Eine Kaminsanierung ist besonders bei älteren, gemauerten Schornsteinen notwendig und verursacht je nach Zustand und erwünschten Eigenschaften einen mittleren bis hohen Aufwand. Sie sollten das Projekt in jedem Fall sorgfältig planen, denn der Erfolg hängt von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren ab.
Häufige Gründe für eine Kaminsanierung
Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Kaminsanierung erforderlich machen. In jedem Fall ist diese unverzichtbar, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten – im schlimmsten Fall droht sogar eine akute Feuergefahr. Die wichtigsten Gründe für einen sanierungsbedürftigen Kamin umfassen:
- „Versottung“ aufgrund einer zu hohen Feuchtigkeit
- Ablagerungen von Ruß und Rußbrand
- Verwendung von Asbest in Altbauten
- Marode Bausubstanz
- Verwendung neuer Technologien zum Heizen oder Umstellung auf einen kleineren Kamin
Wenn Ihr Kamin saniert werden muss, dürfen Sie ihn bis zu der Beendigung der Arbeiten nicht benutzen. Es bestehen zahlreiche Risiken, die von einem Brand über Rauchbildung bis zu der Vergiftung mit Abgasen reichen.
Versottung bei gemauerten Kaminen
Die Versottung bezeichnet einen Prozess, bei dem Bestandteile der Rauchgase innerhalb des Kamins kondensieren und in die Mantelsteine eindringen. Der Grund ist, dass sich die Gase innerhalb des Schornsteins zu stark abkühlen und deshalb und sich deshalb als Flüssigkeit an den Außenwänden ansetzen. Diese reagiert mit dem Mörtel oder Zement und bildet Schwefelsäure, die die Bausubstanz angreift. Wegen der Feuchtigkeit besteht im Winter zudem die Gefahr einer Frostsprengung.
Ruß und Rußbrand
Feuchte Brennstoffe oder ein falsch bemessener Schornstein führen dazu, dass die Verbrennung nicht vollständig erfolgt und sich Reststoffe – nämlich der Ruß – in der Abluft befinden. Wenn Sie Ihren Kamin nicht regelmäßig oder nicht ausreichend durch den Schornsteinfeger reinigen lassen, lagern sich diese Rußpartikel in seinem Inneren ab. Sie können sich anschließend entzünden und zu dem sogenannten Schornstein- oder Rußbrand führen, falls ausreichend brennbares Material vorhanden ist.
Asbest und marode Bausubstanz
Für die Entfernung von Asbest sind ein vollständiger Abbau des alten Kamins und eine Neukonstruktion unverzichtbar. Eine marode Bausubstanz können Sie nur in frühen Stadien von außen reparieren, so dass hier ebenfalls in vielen Fällen ein Neubau des Kamins erforderlich ist. Eine Alternative besteht in dem Einziehen eines neuen Schornsteins aus Edelstahl oder dem Verkleiden der Innenwände. Eine Gesundheitsgefahr durch Asbest entsteht in erster Linie, wenn das Material mechanisch beschädigt wird und sich kleine Fasern lösen. Bei einer dauerhaften Versiegelung besteht nach Ansicht von Wissenschaftlern kein Anlass zur Sorge.
Umstellung auf neue Technologien oder einen anderen Ofen
Ein Kamin ist auf eine bestimmte Brennleistung ausgelegt. Der angeschlossene Schornstein weist lediglich eine begrenzte Toleranz bei dieser Leistung auf. Ist er zu groß, kühlen sich die Rauchgase rasch ab und kondensieren an den Innenwänden. Ist er hingegen zu klein, führt dies wegen des unzureichenden Zugs zu einer teilweisen Verbrennung und es entsteht Ruß. Moderne Technologien wie Heizungen mit Holzpellets arbeiten sehr effizient und produzieren nur wenige, relativ kühle Abgase. Deshalb macht eine Umstellung auf eine andere Heizmethode eine Kaminsanierung häufig unvermeidbar.
Überprüfung der Notwendigkeit für eine Kaminsanierung
In einigen Situationen – beispielsweise bei einer fortgeschrittenen Versottung – können Sie bereits von außen an den braunen Flecken der Wand erkennen, dass Sie eine Kaminsanierung durchführen müssen. In den meisten Fällen benötigen Sie jedoch einen Experten, um den Zustand oder die Tauglichkeit beurteilen zu können. Der richtige Ansprechpartner ist in jedem Fall der lokale Schornsteinfeger, der nach der Sanierung ebenfalls für die offizielle Abnahme und Genehmigung des Kamins zuständig ist.
Kaminsanierung durch Verkleidung oder Rohre aus Edelstahl
Das heute übliche Verfahren für eine Kaminsanierung besteht darin, diesen innen mit Edelstahl zu verkleiden oder ein neues, dünneres Rohr einzusetzen. Dieses Vorgehen bietet mehrere Vorteile: Zum einen korrodiert Edelstahl selbst unter den extremen Bedingungen kaum, zum anderen bildet der vorhandene Kamin eine Wärmeisolierung. Damit Abgase beim Aufstieg nicht kondensieren, besitzen die Rohre oft eine zusätzliche Wärmedämmung zwischen der Schachtwand und dem Einsatz.
Kaminsanierung selbst durch Bausätze ausführen
Die einfachste Methode, mit der Sie die Kaminsanierung selbst übernehmen können, ist die Verwendung von geprüften Bausätzen, die Sie im Handel finden. Diese bestehen aus mehreren Elementen wie einer Kondensatschale und einem T-Stück, das den Kamin mit dem Ofen verbindet.
Für den Einbau ist es erforderlich, dass Sie die Wand zum Kamin öffnen, um die Verbindungsstücke einsetzen und die Basis aufbauen zu können. Die für den Schornstein verwendeten Rohre senken Sie von oben in den Schlot und fügen sie mit Steckverbindungen zusammen. Abstandshalter in regelmäßigen Distanzen gewährleisten, dass die Konstruktion nicht verrutscht und sich unter dem Einfluss von Wärme kontrolliert ausdehnt.
Schornsteinfeger muss die Kaminsanierung abnehmen
Ein wichtiger Grund für die Verwendung eines kompletten Bausatzes eines geprüften Herstellers ist die Tatsache, dass Sie einen Kamin nur verwenden dürfen, wenn die zuständige Behörde diesen amtlich genehmigt. Um rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden, sollten Sie bereits ab der Planung einen Experten zurate ziehen. Wenn Sie keine Firma beauftragen, ist dies im Zweifelsfall der Schornsteinfeger, der Ihnen auch technische Parameter wie Durchschnitt und minimale und maximale Leistung berechnet.