Wenn Sie eine neue Bettwäsche kaufen, ist es stets empfehlenswert, diese vor der ersten Benutzung zu waschen. Auch wenn dieser Schritt auf den ersten Blick überflüssig erscheinen mag und nicht unbedingt dem Entfernen von Schmutz dient, handelt es sich um eine einfache Sicherheitsmaßnahme, die einen konkreten Nutzen besitzt.
Neue Bettwäsche waschen – überflüssig oder notwendig?
Bei einer neuen Bettwäsche können Sie mit gutem Recht erwarten, dass diese sauber ist. Sie trotzdem zu waschen, scheint deshalb vielen Menschen als ein überflüssiger Schritt – es gibt allerdings Argumente für diesen, die sich nicht von der Hand weisen lassen:
- Potenzielle Belastung der Bettwäsche mit Schadstoffen aus der Produktion
- Geringes Einlaufen bei der ersten Wäsche für perfekten Sitz
- Entfernen von biologischen Rückständen
- Beseitigen der von Herstellern aufgebrachten „Appretur“
- Frischer, gewohnter Geruch
- Weiche und komfortable Oberfläche
Selbstverständlich ist eine neu gekaufte Bettwäsche unbenutzt – das bedeutet jedoch nicht, dass diese sich zwangsläufig in einem guten und aus toxikologischer Sicht „sauberen“ Zustand befindet. Bettwäsche wächst nicht in der freien Natur, sondern stammt aus einer industriellen Fertigung, in der oft eine Vielzahl von Giftstoffen zum Einsatz kommt.
Belastung mit Schadstoffen während der Produktion
Wie alle Textilien, die nicht aus einer ökologisch kontrollierten und zertifizierten Fertigung stammen, beinhaltet die Produktion von Bettwäsche eine Verarbeitung, die zahlreiche gesundheitsgefährdende Chemikalien beinhaltet. Die Palette reicht von Pestiziden bei dem Anbau von Baumwolle über Farbstoffe bis zu Bleichen und künstlichen Weichmachern. Ein Auswaschen der Chemikalien am Ende des Prozesses findet meistens statt. Es erweist sich allerdings schon allein wegen der Höhe der Belastung und dem sparsamen Verbrauch der Ressourcen als ineffizient. Viele der Mittel lassen sich einfach mit Wasser ausspülen – es nützt allerdings nicht, wenn dieses bereits aufgrund der Menge an Schadstoffen gesättigt ist.
Auswaschen der „Appretur“
Supermärkte befeuchten ihre Theken für Obst und Gemüse, damit dieses frisch aussieht. Dies stellt keine Ausnahme dar – auch bei Bettwäsche verwenden einige Hersteller geeignete Hilfsmittel, damit sich diese weicher anfühlt und besser glänzt. In dem Fokus stehen dabei nicht allein Endkunden, denn aufgrund der hohen Konkurrenz gilt es ebenfalls, Stichproben zu passieren und gegebenenfalls Interessenten zu überzeugen. Die Behandlung verkaufsfertiger Textilien bezeichnet der Name „Appretur“, die eine „Veredelung“ vor dem Verpacken durch diverse Chemikalien einschließt. Viele von diesen sind giftig und nicht für den direkten Hautkontakt zugelassen – mit einem einfachen Waschgang spülen Sie sie aus und erfahren, was Sie wirklich gekauft haben.