Feuchttücher scheinen eine praktische Lösung für die Hygiene zu sein, verursachen jedoch häufig gravierende Probleme in der Sanitärinstallation. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Entsorgung dieser Produkte in der Toilette vermieden werden sollte und wie Sie Verstopfungen effektiv verhindern können.
Warum verstopfen Feuchttücher die Toilette?
Feuchttücher gehören nicht in Ihre Toilette. Toilettenpapier wurde speziell für die Entsorgung im Abwasser konzipiert und zersetzt sich schnell, während Feuchttücher aufgrund ihrer Materialzusammensetzung, die häufig aus Kunstfasern und chemisch behandelten Stoffen besteht, nur schwer auflösbar sind. Diese Tücher behalten ihre Struktur bei und bilden Klumpen, die die Abwasserleitungen verstopfen.
Eine übermäßige Menge an Feuchttüchern kann ernsthafte Probleme im Abwassersystem verursachen. Die Tücher vermischen sich mit anderen Abfällen und lassen sich nicht wie normales Toilettenpapier auflösen. Dadurch können sie die Abwasserpumpen blockieren, was Rückstaus und Verstopfungen in den Rohren zur Folge hat. Dabei ist es alarmierend, dass bereits etwa 125 Kunststofffaser-Feuchttücher in einem Pumpwerk zu gravierenden Ausfällen führen können. Diese Probleme sind nicht nur hygienisch bedenklich; sie führen auch zu hohen Kosten für Reparaturen und die Reinigung der Abwasseranlagen.
Zusätzlich stellt die Entsorgung von Feuchttüchern in der Toilette auch ein umwelttechnisches Problem dar. In Kläranlagen lassen sich diese Produkte nur schwer beseitigen, da sie oft von Maschinen erfasst werden müssen, was den Betrieb unnötig verteuert. Die zunehmende Nutzung von Feuchttüchern hat die Verstopfungsproblematik in den letzten Jahren ersichtlich verschärft.
Um die Funktionalität Ihrer Toilette zu gewährleisten und Verstopfungen zu verhindern, sollten Sie Feuchttücher stets über den Restmüll entsorgen. Damit schützen Sie nicht nur die Rohre in Ihrem Haushalt, sondern leisten auch einen Beitrag zur Sicherheit der Abwasserbetriebe und zur Umwelt.
So lösen Sie die Verstopfung
Wenn Ihre Toilette verstopft ist, können mehrere Methoden helfen, das Problem zu beheben, bevor Sie eine Fachkraft hinzuziehen müssen.
- Klobürste einsetzen: Bei einer leichten Verstopfung führen Sie die Klobürste maximal tief in den Abfluss ein. Drücken Sie leicht und bewegen Sie die Bürste kräftig auf und ab, um die Blockade zu lösen.
- Heißes Wasser zur Unterstützung: Gießen Sie vorsichtig heißes, aber nicht kochendes Wasser aus einer Höhe von etwa einem Meter in die Toilettenschüssel. Die Kombination aus Fallhöhe und Temperatur kann Ablagerungen auflösen.
- Spülmittel verwenden: Geben Sie eine großzügige Menge Spülmittel in die Toilettenschüssel und lassen Sie es einige Minuten einwirken. Gießen Sie anschließend heißes Wasser nach. Das Spülmittel wirkt als Schmiermittel und kann helfen, die Verstopfung zu lösen.
- Saugglocke einsetzen: Positionieren Sie die Saugglocke über dem Abfluss, sodass sie eng abschließt. Bewegen Sie die Glocke energisch auf und ab, um Unterdruck zu erzeugen, der die Verstopfung möglicherweise löst.
- Abflussspirale nutzen: Wenn die vorherigen Methoden nicht zum Erfolg führen, kann eine Abflussspirale eingesetzt werden. Führen Sie die Spirale vorsichtig in den Abfluss ein und drehen Sie sie, um hartnäckige Blockaden zu durchdringen. Achten Sie darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, um Schäden am Rohr zu vermeiden.
Bleibt die Toilette weiterhin verstopft, empfiehlt es sich, einen professionellen Rohrreinigungsdienst zu kontaktieren. Diese Fachkräfte können das Problem schnell und effizient beheben.
Was gehört nicht in die Toilette?
Um eine reibungslose Funktion Ihrer Toilette sicherzustellen und Verstopfungen zu vermeiden, sollten Sie einige wichtige Regeln beachten. Die Toilette ist nicht der geeignete Ort für eine Vielzahl von Materialien und Abfällen:
- Feuchttücher: Trotz deren vermeintlicher „Spülbarkeit“ gehört die Entsorgung dieser Produkte nicht in die Toilette. Sie bestehen oft aus Kunststoffen, die sich im Wasser nicht auflösen und können schwerwiegende Verstopfungen in Abwasserkanälen verursachen.
- Hygieneartikel: Tampons, Binden und Slipeinlagen sollten über den Restmüll entsorgt werden. Sie blockieren nicht nur Ihre Rohre, sondern stellen auch ein Risiko für die Pumpen in Kläranlagen dar.
- Essensreste: Diese sollten auf keinen Fall in die Toilette gelangen. Sie können nicht nur Verstopfungen hervorrufen, sondern auch unangenehme Gerüche erzeugen. Nutzen Sie stattdessen einen Kompost- oder Bio-Abfallbehälter.
- Küchenpapier und Taschentücher: Diese Artikel sind zu robust für die Toilette und neigen dazu, sich in den Rohren festzusetzen und die Abflusswege zu behindern.
- Medikamente und Chemikalien: Abgelaufene Medikamente oder gefährliche Substanzen gehören ebenfalls nicht in die Toilette. Diese können sowohl der Umwelt schaden als auch das Klärsystem negativ beeinflussen.
Indem Sie diese einfachen Entsorgungsregeln befolgen, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und zur Sicherstellung der Effizienz Ihrer Toilette.