Im Laufe ihrer Nutzungsdauer wirken die Zeit, mechanische Belastung und Temperaturunterschiede stark auf die Bauteile einer Waschmaschine ein. Bereits kleine Beschädigungen an falscher Stelle führen zu einem Leck, das sich stetig erweitert. Aus diesem Grund und um die Elektronik zu schützen, müssen Sie schnell handeln, wenn die Maschine Wasser verliert.
Diese Bauteile sind häufig für Lecks verantwortlich
In einfachen Fällen erkennen Sie auf den ersten Blick, an welcher Stelle das Wasser austritt und können direkt darauf reagieren. Leider ist dieser Fall jedoch eher eine Ausnahme als die Regel. Darüber hinaus kriecht Wasser an Rohren, Schläuchen oder Wänden entlang und zeigt sich mitunter an Stellen, die nicht mit seinem Ursprung in Zusammenhang stehen. Selbst in scheinbar einfach Fällen ist es deshalb empfehlenswert, dass Sie einen konkreten Schaden ermitteln, bevor Sie mit der Reparatur beginnen. Häufige Stellen für austretendes Wasser sind:
- Frischwasser- und Ablaufschlauch mit den entsprechenden Anschlüssen
- Waschmittelschublade
- Manschette der Tür und Versiegelung
- Flusensieb und Halterung
- Trommellager
- Magnetventile
- Pumpe und Abflusssystem
Zeitpunkt und Ort geben wichtige Hinweise auf den Grund
Um das verantwortliche Bauteil einzugrenzen und anschließend zu identifizieren, müssen Sie auf bestimmte Merkmale achten. Das erste ist natürlich der Ort, an dem Sie das Wasser finden und die Menge, in der es austritt. Leider trügt in diesem Fall der Schein in einigen Fällen. Uberprüfen Sie deshalb sorgfältig, ob es nicht von einem weiter oben liegenden Punkt herabrinnt oder tropft. Zweiter wichtiger Hinweis, anhand dessen Sie die Suche einschränken können, ist der Unterschied zwischen Frisch- und Waschwasser.
Drittes und ebenfalls sehr aussagekräftiges Indiz ist der Zeitpunkt. Hier unterscheiden Sie den Ablauf in folgende Abschnitte:
- Ausgeschalteter Zustand
- Befüllen mit Wasser
- Waschvorgang
- Abpumpen
- Spülung mit Frischwasser
- Schleudern
Dauerhaftes Leck am Wasserzufluss
Verliert die Waschmaschine permanent Wasser, ist entweder der Schlauch für den Zulauf oder das Magnetventil betroffen. Überprüfen Sie zunächst die Dichtungen und ersetzen Sie sie im Zweifelsfall. Viele Menschen schließen den Zulauf nach dem Waschen nicht wieder – in der Folge lastet permanent ein hoher Druck auf den Schläuchen und den Verbindungen. Obwohl diese im Alltag dieser Beanspruchung widerstehen, entsteht im Laufe mehrerer Jahre Altersmüdigkeit und Kunststoffelemente verlieren an Flexibilität. Dies kann zu einem spontanen oder schleichenden Versagen führen.
Tritt Flüssigkeit beim Befüllen des Bottichs mit Wasser aus, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Grund in der Schublade für das Waschmittel oder deren Verbindung mit dem Bottich. Die häufigste Ursache dafür sind – noch vor undichten Stellen in dem Rohr- und Schlauchsystem – Verschmutzungen aufgrund von abgelagerten Resten von Waschpulver. Reinigen Sie deshalb die Schublade und anschließende Leitungen gründlich aber schonend so weit wie möglich von außen und innen.
Waschvorgang und anschließende Spülung
Können Sie den Zeitpunkt auf das Waschen und Spülen festlegen, tritt das Wasser aus dem Bottich oder den daran anliegenden Anschlüssen aus. Häufige und auffällige Quelle ist die Kunststoffmanschette der Tür, die mit dem Alter und aufgrund der mitunter hohen Temperaturschwankungen ihre Dichtigkeit einbüßt.
Schwieriger zu erkennen ist ein undichtes Lager. Es zeigt sich durch eine schwergängige oder nicht fest verankerte Trommel und durch oranges bis braunes Wasser, das sich auf dem Boden des Gehäuses sammelt. Dabei handelt es sich um Rostspuren, die durch die Korrosion der Metalloberflächen und des Lagers selbst entstehen. Sie können das Lager überprüfen, indem Sie die Tür öffnen und die Trommel mit der Hand drehen und anschließend leicht anheben. Bewegt sie sich mehrere Millimeter nach oben oder lässt sich nur schwer bewegen, müssen Sie das Lager wechseln und neu abdichten.
Flusensieb und Pumpe
Bemerken Sie Wasser beim Abpumpen, kommen dafür das Flusensieb und die dahinter liegenden Pumpe in Betracht. Das Sieb finden Sie bei den meisten Herstellern hinter einer Klappe in Bodennähe auf der Frontseite. Um diesen Fehler zu lokalisieren, öffnen Sie die Abdeckung, entnehmen Sie das Sieb, reinigen Sie es und kontrollieren Sie die äußeren Dichtungen und den Verschluss. Setzen Sie es anschließend wieder ein und überzeugen sich von seiner vorgeschriebenen Position.
Öffnen der Waschmaschine
Erkennen Sie von außen keine eindeutige Ursache, müssen Sie die Suche im Inneren des Gerätes fortsetzen. Beachten Sie, dass bei einem Öffnen die Garantie erlischt. Die Frontblende ist in der Regel mit zahlreichen Kabeln für die Steuerung verbunden und deshalb nicht einfach zu entfernen. Beginnen Sie deshalb mit der Arbeitsplatte und der Rückseite, die häufig nur durch einige Schrauben gesichert sind. Achten Sie im Inneren auf feuchte Stellen und Wasserspuren an Rohren und Schläuchen. Werden Sie fündig, setzen Sie Ihre Suche nach oben fort, die Stelle des Ursprungs zu lokalisieren.
Verhalten bei Wasser im Inneren des Gehäuses
Treten größere Mengen Wasser aus oder befinden sich feuchte Stellen in der Nähe von elektronischen Leitungen und Komponenten, schließen Sie auf keinen Fall die Stromversorgung an, um Tests durchzuführen. Die hohe Stromaufnahme einer Waschmaschine bildet in Verbindung mit dem Gehäuse aus Metall immer die Gefahr eines Kurzschlusses, der sämtliche leitenden Teile inklusive der Abdeckung unter Spannung setzen könnte.