Der Mensch profitiert beim Trinken meist von mineralischen Spurenelementen im Wasser und ist teilweise sogar darauf angewiesen. In vielen anderen Bereichen empfiehlt sich hingegen das Verwenden von demineralisiertem Wasser, das Sie einfach sammeln oder herstellen können.
Demineralisiertes, destilliertes und weiter Sorten Wasser
Häufig unterscheiden Nutzer nicht exakt zwischen unterschiedlichen Typen von Wasser. Das gilt für kombinierte Leitungsnetze mit Brauchwasser und Trinkwasser ebenso wie für andere Definitionen. Oft entstehen daraus Verwechslungen, die unter Umständen zu ungeahnten Folgen führen. Deshalb ist es sinnvoll, die bestehenden Kategorien zunächst präzise zu definieren:
- Demineralisiertes Wasser enthält keine Mineralien, aber Schadstoffe
- Destilliertes Wasser besteht aus reinem, eventuell aber biologisch verunreinigtem Wasser
- Trinkwasser beinhaltet Mineralien, aber keine gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffe
- Steriles Wasser dient medizinischer Anwendung und enthält weder Mineralien, Schadstoffe noch Keime
- Brauchwasser ist für einen bestimmten Zweck aufbereitetes, oft einfach gefiltertes Wasser
Bestimmte Definitionen überschneiden sich – den höchsten Grad an Reinheit besitzt selbstverständlich sterilisiertes Wasser, bei dem es sich um demineralisiertes, trinkbares und wahrscheinlich destilliertes Brauchwasser handelt.
Eigenschaften von demineralisiertem Wasser
Demineralisiertes Wasser besitzt keinerlei Spuren von Kalzium, Magnesium oder anderen mineralischen Spurenelementen und weist dadurch eine Härte von exakt Null auf, bewegt sich aber mit seinem PH-Wert in einem sauren Bereich von ungefähr 5. Sie sollten es niemals mit handelsüblichem destillierten Wasser verwechseln – dieses können Sie als problemlos als demineralisiert betrachten, umgekehrt kann letzteres weiterhin zahlreiche Schadstoffe enthalten.
Natürlich demineralisiertes Wasser
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht das Problem bei einer fehlenden Unterscheidung – bei gewöhnlichem Regenwasser handelt es sich immer um demineralisiertes Wasser. Die aufsteigende Luftfeuchtigkeit durch die Kondensation besteht zunächst aus destilliertem Wasser, nimmt aber während ihres Aufstiegs, der Wolkenbildung und beim anschließenden Abregnen Partikel aus der Luft aus, bei denen es sich mitunter um Giftstoffe, aber fast niemals um Mineralien handelt. Die kostengünstigste Methode, um demineralisiertes Wasser herstellen zu können, besteht deshalb in einer einfachen Regenzisterne für Brauchwasser.
Demineralisiertes Wasser herstellen – physikalische und thermische Verfahren
Damit Sie demineralisiertes Wasser herstellen, müssen Sie Fremdstoffe wie mineralische Chloride und Salze entfernen. Das erste dafür gebrauchten Verfahren ist die Osmose – hier passiert das Wasser eine molekulare Membran, die lediglich kleine Moleküle passieren lässt. Eine Alternative ist die Kondensation, bei der aufgrund unterschiedlicher Siedepunkte das Wasser in reiner Form verdampft und Sie dieses abkühlen, bevor es Fremdstoffe aufnimmt. Für die private Anwendung in größerem Umfang eignen sich beide Varianten wegen des hohen Energie- und Wartungsaufwands leider nur begrenzt.