So grün die Blätter beim Tannenbaum auch sein mögen: Es handelt sich nach wie vor um Blätter, auch wenn sie die Form von Nadeln aufweisen und sich gut gegen Trockenheit zu schützen wissen. Einem Tannenbaum mit Wasser zu versorgen, ergibt deshalb durchaus Sinn, falls es sich um einen wurzellosen Weihnachtsbaum handelt – andernfalls benötigt er in der Regel keine Hilfe.
Optimale Voraussetzungen für einen frischen (Weihnachts-)Tannenbaum
Im Prinzip handelt es sich um einen Weihnachtsbaum um eine – zugegeben sehr große – „Schnittblume“, die wie jede Pflanze zwangsläufig austrocknet. Durch seine robuste Natur erhält sich der Tannenbaum zwar vergleichsweise lange ohne Wasser, wenn Sie ihn aber nicht gerade selbst fällen, wissen Sie niemals, wie lange ihm die Versorgung schon entzogen wurde. Um dem Weihnachtsbaum eine möglichst lange Frische zu verleihen, muss er den Wassertransport im Inneren aufrechterhalten. Dies gelingt ihm, falls:
- die äußere Rinde keine großen Schäden aufweist
- die Umgebung möglichst kühl ist
- er zusätzlich Wasser aus einem Reservoir aufnehmen kann
- Sie an der unteren Schnittstelle die Rinde entfernen
Bei einem Weihnachtsbaum handelt es sich um einen eigentlich funktionierenden Organismus, dem allerdings die Nährstoffe und die Wasseraufnahme durch die Wurzeln fehlen. Ein verzweigtes Wurzelwerk können Sie dabei niemals ersetzen, er kann jedoch einen Teil der Verdunstung ausgleichen, wenn Sie ihn in Wasser stellen.
Wasserverbrauch beträgt bis zu mehreren Litern
Wenn Sie einen Tannenbaum in frisches Wasser stellen, behält er in jedem Fall länger seine grünen Nadeln. Sie sollten seinen Durst dabei nicht unterschätzen und entsprechend täglich nachfüllen, um eine maximale Oberfläche des (abgeschälten) Fußes zu bedecken. Je nach Größe liegt der Verbrauch bei einem mittleren bis hohen Baum bei einem halben bis zu mehreren Litern am Tag. Der Füllstand sinkt bei akutem Durst dabei zunächst rasch, später aber langsamer – nicht weil der Tannenbaum gesättigt ist, sondern weil die Kontaktfläche abnimmt. Füllen Sie deshalb auf, obwohl scheinbar Wasser übrig bleibt.
Keine belegbare Wirkung durch Zusätze
Glyzerin, Zucker, Dünger oder Pulver für Schnittblumen – alle diese Zusätze zeigen bei einem Weihnachtsbaum keinen nachweisbaren Effekt. Sie können einfaches, ungefiltertes und nicht abgekochtes Leitungswasser ohne Zusätze verwenden, weitere Zusätze schaden eher, als dass sie nutzen.
Lebenden Tannenbaum mit Wasser gießen
Ähnlich wie Kakteen ist der Tannenbaum an ein trockenes Klima angepasst und überlebt mit einem ausgedehnten Wurzelwerk ohne fremde Hilfe. Sie brauchen ihn deshalb in der Regel nicht zu gießen. Etwas anders sieht es bei eingetopften Weihnachtsbäumen aus – diese freuen sich angesichts der hohen Temperaturen und des wenigen Erdreichs durchaus über einen kräftigen Schluck, den Sie ihnen alle zwei bis drei Tage verabreichen.