Feinsteinzeug verlegen – darauf müssen Sie achten

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Für Feinsteinzeugfliesen muss spezieller Fliesenkleber verwendet werden

Fliesen aus Feinsteinzeug sind schon lange kein Geheimtipp mehr, wenn es darum geht, einen widerstandsfähigen und gleichzeitig pflegeleichten Bodenbelag zu wählen. Wer die Fliesen in Eigenregie verlegen möchte muss jedoch ein paar Dinge beachten, die sich zum Verlegen von herkömmlichen Fliesen unterscheiden.

Feinsteinzeug und seine Eigenschaften

Feinsteinzeug wird aus keramischen Rohstoffen hergestellt, die unter hohem Druck und bei sehr heißen Temperaturen gebrannt werden. Sie werden dadurch extrem hart und bruchsicher und erhalten gleichzeitig eine unempfindliche Oberfläche. Die Fliesen nehmen weniger als 0,5 Prozent Wasser auf, was sie frostsicher macht und daher auch für den Einsatz in Außenbereichen attraktiv werden lässt. Dies bedeutet aber auch, dass sie wenig Porosität aufweisen.

Beim Fliesen mit herkömmlichem Fliesenkleber dringt der Kleber in die Poren der Fliese ein und zieht dort an. Dies lässt eine feste Verbindung zwischen Untergrund und Fliese entstehen. Aufgrund der geringen Porosität der Feinsteinzeugfliesen ist dieser Vorgang hier nicht möglich. Es muss daher unbedingt speziell für Feinsteinzeug geeigneter Fliesenkleber verwendet werden.

Vorbereitende Arbeiten

Wie bei allen Bodenbelägen muss auch bei Feinsteinzeug selbstverständlich Verschnitt mit einberechnet werden. An Ecken und Kanten müssen Fliesen geschnitten werden, unter Umständen werden auch Fliesen falsch zugeschnitten. In der Regel sollte daher 5 bis 10 Prozent mehr Material gekauft werden.

Bevor als erster Schritt eine Grundierung auf den Estrich aufgetragen wird, müssen Sie die Restfeuchte im Estrich prüfen. Es gelten hierbei folgende Maximalwerte:

  • Zementestrich: im beheizten und unbeheizten Zustand 2 Prozent
  • Calciumsulfatestrich: im beheizten Zustand 0,5 Prozent, im unbeheizten Zustand 0,3 Prozent

Sollte die Estrichoberfläche uneben sein, empfiehlt es sich, eine Bodenausgleichsmasse aufzutragen. Diese ist als Spachtelmasse erhältlich, die selbst verläuft. Im Anschluss kann die Grundierung auf den sauberen Boden (ggf. vorher abkehren) aufgetragen werden.

Verlegen der Fliesen

Nun kann der Fliesenkleber aufgetragen werden. In der Regel wird in Innenräumen und im Besonderen bei Feinsteinzeug im Dünnbettverfahren gearbeitet. Die Dicke des Klebers liegt hier bei 2 bis 6 mm. Für eine besonders gute Haftung der Fliesen sollten Sie das Floating-Buttering Verfahren anwenden. Hierbei werden sowohl der Untergrund als auch die Rückseite der Fliese mit Kleber versehen, wobei die mit der Zahntraufel erzeugten Stege von Untergrund und Fliese quer zueinander laufen, sodass sie sich beim Aufkleben der Fliese kreuzen.

Die Verwendung von Fliesenkreuzen hilft Ihnen dabei, sowohl die gleiche Höhe als auch eine einheitliche Fugenbreite einzuhalten. Es handelt sich dabei um kleine Kunststoffkreuze, die zwischen den Fliesen befestigt werden.

Nachdem alle Fliesen eines Raumes verlegt wurden und der Kleber getrocknet ist, müssen die Fugen gefüllt werden. Verwenden Sie hierzu einen hochwertigen Fugenmörtel und wählen Sie die Farbe passend zu den Fliesen. Anschluss- und Dehnungsfugen werden mit Silikon gefüllt. Die abschließende Reinigung ist dann der letzte Schritt beim Verlegen der Feinsteinzeugfliesen.