Clematis-Samen: So keimen sie schneller

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Clematis mit Samen ziehen.

Die Samen der Waldrebe gehören zu den Kaltkeimern und benötigen aufgrund dieser Eigenschaft eine „Stratifikation“ als Voraussetzung für ihre Keimung. Wie dieser Prozess gelingt, erklärt der folgende Ratgeber.

Die Stratifikation bei Clematis-Samen: Verlauf & Vorgehensweise

Damit die Samen Ihrer Waldrebe in Keimlaune versetzt werden, benötigen sie den Vorgang der so genannten „Stratifikation“: Mithilfe dieser Nass-Kalt-Behandlung wird eine winterliche Witterung simuliert, bei welcher der Samen zu keimen beginnen. Damit die empfindlichen Clematis-Samen nicht mitten im Winter austreiben, sind sie natürlicherweise mit einer Keimhemmung ausgestattet.

Durch einen Kältereiz, wie er durch eine Stratifikation herbeigeführt wird, können die Keimblätter durch die Schale des Samen hervorbrechen. Zur Realisation dieses Verfahrens verwenden Sie einfach Ihren Kühlschrank:

  1. Verteilen Sie zunächst auf einer Klarsichtfolie ein Torf-Sand-Gemisch.
  2. Besprühen Sie den Mix anschließend mit Wasser.
  3. Verteilen Sie Ihre Clematis-Samen auf der Folie.
  4. Drehen Sie die Folie nun zu einer Rolle und binden diese an den Enden fest zusammen (z.B. mit einem Gummi oder durch einen Knoten).
  5. Legen Sie die Samen zur Stratifikation für sechs bis acht Wochen in das Gemüsefach Ihres Kühlschranks.
  6. Kontrollieren Sie regelmäßig den Feuchtigskeitsgehalt des Substrats (zur Keimung müssen die Samen stets feucht gehalten werden).
  7. Sortieren Sie bereits keimende Exemplare aus, welche Sie nun fachgerecht aussäen können.

Besonderheit: Clematis-Samen im Freiland

Bevorzugen Sie eine Keimung der Samen Ihrer Waldrebe außerhalb des heimischen Kühlschranks, können Sie zu folgenden Alternativen greifen:

  1. Stellen Sie kleine Anzuchttöpfe, die mit Torf-Sand, Anzucht- oder handelsüblicher Aussaterde gefüllt werden, auf dem Balkon, der Terasse oder im Freiland auf.
  2. Legen Sie in jeden Topf einen Samen und übersieben diesen mit einer 5 mm hohen Schicht Erde.
  3. Stülpen Sie über jeden Anzuchttopf ein Glas bzw. eine transparente Haube.
  4. Stellen Sie die Samen an einem halbschattigen, geschützten Platz über den Winter hinweg im Freien auf.
  5. Wenn es sich bei Ihren Samen um eine Wildart handelt, können Sie bereits im Frühjahr mit den ersten Keimlingen rechnen. Andere Sorten keimen in der Regel mit dem beginnenden Sommer.

Extra-Tipp: Lüften Sie täglich die Glashaube, um einer Schimmelbildung während der Kältezeit am Saatgut vorzubeugen. Zudem sollten Sie Ihre Samen regelmäßig gießen, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.