Eigenschaften von Birnbaumholz – Ein vielseitiges Material

birnbaumholz

Der Birnbaum liefert im Herbst süße und gesunde Früchte – ist aber aus noch aus anderen Gründen beliebt. Birnbaumholz besitzt einen dunklen Farbton mit einer feinen, interessanten Maserung und widersteht Belastungen langfristig. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich, so dass es sich durch einen relativ hohen Preis auszeichnet.

Echtes und Schweizer Birnbaumholz – Der Unterschied

Ein typisches Merkmal von Birnbaumholz ist seine rötliche Farbe und die charakteristische, längliche und teilweise sogar flammenartige Maserung. Echtes Birnbaumholz ist allerdings sehr rar, denn in der Regel wird diese Baumart wegen seiner Früchte und nicht zur Holzverarbeitung angepflanzt. Es existieren drei verschiedene Arten:

  • Echtes Birnbaumholz aus lokalem Einschlag
  • „Schweizer“ Birnbaumholz für das Drechseln und Schnitzen
  • „Deutsches Ebenholz“

Echtes Birnbaumholz

Echtes Birnbaumholz stammt in den meisten Fällen von einheimischen Bäumen, die aufgrund ihres Alters nicht mehr den gewünschten Ertrag an Früchten liefern. Dieser Umstand stellt keineswegs einen Nachteil dar, denn Holz als Naturstoff verdichtet sich im Laufe des Wachstums und gewinnt dabei an Härte. Die edelsten Teile mit der attraktivsten Maserung stammen aus dem Kernholz des Stammes, das sich bei einem Birnbaum immer dunkler färbt. Dies ist ein wichtiges Indiz, um hochwertiges Birnbaumholz von weniger edlen Sorten wie dem Splintholz junger Bäume zu unterscheiden.

Schweizer Birnbaumholz

Während originales, einheimisches Birnbaumholz von den hiesigen Obstbäumen stammt, kommt für die sogenannte „Schweizer“ Variante auch der Einschlag von anderen Sorten wie Eisbeere oder Speierling zur Verwendung. Das bedeutet nicht unbedingt einen Nachteil – es handelt sich um eine sehr hochwertige und kostspielige Holzart, die aufgrund einer aufwendigen thermischen Behandlung durch Dämpfen ein Aussehen annimmt, das dem echten Birnbaumholz ähnelt.

Deutsches Ebenholz

Bei Ebenholz handelt es sich um ein sehr dunkles bis schwarzes Edelholz aus den Tropen, das zu den wertvollsten Arten im Handel gehört. Das sogenannte „Deutsche Ebenholz“ ist ein äußerlich weitgehend identischer Ersatz aus schwarz gebeiztem Birnbaumholz und diente in der Vergangenheit häufig als preisgünstiges Imitat. Heute nehmen diese Stellung häufig beschichtete Presshölzer oder hellere Sorten mit einer entsprechenden Lasur oder Lackierung ein.

Verwendung von Birnbaumholz

Wegen seiner Struktur besitzt Birnbaumholz einen hohen Härtegrad bei einer geringen inneren Flexibilität und nimmt Schwingungen auf, um sie langsam zu dämpfen. Einer der häufigsten Anwendungen ist deshalb der Bau von Streich- und anderen Musikinstrumenten – von Gitarren und Bässen über Violine und Geige bis zu der Block- und Querflöte. Vor allem Instrumentenbauer suchen und verwenden deshalb regelmäßig hochwertiges Birnbaumholz, aber auch Schreiner schätzen das Material. Sie verarbeiten den harten und langlebigen Werkstoff zu hochwertigen Möbeln wie Tischen, Betten, Kommoden oder Stühlen.

Pflege von Birnbaumholz

Zu den Merkmalen von Birnbaumholz gehört seine hohe Festigkeit, es zeigt sich aber auch spröde und anfällig gegen die Witterung. Aus diesem Grund sollte Sie es unbehandelt nicht in Außenbereichen einsetzen und Möbel im Innenbereich regelmäßig ölen oder wachsen. Bei einer entsprechenden Behandlung und den richtigen Umweltbedingungen im Inneren eines Gebäudes beträgt die Haltbarkeit mehrere Jahrzehnte und länger.