Trinkwasserversorgung durch Kupferrohre – gefährlich oder nicht?

kupferrohre-trinkwasser

Bei der Verlegung des Wassersystems in einem Haus werden häufig Kupferrohre verwendet. Für die normale Wasserversorgung macht das durchaus Sinn, doch wie sieht es bei der Trinkwasserversorgung aus? Gehen von den Kupferrohren eine Gesundheitsgefahr aus?

Ist Kupfer überhaupt gefährlich?

Zunächst sei gesagt, dass es sich bei Kupfer um ein essentielles Spurenelement handelt, das der Körper aber über Nahrungsmittel aufnehmen sollte. Wird Kupfer nämlich in zu hohen Dosen eingenommen, kann es zu gesundheitlichen Auswirkungen kommen:

  • kurzfristige Kupfer-Vergiftung mit Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindel
  • langfristige Kupfer-Vergiftung, die Leber, Niere, Immunsystem und Blut irreparabel schädigen kann

Das Risiko, an einer Kupfer-Vergiftung zu erkranken, ist für gesunde Erwachsene relativ gering, Schwangere und Säuglinge sind aber durchaus einer höheren Gefahr ausgesetzt.

Befindet sich Kupfer im Trinkwasser?

Da die meisten Wasserleitungen aus Kupfer bestehen, kann es durchaus sein, dass Kupfer in das Trinkwasser gelangt. Die Trinkwasserverordnung gibt dabei vor, dass maximal zwei Milligramm Kupfer pro Liter ins Trinkwasser gelangen dürfen. Die Einhaltung dieses Wertes ist dort kein Problem, wo der pH-Wert höher ist als 7.5 – denn dann geben Kupferrohre gar nicht erst Kupfer in das Wasser ab. Liegt der Wert jedoch darunter (sogenanntes saures Wasser), dürfen keine Kupferrohre verwendet werden. Wenn es möglich ist, Kupferrohre zu verwenden, sollten Sie dies auch tun, denn bereits geringe Konzentrationen an Kupfer wirken tödlich auf viele Bakterien, die Anzahl von Keimen im Trinkwasser wird also gesenkt.

Achtung bei neuen Leitungen

Wenn die Kupferrohre erst neu verlegt worden sind, kann in den ersten Monaten auch dann Kupfer in das Trinkwasser gelangen, wenn der pH-Wert angemessen ist. Das liegt daran, dass sich an den Rohren noch keine Schutzschicht gebildet hat. Doch keine Sorge: Die abgegebene Menge an Kupfer ist dennoch sehr gering und liegt unterhalb der gesetzlich vorgegebenen zwei Milligramm pro Liter Regelung.