Überall dort, wo Baugruben vor dem Errichten von Betonstrukturen nicht trockengelegt werden können, gibt es die Möglichkeit, den Beton auch unter Wasser anzubringen. Da die entsprechende Technik immer weiter entwickelt wird, ist diese Vorgehensweise inzwischen tatsächlich nicht mehr selten. Was Sie über das Errichten von Beton unter Wasser wissen müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.
Manche Bauprojekte erfordern Unterwasserbeton
Wenn es um das Betonieren unter Wasser geht, kann aufgrund der vielfältigen technischen Fortschritte der letzten Jahre auf einen breiten Anwendungsbereich geblickt werden. So ist es nicht nur im gewerblichen Bau, sondern auch manchmal bei privaten Hauserrichtungen notwendig, Betonstrukturen an Stellen anzubringen, die aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht trockengelegt werden können. Dazu zählen vor allem:
- Brücken- und Stegpfeiler im Wasser;
- Großbohrpfähle, die bewehrt im Grundwasserbereich eingelassen werden;
- Bodenplatten, die unbewehrt in Hafensohlen zu finden sind; oder
- besonders große und/oder tiefe Baugruben im Grundwasser, die in weiterer Folge trockengelegt werden sollen.
Die Betonrezepturen und Druckfestigkeitsklassen sind identisch
Unterwasserbeton unterscheidet sich dabei weniger von herkömmlichem Beton, als man vielleicht annehmen würde. Tatsächlich lassen sich hierfür die gleichen Druckfestigkeitsklassen, Widerstände gegen chemische und mechanische Einflüsse sowie eine ebenso vorhandene Wasserundurchlässigkeit erreichen, weshalb die üblichen DIN-Vorschriften auch hier erreicht und eingehalten werden müssen.
Eine Unterscheidung muss aber häufig bei der idealen Konsistenz vorgenommen werden. Während Beton bei seiner herkömmlichen Verwendung – je nach Ort und Umfang – in der Konsistenz entsprechend variieren kann, muss beim Unterwasserbeton darauf geachtet werden, dass eine fließfähige Konsistenz vorhanden ist. Das hat vor allem mit dem Fakt zu tun, dass ein herkömmliches Verdichten durch einen Rüttler oftmals unmöglich ist.
Darauf muss beim Einbau geachtet werden
Wichtig ist, dass der Beton entmischungsfrei eingebaut und das Betongefüge so intakt gehalten wird. Daher ist es elementar, den Beton nicht durch das Wasser zu schütten, sondern mithilfe eines Pumpenschlauchs oder Fallrohren direkt einzubringen. Auch kann ein vorher eingebrachtes Schottergerüst unterstützend wirken. Der Wasserdruck, der um den frischen Unterwasserbeton herrscht, hilft in der Folge beim Verdichten – weshalb es auch in der Regel nicht einmal notwendig wäre, das unmögliche Rütteln auszuführen. Neben der richtigen Gusstechnik gibt es auch die Möglichkeit, die Stabilität des Betons durch Zusätze zu verbessern.