Der Märzenbecher wird nicht selten mit dem Schneeglöckchen verglichen oder sogar verwechselt. Auf den ersten Blick ähneln sich die beiden weiß blühenden Frühlingsboten sehr. Doch bei genauem Hinsehen lassen sich einige interessante Unterschiede und Abgrenzungsmerkmale erkennen.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Die Blüten
Das wichtigste und auffälligste Unterscheidungsmerkmal stellen die Blüten dar. Sowohl die Blüten des Märzenbechers, als auch die des Schneeglöckchens haben eine Glockenform und eine strahlend weiße Farbe. Das Schneeglöckchen bildet hierbei nur jeweils eine Glocke an einem Stiel, während beim Märzenbecher durchaus auch zwei Glocken pro Stiel vorkommen können. Ein genauerer Blick auf die Blüten lässt jedoch noch weitere Unterschiede erkennen.
Die weißen Glockenblüten unterscheiden sich bei genauerem Blick folgendermaßen voneinander:
An der Anzahl der Blütenblätter
Ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl der Blütenblätter.
- Der Märzenbecher hat sechs gleich lange Blütenblätter,
- das Schneeglöckchen nur drei kurze innere sowie drei längere äußere.
An der farblichen Gestaltung der Blütenblätter
Weiterhin unterscheiden sich die Blüten nicht nur in der Anzahl, sondern auch in der farblichen Gestaltung der Blütenblätter.
- Die Blütenblätter des Märzenbechers weisen jeweils an der Spitze einen gelben bis grünen Punkt auf,
- die Blütenblätter des Schneeglöckchens sind hingegen einfarbig weiß gehalten. Nur vereinzelt weisen die inneren Blütenblätter leichte grüne Flecken auf.
Ein weiterer Unterschied: Die Standortbedingungen
Auch die jeweiligen Standortvorlieben unterscheiden die beiden Frühlingsblüher voneinander. Der Märzenbecher wächst vorzugsweise an schattigen und feuchten Standorten, das Schneeglöckchen gedeiht auch gut an trockenen und sonnigen Plätzen.
Einige Gemeinsamkeiten
Obwohl der Märzenbecher und das Schneeglöckchen viele Unterschiede aufweisen, besitzen sie auch einige Gemeinsamkeiten. So sind beide Pflanzen Zwiebelgewächse und gehören zur Familie der Amaryllisgewächse. Eine besonders wichtige Gemeinsamkeit ist die Giftigkeit der beiden Pflanzen. Sowohl der Märzenbecher als auch das Schneeglöckchen sind in allen ihren Pflanzenteilen stark giftig und keinesfalls für den Verzehr geeignet.
Eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Wildarten stehen unter Naturschutz
Zudem besitzen beide Pflanzen diese wichtige Gemeinsamkeit: Zwar können beide auch in private Gärten gepflanzt werden. Doch die wild wachsenden Exemplare beider Arten sind vom Aussterben bedroht und stehen unter Naturschutz. Sowohl das Ausgraben, als auch das Pflücken sind verboten.
