Es gibt wenig Materialien, die so vielseitig sind wie Acrylglas. Das gilt nicht nur in Bezug auf den Verwendungszweck, sondern auch in Bezug auf die Verarbeitungsmöglichkeiten. Denn Acrylglas lässt sich auf deutlich mehr Arten bearbeiten als beispielsweise herkömmliches Glas.
Ein kleiner Überblick
Bei Acrylglas handelt es sich um einen thermoplastischen Kunststoff, dessen chemischer Name Polyethylenterephthalat lautet. Häufig werden Sie daher anstatt auf die Bezeichnung Acrylglas auch auf die Abkürzung PMMA stoßen. Oder auf die Markenbezeichnung Plexiglas, die jedoch nicht alle Acrylgläser umfasst. Acrylglas zeichnet sich neben seinen vielen positiven Eigenschaften auch durch seine hervorragende Bearbeitbarkeit aus. Sie können Acrylglas:
- gießen
- fräsen
- schneiden
- polieren
- chemisch bearbeiten
- schweißen
- kleben
- verbinden
- lasern
- bohren
- sägen
- feilen
- schleifen
- biegen
- formen
Schleifen, Polieren und Feilen
Schleifen, polieren und fräsen – all diese Möglichkeiten helfen Ihnen dabei, dem Acrylglas bei einer Beschädigung wieder zu neuem Glanz zu verhelfen oder um eventuelle Schnittkanten nachzubearbeiten. Durch das Schleifen lässt sich aber auch die Lichtdurchlässigkeit von Acrylglas verändern – wenn Ihnen das Ergebnis nicht gefällt, können Sie es durch Polieren wieder rückgängig machen. Bereits mit dem Schleifen, Polieren oder Feilen stehen Ihnen also hilfreiche Möglichkeiten offen, das Acrylglas nach Ihren Wünschen anzupassen.
Fräsen, Sägen und Schneiden
Wenn Sie Acrylglasplatte zurechtformen möchten, um sich beispielsweise selbst ein Gewächshaus zu bauen, können Sie ebenfalls auf unterschiedliche Bearbeitungsmöglichkeiten zurückgreifen. Das Schneiden ist allerdings die am wenigsten sinnvolle Variante – diese eignet sich nur für sehr dünne Acrylglasplatte. Besser ist es, eine spanende Variante zu wählen, also zum Beispiel das Fräsen und Sägen. Aus diesem Grund funktioniert auch das Bohren bei diesem Material sehr gut.
Acrylglas formen und biegen
Acrylglas hat gegenüber dem herkömmlichen Glas den großen Vorteil, dass es ein Thermoplast und entsprechend biegsam ist. Allerdings sollten Sie dies nicht ohne Vorkenntnisse machen. Um Acrylglas zu formen, benötigen Sie Temperaturen zwischen 130 und 170 Grad Celsius und müssen das Material anschließend auf 80 Grad Celsius abkühlen lassen und auf dieser Temperatur für ein bis zwei Stunden halten – das Verfahren ist also für einen Laien nicht allzu einfach.
Schweißen, Kleben und Verbinden
Das Verbinden von mehreren Acrylplatten ist auf unterschiedliche Arten möglich, allerdings ist auch hier je nach Methode etwas Feingefühl und Erfahrung vonnöten. Das Schweißen bedarf großer Genauigkeit, das Kleben funktioniert hingegen relativ einfach. Natürlich können Acrylglasplatten auch durch Schrauben miteinander verbunden werden.
