Estrich aufheizen – so machen Sie es richtig

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Der Estrich muss zu beginn auf 25 Grad erwärmt werden.

Beim Hausbau stehen viele Bauherren unter Zeitdruck und gerade Aufgaben, die viel Zeit in Anspruch nehmen, kosten hier oftmals Nerven. So auch das Aufheizen des Estrichs. Hierbei muss unbedingt ein genaues Aufheizprotokoll eingehalten werden. Warum dies so wichtig ist und wie das Aufheizen abläuft erfahren Sie bei uns.

Estrich über Fußbodenheizung

Wird ein Estrich über einer Fußbodenheizung eingebaut, fällt die Wahl meist auf Calciumsulfatestrich (CA-Estrich). Dieser muss nach dem Einbau über einer Fußbodenheizung zuerst kontrolliert aufgeheizt werden. Die grundlegenden Aufgaben des Aufheizens sind:

  • Estrich langsam an Wärmebelastung durch Fußbodenheizung gewöhnen
  • Beschädigung des Estrichs durch Heizung verhindern
  • Risse durch zu schnelle Trocknung verhindern

Aufheizprotokoll CA-Estrich

Bevor der Estrich nach dem Einbau das erste Mal beheizt werden darf, muss eine Trocknungszeit eingehalten werden, während der die Fußbodenheizung unbedingt ausgeschaltet bleiben muss. Diese erste Trocknungsphase dauert bei CA-Estrich als Fließestrich meist drei Tage. Die genauen Details des Aufheizprotokolls können sich, je nach Hersteller und genauer Zusammensetzung des Materials leicht unterscheiden, generell empfiehlt sich jedoch folgendes Vorgehen.

Oft startet bereits am vierten Tag nach dem Einbau die Aufheizphase. Zuerst wird die Heizung auf 25°C erhitzt, diese Temperatur wird dann für drei Tage konstant gehalten. Danach wird die Temperatur täglich um 5°C erhöht, bis eine Temperatur von 55°C erreicht ist. Diese wird über vier Tage konstant gehalten und dann schrittweise wieder auf 25°C reduziert. Auch hierbei empfehlen sich 5°C pro Tag. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass während der Durchführung des Aufheizprotokolls keine Nachtabsenkung der Heizung stattfindet.

Während der Heizphase muss regelmäßig, bis zu drei Mal täglich gelüftet werden, um die entstehende Feuchtigkeit aus den Räumen zu entfernen. Auch ggf. an Fenstern entstehendes Kondenswasser sollte regelmäßig abgewischt werden, um die Bauteile nicht zu beschädigen und ein schnelleres Trocknen zu gewährleisten.

Nach der Durchführung des Aufheizprotokolls wird eine Messung der Restfeuchtigkeit vorgenommen. Erst wenn dieser Wert gering genug ist darf der Bodenbelag verlegt werden (hierfür gibt es in der Regel Angaben des Bodenherstellers).

Estrichheizprogramm der Fußbodenheizung

Einige Fußbodenheizungen verfügen bereits über ein Vorinstalliertes Aufheizprogramm für Estriche. Dies ist möglich, da die Dicke des Aufbaus meist ähnlich ist und daher auch das Aufheizen ähnlich abläuft. Vorteil eines solchen automatischen Aufheizens ist, dass Fehler durch falsche Temperatureinstellungen vermieden werden, und ein tägliches manuelles Einstellen des Heizgrades überflüssig wird.

Im Hinblick darauf, dass das Aufheizen oftmals durch den Heizungsbauer übernommen wird, ist dies eine sehr sinnvolle Vorgehensweise. Der Heizungsbauer spart kostbare Zeit für die Anfahrt und Neujustierung der Heizung, die dann wieder eine Kostenersparnis für den Bauherren mit sich bringt. Natürlich muss aber das automatische Programm zuvor mit den Angaben des eingebauten Estrichs verglichen werden.