Wie Fliesen richtig gereinigt werden

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Welches Reinigungsmittel Fliesen vertragen, hängt von deren Material ab

Fliesen gehören – neben dem Laminat – zu den beliebtesten Bodenbelägen im deutschsprachigen Raum. Das hat seinen Grund, denn Fliesen gibt es in nahezu allen Formen und Farben zu kaufen, sodass jeder Hausbesitzer seinen individuellen Geschmack einfließen lassen kann. Fliesen sind aber auch sehr pflegeleicht und leicht zu reinigen. Dennoch gibt es einige Tipps, die die Fliesenreinigung noch einfacher und gründlicher macht.

Grundreinigung neuer Fliesen

Die neuen Fliesen liegen, das Badezimmer oder die Küche strahlen in neuem Glanz – oder eben doch noch nicht. Denn nach dem Verlegen von Fliesen, muss diesen eine Erstreinigung unterzogen werden. Durch das Verfugen der Fliesen bleiben Zementrückstände haften, die einen sogenannten Zementschleier hinterlassen. Das wiederum lässt die Fliesen matt und schmutzig aussehen. Entsprechend müssen Sie – je nach Material der Fliesen – zu unterschiedlichen Reinigungsmitteln greifen.

Unterschiedliche Fliesen, unterschiedliche Flecken

Die Reinigung von Fliesen ist generell keine schwierige Aufgabe. Allerdings müssen Sie wissen, um welche Art von Fliesen es sich handelt, um zum richtigen Mittel greifen zu können. Die meisten Fliesen, vor allem glasierte Fliesen und Keramikfliesen, jedoch lassen sich einfach abfegen und mit Wasser und Reinigungsmittel wischen. Natürlich kommt es auch darauf an, welcher Schmutz sich auf den Fliesen befindet und wie hartnäckig dieser ist. Fliesen im Flur und Vorraum sind meist mit Straßenschmutz verdreckt, der an den Schuhen haften geblieben ist. Bei Fliesen in Bad und WC hingegen haben Sie es eher mit Kalk und Zahnpastaflecken zu tun, während in der Küche Fett und Speisereste zu entfernen sind.

Reinigung von Bodenfliesen

Sind die Fliesen nur leicht verschmutzt, reicht in der Regel ein bisschen lauwarmes Wasser und ein Reinigungsmittel, bei hartnäckigen Flecken müssen Sie unter Umständen zum Allzweckreiniger greifen. Auch kann es sein, dass manche Flecken nur mithilfe von einer Bürste oder einem Kunststoffschwamm entfernt werden können. Generell können Sie bei der Reinigung von Fliesen daher von den folgenden Schritten ausgehen:

  • Groben Schmutz mit einem Besen zusammenfegen.
  • Lauwarmes Wasser mit ein wenig Reinigungsmittel in einem Eimer bereitstellen.
  • Hartnäckige Flecken etwas länger einweichen lassen, fünf Minuten reichen in der Regel aus.
  • Anschließend mit einem Wischmopp die Bodenfliesen wischen.
  • Sind weiterhin Flecken vorhanden, behandeln Sie diese mit einer Bürste.
  • Den Boden anschließend trocknen lassen oder mit einem Mikrofasertuch trockenwischen.

Reinigung von verkalkten Fliesen

Vor allem im Badezimmer kann es schnell vorkommen, dass Fliesen verkalken. Vor allem dann, wenn die Fliesen nicht mit einer Entkalkungsanlage vorbehandelt worden sind. Die unschönen weißen Flecken sind leider nicht einfach mit Wasser und Reinigungsmittel zu entfernen, Essigreiniger ist hingegen das Mittel der Wahl. Essig gehört zu den natürlichen Fungiziden und wirkt somit nebenbei auch gleich gegen Schimmel. Mischen Sie dazu Essig (Sie können auch einfach Branntweinessig verwenden) mit Wasser und waschen Sie die Fliesen damit ab. Anschließend sollte Sie das Ganze ein paar Stunden einwirken lassen, ehe Sie die Fliesen mit warmem Wasser und Reinigungsmittel abspülen und dann trocknen.

Haushaltstipp:

Anstelle von Essig können Sie auch Wasser mit Zitronensäure oder in Wasser aufgelösten Gebissreiniger verwenden. Auch Klarspüler, der eigentlich in den Geschirrspüler gehört, eignet sich für das Reinigen von Fliesen mit Kalkflecken gut. Achten Sie aber immer darauf, dass sie die säurehaltigen Reinigungsmittel so gut es geht von den Fugen fernhalten. Die Säure greift nämlich leider nicht nur den Kalk, sondern auch die Fugenmasse an. Haben Sie hingegen Natursteinfliesen in Ihrem Badezimmer und sind diese mit Kalk verdreckt, dürfen Sie keinesfalls zu Essigreiniger greifen, verwendet Sie stattdessen lieber Edelsteinseife.

Reinigung von fettigen Fliesen

In Küchen wird gerne zu Fliesen gegriffen, da diese sich so einfach säubern lassen. In der Küche kommen aber auch ständig Fettspritzer auf Wand und Boden, die sich dann eben doch nicht mehr so leicht entfernen lassen. Vor allem dann nicht, wenn das Fett bereits eingetrocknet ist. Solche Fälle benötigen eine Sonderbehandlung.

Reinigung von Naturfliesen

Natursteinfliesen sind nicht nur teurer, sondern auch deutlich empfindlicher als zum Beispiel Keramikfliesen. Entsprechend müssen Sie bei der Reinigung vorsichtiger vorgehen und auf herkömmliche Reiniger auf Säurebasis verzichten. Je nach Material des Natursteins, sind andere Reinigungsmittel gefragt:

  • Granit: Granit ist zwar ein harter Naturstein, kann aber durch Säuren verätzt werden, das gilt auch für natürliche Säuren wie Essigsäure. Ebenfalls sind fettlösende Seifen nicht geeignet, da der Granit über einen längeren Zeitraum dann austrocknet. Am besten reinigen Sie Granitfliesen mit klarem Wasser, nur bei hartnäckigen Flecken können Sie auch zu alkalischen oder neutralen Reinigungsmitteln greifen.
  • Schiefer: Aufgrund der rauen Oberfläche von Schieferfliesen, ist diese Art etwas pflegebedürftiger als andere Fliesenarten. Imprägnierte Schieferfliesen weisen Schmutz allerdings gut ab und können meist mit klarem Wasser gereinigt werden. Sollte die Verschmutzung doch größer sein, empfiehlt sich das Verwenden von einem milden, säurefreien Reinigungsmittel.
  • Marmor: Marmorfliesen werden am besten durch einfaches Fegen gereinigt. Allerdings sollte unbedingt eine weiche Bürste oder weiches Gummi dazu verwendet werden. Marmor ist nicht nur recht teuer, sondern auch sehr empfindlich. Das gilt auch für die Verwendung von Wasser: Wischen Sie die Marmorfliesen nass, sollten Sie nur wenig klares Wasser verwenden, da sich ansonsten schnell Kalk auf dem Marmor ablagern kann.