Wer einen Betonsturz korrekt berechnen will, der braucht einige Kenntnisse der Bauphysik. Wenn Sie einen Sturz in eine tragende Wand einbauen möchten, müssen Sie einen Statiker zu Rate ziehen. Lesen Sie hier, was Sie sonst noch beachten müssen.
Wozu braucht man einen Betonsturz?
Einen Betonsturz braucht man immer dann, wenn eine Öffnung in eine Mauer soll, also vor allem bei Türen und Fenstern. Bei einer tragenden Wand muss der Sturz alle Kräfte aufnehmen, die von den Gebäudeteilen über der Öffnung nach unten abgetragen werden. Öffnung in Außenwänden brauchen immer einen Sturz, da Außenwände immer tragende sind. Aber auch viele Innenwände sind tragend.
Bei einer nicht-tragenden Wand muss der Sturz nur die Mauerteile über der Öffnung aufnehmen können.
Die Auflager überprüfen
Damit ein Betonsturz sein Eigengewicht und das errechnete Gewicht, der Mauerteile über ihm zuverlässig nach unten ableiten kann, müssen die Auflager natürlich auch in der Lage sein, diese Kräfte aufzunehmen. Sie benötigen in der Regel dazu unbeschädigtes, tragfähiges Mauerwerk.
Was fließt alles bei der Berechnung ein?
Bei der Berechnung eines Betonsturzes für eine tragende Wand, fließen einige Elemente mit ein die Berechnung ein:
- Drempel- und Dachlast
- Seitliche Zug- Druckkräfte, die im Mauerwerk entstehen
- Eigenlast des Sturzes
- Gewicht des Mauerwerkes über dem Sturz
Der Sturz muss also eine Menge horizontal und vertikal wirkende Kräfte aufnehmen können und muss entsprechend dimensioniert werden. Wenn sich zum Beispiel über dem Geschoss, in dem der Sturz eingebaut wird, das Dach befindet, kann dieses Gewicht bis zu einem Drittel der durch die Geschossdecke wirkenden Kraft ausmachen. In dem darunterlegenden Geschoss halbiert sich die Last durch das Dach und die Last durch den Drempel fällt weg. Eine waagerechte Feldbewehrung und eine senkrechte Stützbewehrung können nötig sein, um Schubkräfte aus dem Mauerwerk aufzufangen.