Ein begrüntes Flachdach bietet zahlreiche Vorteile, die diese Art der Dachbepflanzung in vielen Situationen sinnvoll und empfehlenswert machen. In den meisten Fällen ist eine Nachrüstung möglich – abhängig von Statik können Sie unter Umständen sogar einen kleinen, begehbaren Garten einrichten, in dem Sie beispielsweise Sonne tanken oder Kräuter für die Küche anbauen.
Begrüntes Flachdach weist unzählige Vorteile auf
Seit den 1970er Jahren versehen Bauherren und Architekten ihre Gebäude zunehmend mit einem Flachdach. Dabei übersahen sie allerdings, dass diese im Vergleich zu den klassischen Schräg- und Satteldächern entscheidende Nachteile besitzen, die sich bei einer unzureichenden Wartung und Pflege unter anderem in einer rapide sinkenden Haltbarkeit äußern. Eine Methode, die meisten dieser Nachteile zu eliminieren und dabei sogar noch Vorteile zu schaffen, ist das Anlegen eines begrünten Flachdachs. Zu den Argumenten für einen solchen Schritt zählen:
- Schonung und Schutz der Dachabdichtung
- Sehr gute Wärme- und Schalldämmung
- Herstellung eines positiven, ausgleichenden und sauerstoffreichen Mikroklimas
- Umweltschutz und Reduzierung von Treibhausgasen
- Zuverlässiges Drainagesystem mit Wasserspeicher
- Schaffung eines moderaten Raumklimas in Sommer wie Winter
- Reduzierung der Kosten für Heizung und Wartung
- Attraktive Optik und eventuell praktische Nutzung
In der Tat beachteten weder Bauherren noch die öffentliche Verwaltung den enormen Nutzen, den ein begrüntes Flachdach nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich und nicht zuletzt unter dem Aspekt des Städtebaus mit sich bringt. Gerade im Hochsommer kann es als Wasserreservoir und Sonnenschutz erheblich dazu beitragen, die Hitze in Großstädten zu reduzieren.
- Ausreichende Statik als zwingende Voraussetzung
Da in der Vergangenheit ein Nachrüsten zu einem begrünten Flachdach lediglich selten zu dem Plan für eine künftige Erweiterung beziehungsweise einen Umbau gehörte, reduzieren die baulichen Voraussetzungen nicht selten die möglichen Optionen. Der erste Gang sollte Sie deshalb zu einem Statiker führen, der Ihnen bereits anhand der Baupläne eine grobe Einschätzung geben kann und auf Wunsch ein entsprechendes, offizielles Gutachten ausfertigt. Ein begrüntes Flachdach kann je nach Anlage zusätzlich zwischen 60 Kg und 3.000 Kg pro m² wiegen und erfordert deshalb eine sorgfältige Planung.
Extensive Begrünung
Bei der extensiven Begrünung existiert nur eine dünne Substratschicht von 5 cm bis maximal 20 cm Höhe, die sich ausschließlich für Moose, Gräser, Flechten, kleine Blumen und niedrige Kräuter eignet. Dadurch ist ein solches Flachdach pflegeleicht und erfordert keine zusätzliche Bewässerung im Sommer. Die Kosten betragen bei einfacher Ausführung etwa 25 Euro bis 50 Euro je m².
Intensive Begrünung
Unter einer intensiven Begrünung verstehen die Fachleute einen Dachgarten mit einer Substratschicht oder echtem Humus von bis zu zwei Metern. Die Übergänge zwischen Extensiv- und Intensivbegrünung sind fließend – ab etwa 25 cm wachsen bereits kleine Sträucher und Büsche, kleine Bäume benötigen mindestens 40 cm Boden. Ein intensiv begrüntes Flachdach kostet – ohne Materialien wie Erde und Bepflanzung – etwa 50 Euro bis 100 Euro pro m².
Genehmigung und staatliche Unterstützung
Wegen ihrer Vorzüge unterstützen viele Kommunen das Anlegen eines begrünten Flachdachs durch Fördergelder. Sie erhalten alle notwendigen Informationen über die erforderlichen Genehmigungen, den Ablauf des Verfahrens und mögliche Zuschüsse durch den Bund oder die Kommune von dem lokalen Bauamt.