Ein Balkongeländer selbst zu mauern, stellt für einen versierten Heimwerker durchaus keine unüberwindbare Hürde dar. Allerdings sind eine große Sorgfalt und die Beachtung von einigen Details eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg, denn kleine Fehler können bei diesem Projekt mitunter gravierende Konsequenzen nach sich ziehen.
Vor- und Nachteile eines gemauerten Balkongeländers
Gerade bei einer entsprechenden Fassade scheint ein gemauertes Balkongeländer eine nahezu ideale Ergänzung zu bilden – allerdings ist eine Mauer von ihren Eigenschaften her nicht unbedingt die optimale Wahl für jede Art von Balkon und in allen Situationen. Es bestehen einige deutliche Unterschiede zu anderen Geländern oder Brüstungen etwa aus Metall, Holz oder Kunststoffen. Die wesentlichen Merkmale einer Mauer als Balkonumrandung bestehen bei einer guten Ausführung in:
- Gute Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Temperaturen
- Solide und langlebige Bauweise
- Hohes Gewicht in den Außenbereichen
- Relativ großer Anspruch an Grundfläche
- Wasserdichte und abgeschlossene Struktur
- Sehr hohe Belastbarkeit, Tragkraft und Stabilität
Wie leicht zu ersehen, besitzt ein gemauertes Balkongeländer neben zahlreichen Vorteilen auch einige gravierende Nachteile, die ihre Verwendung einschränken. Darüber hinaus ist der Aufbau nicht unbedingt als trivial zu bezeichnen, denn als sicherheitsrelevantes und exponiertes Bauelement muss es sämtlichen Bauvorschriften in Punkten wie Stabilität und Mindesthöhe erfüllen.
Unterschiedliche Materialien für eine Mauer als Balkongeländer
In der Vergangenheit bestanden Ziegelsteine in der Regel aus Materialien wie Lehm oder Ton, die zunächst für hohe Beständigkeit eine Härtung bei großer Hitze erfuhren und dadurch eine wasserdichte Oberfläche entwickeln. Heute verwenden viele Heimwerker stattdessen leichter zu bearbeitende Bausteine aus Ytong oder Porenbeton, die kostengünstig sind und sich leicht verarbeiten und zuschneiden lassen. Durch ihre feinen Poren ziehen diese Baustoffe allerdings Wasser, weshalb Sie eine unbedingt auf eine vollständige Versiegelung und einen lückenlosen Putz achten müssen. Sonst saugen diese Blöcke Feuchtigkeit ein, die spätestens bei Einbruch des Winters zu einer Frostsprengung führen. Nicht anfällige Varianten sind hingegen Klinker, gebrannte Ziegel oder imprägnierter Kalksandstein.
Bauliche Voraussetzungen und Wasserabfluss
Eine Grundvoraussetzung für das Mauern eines Balkongeländers ist eine ausreichende Statik, die das relativ hohe Gewicht trägt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch die Position am äußeren Rand bei einem freitragenden Balkon eine Hebelwirkung entsteht, die eine vielfache Belastung an den Haltepunkten hervorruft. Eine weitere unverzichtbare Bedingung ist ein ausreichendes Gefälle von mindestens 1 Prozent und ausreichende Möglichkeiten zum Abfließen – bei einem einzigen Ausfluss an jeder Ecke staut sich das Wasser an der Mauer und ruft langfristig Schäden hervor.