Um ein tristes Flachdach optisch aufzuwerten und gleichzeitig die Energieeffizienz des darunterliegenden Gebäudes zu verbessern, kann eine Dachbegrünung angelegt werden. Diese lässt sich auch mit etwas Aufwand selber machen. Wie Sie dabei vorgehen sollten, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Das Dach muss für eine Begrünung geeignet sein
Bevor Sie mit der eigenständigen Begrünung Ihres Flachdachs beginnen können, müssen einige statische und bauliche Voraussetzungen überprüft werden. Nicht jedes Dach ist für eine Begrünung geeignet, was vor allem mit der erlaubten Dachlast zusammenhängt. Auch sollten örtliche Bauvorschriften recherchiert werden, die in manchen Regionen weitere Auflagen für ein solches Bauprojekt mit sich bringen können.
Daher sollten Sie vor Baubeginn auf jeden Fall den Rat eines Fachmanns einholen, der Ihnen entsprechend der baulichen Gegebenheiten grünes oder rotes Licht für das Projekt geben kann. Dafür werden im Regelfall die folgenden Informationen benötigt:
- Tragkraft des Flachdachs;
- Neigungswinkel;
- Informationen zum Dachablauf (zumeist Durchmesser und Positionierung); sowie
- Informationen zur Abdichtung des Daches (Material) sowie deren Eignung.
Für die Begrünung gibt es verschiedene Möglichkeiten
Begrünung ist nicht gleich Begrünung: In Bezug auf die Auswahl der richtigen Bepflanzung können Sie aus einer Vielzahl an Optionen wählen, die sich im Aussehen, Aufwand der Begrünung, Umfang und Pflegeaufwand voneinander unterscheiden. Das eigentliche Anbringen der Begrünung ist aber zumeist sehr ähnlich, da sich die jeweiligen Schichten bis zur Bodenschicht im Regelfall nicht voneinander unterscheiden. Generell kann bei der Begrünung in die folgenden Kategorien differenziert werden:
- Extensive Begrünung: Hierbei handelt es sich um Pflanzen, die mit einer Substratschicht auskommen. Dazu zählen beispielsweise Sukkulenten, Moose und Kakteen.
- Intensive Begrünung: Bei dieser Begrünung liegt ein kompletter Bodenaufbau vor, sodass praktisch alle Gartenpflanzen verwendet werden können. Achten Sie hier aber auf eine Dachlast von mehr als 100 Kilogramm, die nicht für jedes Dach geeignet ist!
- Gründachpakete: Darüber hinaus können Sie im Fachhandel Fertigpakete erstehen, die aus einem kompletten Bodenaufbau bestehen. Hier ist die Variabilität zwar etwas geringer, dafür ist eine umfassende Anleitung enthalten.
Schritt für Schritt: So bringen Sie eine Dachbegrünung selber an
Sobald Sie sich für eine Begrünung entschieden haben, kann der eigentliche Prozess der Dachbegrünung auch bereits beginnen. Orientieren Sie sich dafür am besten an den folgenden Schritten:
- Reparieren Sie etwaige Schäden am Dach und sorgen Sie dafür, dass dieses frei von Fremdkörpern und besenrein ist;
- Verlegen Sie als erstes die Wurzelschutzfolie als Bahnen mit etwa 1,5 Metern Überlappung. Achten Sie darauf, dass der Bereich des Ablaufs frei ist (hier können Sie einfach ein entsprechendes Loch in die Folie schneiden);
- Verlegen Sie darüber das Schutzvlies nach dem gleichen Prinzip;
- Nun können die Platten der Festkörperdrainage darüber ausgelegt werden. Auch hier muss der Dachablauf mithilfe eines Lochs in der Platte freigehalten werden;
- In Anschluss folgt das Filtervlies;
- Danach kann bereits der Kontrollschacht auf dem Dachablauf eingesetzt werden;
- Bringen Sie danach das Substrat auf die Dachoberfläche auf und verteilen Sie dieses mit einem Rechen, bis eine Schicht von etwa 7 Zentimetern vorhanden ist;
- Schließlich kann die Bepflanzung stattfinden. Vergessen Sie das anschließende Wässern Ihrer Pflanzen bzw. Ihres Saatguts nicht!