Balkon verlängern – So erhalten Sie mehr Grundfläche!

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Ist eine Balkonvergrößerung geplant, sollte unbedingt ein Statiker konsultiert werden

Streng genommen meint die Verlängerung eines Balkons eine seitliche Erweiterung entlang der Fassade. Häufig bezeichnet der Begriff in der Alltagssprache jedoch einen Ausbau der Tiefe – also weg von der Außenmauer. Der Unterschied für Sie besteht darin, dass dieses Vorgehen den Aufwand erhöht.

Balkon zur Seite verlängern

Für diese Art der Erweiterung bieten sich zusätzliche Elemente an, die den bestehenden Balkon auf einer Seite oder in beide Richtungen ergänzen. Physikalische Beschränkungen entstehen Ihnen dabei lediglich bei einem selbsttragenden Balkon durch die Bausubstanz und die maximale Tragkraft der Außenmauer. Für deren Berechnung benötigen Sie die entsprechenden Unterlagen und die Hilfe eines staatlich zertifizierten Experten. Die notwendigen Dokumente finden Sie in der Regel im Archiv des lokalen Bauamtes.

Balkon in der Tiefe erweitern

Bei Bestandsbauten aus dem letzten Jahrhundert handelt es sich meist um Balkons mit geringer Tiefe. Hier ergeben sich einige Probleme, da Architekten in der Vergangenheit selbsttragende Konstruktionen gegenüber einem Vorstell- oder Anbaubalkon bevorzugten. Da eine vorstehende Plattform wie ein Hebel wirkt, vergrößert sich der Druck auf die Fassade schon bei einer geringen Erweiterung erheblich. In vielen Fällen liegt die mögliche Vertiefung deshalb deutlich unter einem Meter. Es bieten sich mehrere Verfahren, mit denen Sie diese Grenze umgehen:

  • Neukonstruktion durch leichtere Materialien
  • Befestigung durch zusätzliche Tragarme oder Aufhängungen
  • Umbau zu einem gestützten Vorstell- oder Anbaubalkon

Selbsttragende Balkons ermöglichen unkomplizierte Erweiterung

Einen bestehenden Balkon mit einer bodenführenden Stützkonstruktion beschränkt in seiner Größe ausschließlich die Bauordnung. Er besitzt eine eigene, unabhängige Statik, da hier die Traglast auf einem separaten Fundament ruht. Die einfachste Form der Verlängerung besteht deshalb in einem Anbau durch eine gleichartige, zusätzliche Bodenplatte in der gewünschten Richtung. Einschränkend wirkt hier lediglich die Position der Stützen, die selbstverständlich weder Fenster noch Türen verdecken sollte.

Umbau von freitragenden zu Anbaubalkons

Möchten Sie Ihren Balkon stark vertiefen und besitzen Sie die Möglichkeit, sollten Sie einen Umbau zu einem Anbaubalkon überdenken. Dieser verwendet einen oder mehrere Pfeiler an der Außenseite, um die Statik des Gebäudes zu entlasten. Die Vorteile eines solchen Schritts umfassen unter anderem:

  • Flexibilität bei der Erweiterung der Fläche
  • Zweite nachträgliche Vergrößerung leicht möglich
  • Geringerer Arbeitsaufwand und niedrigere Kosten

Bedingungen für den Umbau umfassen unter anderem einen ausreichenden Abstand zur Grundstücksgrenze und rechtliche Einschränkungen etwa durch den Bebauungsplan. Er bietet sich weitgehend problemlos für Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften an.