Gusseisen löten – So geht es richtig

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Gusseisen wird meist nur gelötet und nicht geschweiß

Gusseisen ist aufgrund seiner Härte ein beliebtes Material. Allerdings ist das Metall auch spröde und kann deshalb leichter reißen oder brechen als andere Metalle. Um einen defekten Gegenstand aus Gusseisen zu reparieren kommt oft das Löten in Betracht. Was Sie dabei beachten sollten erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Gusseisen schweißen, geht das?

Generell gibt es verschiedene Möglichkeiten, Gusseisen zu reparieren:

  • Schweißen
  • Löten
  • Kleben

Viele andere Metalle würden man bei einer Beschädigung, einem Riss oder Bruch, einfach wieder zusammenschweißen. Das Schweißen von Gusseisen ist aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Metalls und der speziellen Mikrostruktur allerdings äußerst schwierig. Bei falschem Vorgehen entsteht sprödes, weißes Gusseisen. Deshalb empfiehlt es sich, Schweißarbeiten an Gusseisen einem Profi zu überlassen und selbst nur auf Löten oder Kleben zurückzugreifen.

Richtiger Lötzusatz und Vorbereitung

Der Kohlenstoffanteil im Gusseisen ist ausschlaggebend dafür, welcher Lötzusatz verwendet werden sollte. Empfohlen wird in der Regel Neusilberlot, welches mit Flussmittel ummantelt ist. Sie benötigen außerdem ein Lötgerät, beispielsweise ein Autogenschweißgerät bzw. Hartlötgerät. Einstiegsmodelle sind relativ preisgünstig in Fachmärkten oder dem Internet erhältlich.

Vor Beginn sollten Sie das Werkstück erwärmen und nach Beendigung der Lötarbeiten sehr langsam wieder abkühlen lassen. Sie können den Gegenstand hierfür beispielsweise im bereits wieder abgeschalteten, aber noch heißen Ofen auskühlen lassen. Außerdem sollte das Werkstück vorher gründlich gereinigt werden. Befinden sich an der zu lötenden Stelle Öle oder sonstige Verunreinigungen, kann die Lötnaht bald wieder reißen.

Nach dem Löten mit einem Neusilberlot, das mit Flussmittel ummantelt wurde, muss das Flussmittel vom Werkstück entfernt werden. Es wird hierfür feucht aufgeweicht und anschließend abgewischt oder alternativ abgekratzt. Die Lötstelle wird auf jeden Fall sichtbar bleiben. Das Metall kann aber ohne Probleme lackiert werden und in diesem Zuge mithilfe von Rostschutzlack auch gegen Korrosion geschützt werden.

Kleben als Alternative

Wer sich auch an das Löten eines gusseisernen Stückes nicht selbst herantraut, kann versuchen, den defekten Gegenstand zu kleben. Auf dem Markt gibt es zwischenzeitlich Zweikomponentenkleber, der wasser- und dampffest ist und Temperaturen bis 300 Grad Celsius standhält. Selbst Risse in Motorblöcken könne man laut Hersteller damit reparieren.