Stromführender Leiter in Kabeln: Farben erklärt

Die Farben von Stromkabeln sind entscheidend für die Sicherheit elektrischer Installationen. Dieser Artikel erläutert die Bedeutung der verschiedenen Farbkennzeichnungen und gibt Hinweise zum Umgang mit älteren Kabelinstallationen.

Die Bedeutung der Kabelfarben im Überblick

Stromkabel unterscheiden sich nicht nur optisch durch ihre Farben, sondern die Farbkennzeichnungen sind auch entscheidend für die Sicherheit und Funktionalität elektrischer Installationen. Jede Ader in einem Kabel erfüllt eine spezifische Funktion, die durch ihre Farbe gekennzeichnet ist. Daher ist ein grundlegendes Verständnis der Farbzuordnung essenziell, insbesondere für Personen, die mit elektrischen Anlagen arbeiten.

In Deutschland und den meisten europäischen Ländern sind die Kabelfarben für elektrische Leitungen standardisiert. Diese Normierung sorgt dafür, dass die richtigen Verbindungen hergestellt werden und Sicherheitsrisiken minimiert werden.

Die häufigsten Kabelfarben und deren Bedeutung sind:

  • Grün-Gelb: Diese Farbkombination steht für den Schutzleiter (PE). Er leitet im Falle eines Fehlers elektrischen Strom sicher ab, sorgt so für den Schutz von Personen und Geräten vor elektrischen Schlägen.
  • Blau: Der blaue Leiter fungiert als Neutralleiter (N). Dieses Kabel sorgt dafür, dass der Strom vom Verbraucher zurück zur Quelle fließt, sodass der Stromkreis geschlossen bleibt.
  • Braun, Schwarz, Grau: Diese Farben repräsentieren die Außenleiter (L), die unter Spannung stehen und den Strom zum Verbraucher transportieren. Sie sind wesentlich, damit elektrische Geräte korrekt betrieben werden können.

Wenn Sie mit älteren oder unsachgemäßen Installationen arbeiten, sollten Sie beachten, dass hier oft von den aktuellen Normen abgewichen wurde. In solchen Fällen ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere wenn Renovierungsarbeiten geplant sind oder Sie in älteren Gebäuden tätig sind.

Besonderheiten bei Altbauten

Wer in einem Altbau lebt oder Renovierungen durchführt, sollte sich über die speziellen Herausforderungen der Elektroinstallation in solchen Gebäuden im Klaren sein. Hier weichen die Farbkonventionen oft von den modernen Standards ab, was die Arbeit potenziell gefährlich machen kann.

Vor der Einführung der heutigen Normen wurden für elektrische Leitungen unterschiedliche Farbcodierungen verwendet. Das betrifft insbesondere folgende Aspekte:

  • Schutzleiter: In vielen Altbauten kann dieser in Rot oder ähnlichen Farben vorkommen, anstatt im aktuellen Grün-Gelb. Eine solche Abweichung kann, insbesondere unter Berücksichtigung der modernen Sicherheitsstandards, irreführend sein.
  • Neutralleiter: Früher wurde der Neutralleiter häufig grau gekennzeichnet. Diese Abweichung kann gefährliche Verwirrungen verursachen, wenn sich aktuelle und alte Farbcodierungen vermischen.
  • Kabeltypen: Bei älteren Installationen können Kabel mit nur zwei oder drei Adern verwendet worden sein. Diese Farben können stark variieren, da sie vor der Einführung der verbindlichen Farbstandards im Jahr 1965 benutzt wurden. Beispielsweise könnte ein Kabel einen grauen Neutralleiter und einen schwarzen oder braunen Außenleiter haben.
  • Klassische Nullung: In vielen, insbesondere älteren Altbauten, wird die Erdung (PE) nicht separat geführt. Der Neutralleiter übernimmt dabei die Funktion des Schutzleiters (sogenannte PEN-Leitung). Dieses Verfahren birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, da im Fehlerfall spannungsführende Gehäuse entstehen können.

Die Vielzahl an Kombinationen und Farbzuweisungen in Altbauten macht es unerlässlich, im Zweifelsfall einen qualifizierten Elektriker hinzuzuziehen. Vor jeglichen Arbeiten an der Elektroinstallation sollten Sie zudem sicherstellen, dass die Stromzufuhr unterbrochen und alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind.