Muss man Lehmputz grundieren? Wichtige Hinweise!

Die Grundierung von Lehmputz spielt eine zentrale Rolle für die Haftung und das Endergebnis. Dieser Artikel erläutert relevante Aspekte der Grundierung, einschließlich der Notwendigkeit in unterschiedlichen Anwendungsfällen und geeigneten Produkttypen.

Die Grundierung von Lehmputz: Wann ist sie notwendig, wann nicht?

Die Frage nach der Grundierung ist bei der Anwendung von Lehmputz entscheidend für das Endergebnis. Eine Grundierung fungiert als wichtige Haftbrücke zwischen Untergrund und Putz und hilft, die unterschiedlichen Saugfähigkeiten auszugleichen. Allerdings ist sie nicht in jedem Fall erforderlich.

1. Unterschiedliche Saugfähigkeiten

Ungleichmäßig saugende Untergründe erfordern besondere Beachtung. Hier ist eine Grundierung unerlässlich, um ein einheitliches Trocknungsverhalten des Lehmputzes zu gewährleisten. Dazu zählen beispielsweise verspachtelte Gipskartonplatten oder Kombinationen verschiedener Materialien. Die Grundierung minimiert das Risiko von Fleckenbildung und sorgt für ein gleichmäßiges Ergebnis.

2. Glatte, nicht saugende Untergründe

Auf glatten Platten wie Beton oder Fliesen ist eine Grundierung ebenfalls vorteilhaft. Diese Untergründe können die Haftung des Lehmputzes erheblich beeinträchtigen. Eine spezielle Grundierung sichert hierbei ein zuverlässiges Anhaften und fördert die Langlebigkeit des Putzes.

3. Lehmputz auf Lehmputz

Wenn Sie Lehmputz auf bestehenden Lehmputz auftragen, benötigen Sie in der Regel keine Grundierung. Es genügt, die alte Putzschicht leicht zu befeuchten, um die Verzahnung zwischen den Schichten zu verbessern und eine feste Verbindung zu gewährleisten.

4. Vorbereiten für einen Anstrich

Planen Sie, den Lehmputz farblich zu gestalten, empfiehlt sich eine Grundierung, um eine gleichmäßige Deckkraft zu erreichen. Besonders stark saugende Lehmputze können ohne Grundierung ein ungleichmäßiges Anstrichbild erzeugen. Achten Sie darauf, eine atmungsaktive Grundierung zu wählen, die die Feuchtigkeitsregulierung unterstützt und die spezifischen Eigenschaften des Materials bewahrt.

Die Entscheidung zur Grundierung sollte stets auf Basis des konkreten Untergrundes und der beabsichtigten Verarbeitung getroffen werden. Die Wahl der richtigen Grundierungsstrategie sorgt dafür, dass Ihr Lehmputzprojekt sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt.

Geeignete Grundierungen für Lehmputz

Die Auswahl der passenden Grundierung hat einen direkten Einfluss auf die Qualität und Haltbarkeit der fertigen Oberfläche. Bei der Produktauswahl sollten Sie darauf achten, dass die Grundierung atmungsaktiv ist, um die spezifischen Eigenschaften des Lehms zu erhalten. Diese Grundierungen fördern einen effektiven Feuchtigkeitsaustausch und tragen zur Regulierung des Raumklimas bei.

Folgende Grundierungsarten sind für Lehmputz empfehlenswert:

  • Kaseingrundierungen: Diese basieren auf natürlichen Kaseinen und bieten hervorragende Haftung auf unterschiedlich saugenden Untergründen. Sie verhindern, dass der Putz ungleichmäßig trocknet und sorgen für eine gleichmäßige Farbabdeckung.
  • Lehmgrundierungen: Diese speziellen Grundierungen sind optimal für Lehmputz geeignet. Sie fördern die Haftung und gleichen die Saugfähigkeit des Untergrunds aus, was besonders bei Gipskartonplatten oder mineralischen Putzen vorteilhaft ist.
  • Lehmhaftschlämme: Diese dienen nicht nur als Haftvermittler, sondern können auch beim Aufbringen neuer Putzschichten auf altem Putz Verwendung finden. Um die optimale Verbindung zu gewährleisten, sollten Sie den alten Putz leicht anfeuchten.

Tiefengrundierungen sind für Lehmputz ungeeignet, da sie den Untergrund versiegeln und die für den Lehmuntergrund notwendigen atmungsaktiven Eigenschaften blockieren. Vor der Anwendung der Grundierung sollte der Untergrund sauber, fest und fettfrei sein.

Anwendungstipps für die Grundierung

Für eine erfolgreiche Grundierung sind folgende Schritte entscheidend:

  1. Untergrundvorbereitung: Bereiten Sie den Untergrund gründlich vor. Er sollte trocken, fest und frei von Staub sowie anderen Verunreinigungen sein. Dies gewährleistet eine optimale Haftung.
  2. Rühren der Grundierung: Mischen Sie die Grundierung gemäß den Anweisungen des Herstellers. Verwenden Sie sauberes, kaltes Wasser und ein geeignetes Rührgerät, um eine gleichmäßige, klumpenfreie Konsistenz zu erzielen.
  3. Quellzeit einhalten: Lassen Sie die angerührte Grundierung eine bestimmte Zeit quellen, bevor Sie sie anwenden. Die optimale Quellzeit entnehmen Sie bitte den Herstellerhinweisen.
  4. Auftragen der Grundierung: Tragen Sie die Grundierung gleichmäßig auf den vorbereiteten Untergrund auf. Nutzen Sie dafür eine Rolle oder einen Pinsel und vermeiden Sie eine zu dünne Schicht, um die Effizienz der Grundierung zu sichern.
  5. Trocknungszeit beachten: Warten Sie, bis die aufgetragene Grundierung vollständig getrocknet ist, bevor Sie mit dem Lehmputz fortfahren. Die Trocknungszeit kann je nach Raumklima variieren. Eine feuchte Grundierung kann die Haftung des Putzes behindern.

Durch das Befolgen dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihre Grundierung erfolgreich ausgeführt wird und eine solide Basis für den Lehmputz bildet. Mit der richtigen Vorbereitung steht Ihrem Lehmputzprojekt nichts mehr im Wege!