Die präzise Vermessung von Türöffnungen ist essenziell, sei es beim Neubau oder beim Austausch bestehender Türen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die richtigen Maße ermitteln und wichtige Aspekte beachten.
Zwei Szenarien: Neubau oder Türenwechsel
Bevor Sie die passenden Türmaße ermitteln, sollten Sie klären, ob Sie sich in der Bauphase eines neuen Gebäudes befinden oder ob Sie bestehende Türen austauschen möchten. Beide Szenarien erfordern unterschiedliche Messmethoden.
1. Messung im Neubau
Im Neubau erfassen Sie zunächst das Rohbaumaß der Türöffnung. Dabei ist es wichtig, an verschiedenen Stellen die Höhe sowie die Breite der Öffnung zu messen, um eventuelle Unregelmäßigkeiten der Wände zu berücksichtigen. Beachten Sie dabei folgende Schritte:
- Höhe der Türöffnung: Messen Sie an drei unterschiedlichen Punkten: oben, in der Mitte und unten, von der Oberkante des geplanten Fertigfußbodens bis zur Unterkante des Mauerwerks. Notieren Sie den kleinsten Wert, um sicherzustellen, dass die Tür später gut passt.
- Breite der Türöffnung: Messen Sie auch die Breite an mindestens drei verschiedenen Stellen und notieren Sie den kleinsten Wert.
- Wandstärke: Um die Wandstärke korrekt zu bestimmen, messen Sie an verschiedenen Stellen und notieren den größten Wert. Achten Sie darauf, künftige Putz- oder Fliesenbeläge, die die Wandstärke erhöhen, zu berücksichtigen.
Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Baupläne, da diese oft von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen können.
2. Messung beim Türenwechsel
Wenn Sie eine bestehende Tür austauschen, können Sie die Maße direkt von der Tür abnehmen. Es folgt eine detaillierte Vorgehensweise:
- Höhe des Türblatts: Messen Sie die Höhe an der Außenseite der Falz. Beginnen Sie an der Oberkante der Falz und messen bis zur Unterkante des Türblatts.
- Breite des Türblatts: Messen Sie die Breite an der Außenseite der Falz. Dabei sollten Sie den breitesten und den schmalsten Punkt berücksichtigen und den größeren Wert für Ihre Berechnungen verwenden.
- Wandstärke der Zarge: Um die Wandstärke der Zarge zu ermitteln, messen Sie die Gesamttiefe der Zarge, die sich aus der Bekleidung und dem Futterbrett ergibt. Ziehen Sie anschließend die Bekleidungsbreite auf beiden Seiten ab, um die exakte Wandstärke zu erhalten.
Planen Sie ausreichend Toleranzen ein, damit gegebenenfalls Anpassungen bei der Montage möglich sind.
DIN-Richtung nicht vergessen!
Die genaue Bestimmung der DIN-Richtung ist für die Bestellung der Tür entscheidend. Diese Norm legt fest, auf welcher Seite die Türbänder sichtbar sind, wenn Sie vor der Tür stehen.
- DIN links: Die Türbänder sind sichtbar, wenn Sie links neben der Tür stehen, und die Tür schwenkt in den Raum hinein.
- DIN rechts: Hier sind die Türbänder sichtbar, wenn Sie rechts neben der Tür stehen. Auch diese Tür schwenkt in den Raum hinein.
Achten Sie besonders auf Schiebetüren. Hierbei orientiert sich die DIN-Richtung nicht an der Position der Türbänder, sondern an der Richtung, in die die Tür geöffnet wird.
Ein hilfreicher Tipp: Berücksichtigen Sie vorab die vorhandene Raumaufteilung, um sicherzustellen, dass die Tür beim Öffnen nicht mit Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen kollidiert. Bestimmen Sie die Anschlagsseite der neuen Tür in Bezug auf die bestehenden Elemente des Raumes.
Mit den richtigen Maßen zur neuen Zimmertür
Um zu gewährleisten, dass Ihre neue Zimmertür optimal in Ihre Räume passt, sollten Sie bei der Messung absolut präzise arbeiten. Jedes Maß ist ausschlaggebend für den reibungslosen Einbau und die Funktionalität Ihrer Tür. Berücksichtigen Sie folgende Punkte bei der Messung:
1. Rohbaumaß bestimmen
Bei der Ermittlung der Rohbaumaße stehen Sie vor der Wandöffnung, in die die neue Tür eingesetzt werden soll. Achten Sie auf diese Schritte:
- Höhe der Öffnung: Messen Sie an verschiedenen Punkten derwandöffnung. Beginnen Sie an der Oberkante des Fertigfußbodens und messen bis zur Unterkante des Mauerwerks. Notieren Sie den niedrigsten Wert, um sicherzustellen, dass die Tür problemlos passt.
- Breite der Öffnung: Auch die Breite sollte an verschiedenen Stellen gemessen werden. Übernehmen Sie den kleinsten Wert, um mögliche Unregelmäßigkeiten auszugleichen.
- Wandstärke: Messen Sie die Wandstärke an mehreren Stellen und notieren Sie den größten Wert., da dieser auch die Dicke von Putz oder weiteren Wandbelägen berücksichtigt.
2. Maße bei bestehender Tür
Falls Sie eine vorhandene Tür ersetzen möchten, nehmen Sie die Maße direkt von der Tür ab. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Höhe des Türblatts: Messen Sie die Höhe an der Falz, wo das Türblatt an die Zarge anschlägt. Starten Sie dabei an der Oberkante der Falz und messen bis zur Unterkante des Türblatts.
- Breite des Türblatts: Auch hier messen Sie an der Außenseite der Falz. Es empfiehlt sich, sowohl die breiteste als auch die schmalste Stelle zu erfassen und das größere Maß für Ihre Berechnungen zu nutzen.
- Zargentiefe: Bestimmen Sie die Wandstärke Ihrer Zarge, indem Sie die komplette Tiefe der Zarge sowie die Bekleidung messen. Ziehen Sie die Dicke der Bekleidung an beiden Seiten ab, um die exakte Wandstärke zu erhalten.
3. Toleranzen einplanen
Unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder den Austausch handelt, ist es wichtig, Toleranzen einzuplanen. Insbesondere bei unregelmäßigen Wänden sollten Sie zusätzliche Millimeter einrechnen, um die Möglichkeit für Anpassungen zu schaffen.
Durch gewissenhaftes Arbeiten bei der Messung stellen Sie sicher, dass der Einbau Ihrer neuen Zimmertür reibungslos klappt und das Ergebnis Ihren Erwartungen entspricht.