miteinschließen. Anschließend sollten Sie je nach Material die Imprägnierung auftragen und erst nach der Trockenzeit dieser mit der Versiegelung beginnen. Bei der Versiegelungsmethode stehen Ihnen mehrere Optionen offen, eine der neuesten ist die Nano-Technologie.

Diese Versiegelungen bilden einen Schutzfilm, der Öle, Wasser usw. komplett abweist. Die bisher gängigsten Versiegelungen hingegen weisen Feuchtigkeit nicht grundsätzlich ab, sondern ziehen sie vielmehr an. Dadurch kommt es nicht zu einer Tropfenbildung und das Wasser trocknet besser ab. Generell sollten Sie aber auf die Eigenschaften der jeweiligen im Handel erhältlichen Versiegelung genau achten und sich informieren, ob die Versiegelung für Ihre Zwecke und ihr Fliesenmaterial geeignet ist.