Manche Arbeiten am Haus und während des Hausbaus kann jeder durchführen, ohne dabei großartig über Grundkenntnisse zu verfügen. Der Bau eines Dachstuhls gehört keinesfalls dazu, hier empfiehlt es sich meist, einen Profi zu Rate zu ziehen. Es sei denn, Sie sind bereits selbst ein Profi in Sachen Do It Yourself, dann können Sie sich an diese große Aufgabe heranwagen und dabei mehrere Tausend Euro sparen.
Trauen Sie sich das zu?
Bevor Sie sich an das Werk machen, sollten Sie sich über das, was auf Sie zukommt, im Klaren sein und wissen, welche Anforderungen erfüllt werden müssen.
- Präzisionsarbeit vonnöten
- hoher Aufwand an körperlicher Kraft
- hohes Verantwortungsbewusstsein, denn der Dachstuhl ist später wichtig, um das Haus vor Wind, Schnee, Regen und Hagel zu schützen
- Wissen über Arbeiten in der Höhe
- Verständnis von Statik
Abgesehen von diesen persönlichen Anforderungen, benötigen Sie des Weiteren neben den üblichen Heimwerker-Tools wie Hammer, Bohrmaschine und Co. besondere Hilfsmittel:
- Gerüst
- eventuell einen Kran oder zumindest einen Schrägaufzug, um schwere Lasten auf das Dach transportieren zu können
- Zimmermannswerkzeuge
- Sicherheitsausrüstung für das Arbeiten in der Höhe
Baustatiker zu Rate ziehen
Selbst wenn Sie den Dachstuhl gerne komplett im Alleingang errichten möchten, so sollten Sie doch zumindest vor dem Beginn einen Profi zu Rate ziehen – nämlich einen Baustatiker. Der Dachstuhl muss wirklich exakt berechnet werden, außerdem gibt es immer wieder veränderte Gesetze zu beachten. Damit also nichts schiefgehen kann, der Bau später abgenommen wird und Sie den benötigten Standsicherheitsnachweis erhalten, müssen Sie sich für die Berechnung an einen Fachmann wenden.
An die Arbeit
Liegt Ihnen die Berechnung – und im günstigsten Fall dadurch sogar eine Kaufanleitung – vor, können Sie sich Schritt für Schritt ans Werk machen.
- Stellen Sie das Gerüst um das Haus auf.
- Sollte es sich nicht um einen Neubau, sondern um eine Erneuerung eines alten Dachstuhls handeln, müssen Sie nun zunächst den Dachboden freiräumen, die Eindeckung und die Dachrinnen entfernen und etwaige Fenster und Luken ausbauen. Anschließend wird ebenso das alte Holz entfernt.
- Eine schwierige Aufgabe, die viele gerne von einer Zimmerei durchführen lassen, ist nun das Abbinden des Daches, um anschließend einen Konstruktionsplan anfertigen zu können.
- Fertigen Sie dann die Dachbauteile an, dabei ist auf Millimeter genaue Arbeit nach Plan zu achten. Für große Balken können Sie eine Motorsäge verwenden, für die Feinheiten sind jedoch Handsäge und eventuell Hammer und Beitel vonnöten.
- Transportieren Sie anschließend Balken für Balken auf das Dach und verbinden Sie die Sparren Pfette zu einem Grundgerüst.
Hilfreiche Profis
Wenn Sie den Dachstuhl gerne in Eigenregie aufbauen möchten, sollten Sie dennoch in Erwägung ziehen, für die eine oder andere Aufgabe Experten hinzuzuziehen. Das trifft vor allem für die Baustatistik zu. Aber auch eine Zimmerei zum Abbinden des Dachstuhls oder ein Richtmeister, unter dessen Leitung Sie den Dachstuhl bauen, können Zeit und Nerven sparen.
