Vor allem in Altbauten kann es vorkommen, dass die Dämmung nicht mehr den geltenden Werten nach EnEV entspricht – und daher aufgewertet werden muss. Das erfordert oftmals das Aufdoppeln der Dachsparren. Was Sie darüber wissen müssen und welche Vorgehensweisen es dafür gibt, lesen Sie hier.
Verschiedene Gründe machen ein Aufdoppeln notwendig
Um die Dämmung eines Daches zu verbessern, ist in der Regel ein Aufstocken der Dachsparren notwendig, um die erhöhte Last des Dämmmaterials zu tragen. Dieses sogenannte Aufstocken wird zumeist dann durchgeführt, wenn die Wärmedämmung eines Hauses nicht mehr den geltenden Vorgaben laut Energiesparverordnung (EnEV) entspricht, weshalb vor allem Altbauten aufgedoppelt werden müssen. Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch weitere Gründe, weshalb dieser Prozess durchgeführt werden muss. Dazu gehören die folgenden:
- Ausbau eines vorhandenen Hausdaches, damit die Dachsparren die veränderte Konstruktion weiterhin tragen können; und
- Erhöhung der Traglast eines Daches (zum Beispiel durch eine neue, schwerere Eindeckung oder einem Hinzufügen von Photovoltaik- oder Solarsystemen).
Darauf sollten Sie bei der Planung achten
Bereits während der Planung der Aufdopplung müssen Sie einige wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Vorgehensweise, die neue Traglast und die Art der Aufdopplung treffen. Insbesondere bei grundsätzlichen Veränderungen eines Hausdaches lohnt es sich, die Hilfe von Experten und Statikern in Anspruch zu nehmen – nur so können Sie gewährleisten, dass die neue Dachsparrenkonstruktion nicht nur sicher, sondern auch langlebig und für die Dämmung sowie die Eindeckung geeignet ist. Zu diesem Prozess gehört beispielsweise auch die Berechnung der Dachsparren, der wir unter diesem Link einen eigenen Artikel gewidmet haben.
Verschiedene Vorgehensweisen kommen in Betracht
Beim Aufdoppeln von Dachsparren bilden klassische Dachlatten nach wie vor den Goldstandard. Wie genau Sie aber am besten damit arbeiten, hängt von mehreren Faktoren ab. So gibt es verschiedene Vorgehensweisen bezüglich der Richtung der Dachlattenverlegung, die in Betracht kommen:
- Aufdopplung „der Länge nach“: Um einen Raumgewinn im Zwischenraum unter den Dachsparren zu erhalten, wird oftmals der Länge nach aufgedoppelt. Hierbei werden die neuen Dachlatten entsprechend der Laufrichtung der vorhandenen Dachlatten angebracht. Somit lässt sich die Dämmung deutlich verbessern (da dickere Dämmmatten eingebracht werden können), es entsteht allerdings auch ein Risiko für Wärmebrücken an den Sparren.
- Aufdopplung „quer zur Laufrichtung“: Werden die Sparren hingegen quer zur Laufrichtung aufgedoppelt, so wird das Dämmmaterial einfach in die Zwischenräume eingebracht und die neuen Dachlatten danach quer auf die vorhandenen Dachlatten geschraubt. Zwar ergibt sich hierdurch weniger Raum für Dämmmaterial, das Risiko für Wärmebrücken ist aber signifikant geringer.
Und auch die Frage, ob die Dachsparren von innen oder von außen aufgedoppelt werden sollten, lässt sich nicht generell beantworten. Hier kommen weitere Aspekte – wie etwa die dazugehörigen Dämmmaßnahmen – mit ins Spiel:
- Aufdopplung der Sparren „von außen“: Diese Methode wird zumeist dann verwendet, wenn in Zuge einer Dachrenovierung die Traglast des Daches erhöht werden muss. Auch Kaltdächer werden so mit einer Außendämmung versehen.
- Aufdopplung der Sparren „von innen“: Klassischerweise wird bei einer angestrebten Verbesserung der Dachdämmung hingegen die Aufdopplung von innen durchgeführt. Achten Sie dabei unbedingt auf diffusionsoffenes Dämmmaterial, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden!