Zementestrich lüften – so geht es richtig!

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Zementestrich braucht lange zum Trocknen

Beim Bau oder der Renovierung von einem Haus werden nahezu immer Zementestrich benutzt. Allerdings ist der Einbau mit Vorsicht zu genießen, denn sowohl beim Trocknen als auch dem Lüften müssen Sie verschiedene Anforderungen erfüllen. Im Folgenden geben wir Ihnen wichtige Tipps für das richtige Lüften von Zementestrich.

Warum überhaupt den Zementestrich lüften?

Wer sich für einen Zementestrich beim Bau entscheidet, sollte keinesfalls das Lüften vergessen. Denn dieser Vorgang ist von erheblicher Bedeutung für die Qualität und Langlebigkeit des Bodenbelags. Zum Anmachen des Estrichs wird Wasser in das Gemisch gegeben. Der Großteil dieses Anmachwassers wird während dieses Vorgangs gebunden – allerdings gibt es vor allem beim Fließestrich einen nicht unerheblichen Anteil, der nicht gebunden wird. Dieser muss anschließend an die Luft abgegeben werden. Dies geschieht beim Trocknen und dem anschließenden Lüften.

Die unterschiedlichen Arten von Zementestrich

Grundsätzlich gibt es beim Zementestrich zwei unterschiedliche Arten. Dies sind

  • ein abbindebeschleunigter Estrich
  • herkömmlich abbindender Estrich

Wie es der Name bereits sagt, bindet die erste Variante deutlich schneller, sodass das Trocknen und Lüften deutlich kürzer erfolgt. Da beim Bau der herkömmliche Estrich überwiegt, geht es im Folgenden um die Lüftung der zweiten Art.

Das Lüften des Zementestrichs

Nach dem Einbau müssen Sie den Zementestrich trocknen und lüften. Beide Vorgänge sind in Normen geregelt. Sie müssen also zwingend die DIN 18560 und 18353 einhalten. Die Lüftung sollte beim herkömmlichen Estrich frühestens nach 7 Tagen beginnen – bei einer abbindebeschleunigten Variante ist dies hingegen bereits nach drei Tagen möglich.

Sie sollten darüber hinaus keineswegs durchgehend lüften. Denn dies wirkt sich negativ auf die Qualität des Zementestrichs aus. Vielmehr ist es vorteilhaft, wenn Sie ein Stoßlüften durchführen. Wenn nach dem Einbau sieben Tage vergangen sind, können Sie systematisch den gesamten Raum oder das gesamte Haus lüften. Dazu beginnen Sie mit einer Seite – dort öffnen Sie zunächst ein Fenster.Nach zehn Minuten Stoßlüften wechseln Sie das Fenster, um von der anderen Seite aus zu lüften. Grundsätzlich ist es möglich, zweimal pro Tag den Zementestrich zu lüften. Empfehlenswert ist dies einmalig am Vormittag und dann wieder gegen Abend.

Gefahr durch Unkenntnis und Hektik

Das falsche Trocknen und Lüften beim Zementestrich birgt die Gefahr, dass Risse entstehen oder die Qualität minderwertig ist. Folglich sollten Sie auf keinen Fall ohne die Fachkenntnis von einem Experten den Estrich einbauen. Vielmehr ist eine fachgerechte Aufsicht vonnöten, damit Baumängel bereits präventiv vermieden werden.

Zudem ist das Motto „Zeit ist Geld“ vollkommen fehl am Platz. Denn Hektik sorgt dafür, dass viele Personen zu schnell mit dem Lüften oder dem Begehen beginnen. Dies ist allerdings schädlich für den Zementestrich. Aus diesem Grund sollten Sie sich unbedingt an die zeitlichen Vorgaben halten. Denn wenn das Abbinden des Zementestrichs nicht ordentlich verläuft, kann dies dem Boden Schäden zufügen.