Silikonfugen spielen eine entscheidende Rolle bei der Abdichtung und Gestaltung von gefliesten Bereichen, insbesondere in feuchten Umgebungen. Dieser Artikel erläutert die Bedeutung von Silikon zwischen Fliesen und Wand sowie die richtige Anwendung.
Warum ist Silikon zwischen Fliesen und Wand wichtig?
Silikonfugen sind ein zentrales Element für die Gestaltung und Funktionalität gefliester Flächen, insbesondere in feuchten Bereichen wie Badezimmern und Küchen. Sie verbinden Ästhetik mit wichtigen funktionalen Aufgaben.
Ein wesentlicher Vorteil von Silikon ist seine Flexibilität im Vergleich zu herkömmlichem Fugenmörtel. Das Material passt sich den Bewegungen der Baustellen an, die durch Temperaturänderungen, Feuchtigkeit oder natürliche Setzungen im Gebäude verursacht werden. Solche Bewegungen können bei starren Mörteln Risse verursachen; diese wiederum führen zu Undichtigkeiten, die die Bausubstanz gefährden.
Wichtige Gründe für den Einsatz von Silikon zwischen Fliesen und Wand sind:
- Wasserdichtigkeit: Silikonfugen verhindern das Eindringen von Wasser hinter die Fliesen und in die Wände, wodurch das Risiko von Wasserschäden und Schimmelbildung verringert wird.
- Elastizität: Silikon absorbiert Spannungen, die durch temperatureffekte oder strukturelle Bewegungen entstehen, und hilft, die Integrität der Fliesenverkleidung zu wahren.
- Einfache Wartung: Langlebige Silikonfugen lassen sich leicht reinigen und sind in verschiedenen Farben erhältlich, um harmonisch in das Gesamtbild Ihrer Fliesen zu passen.
- Gesundheitsschutz: Durch das Verhindern von Wasser eindringen und damit das Wachstum von Schimmel unterstützen Silikonfugen ein gesundes Wohnklima.
Die Wahl des richtigen Silikons, insbesondere eines sanitär geeigneten Silikons, das schimmelhemmende Eigenschaften bietet, ist entscheidend für die Langlebigkeit und Effektivität dieser Fugen. Es ist zudem wichtig, die Silikonfugen regelmäßig auf ihre Integrität zu überprüfen und bei Bedarf zu erneuern, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Silikonfugen erstellen: So gehen Sie vor
Die sorgfältige Erstellung von Silikonfugen kann entscheidend für die Langlebigkeit der Abdichtung und die Vermeidung von Wasserschäden sein. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen sollten, um perfekte Silikonfugen zwischen Fliesen und Wand zu ziehen:
- Untergrund vorbereiten: Beginnen Sie mit einer gründlichen Vorbereitung des Untergrunds. Entfernen Sie alte Silikonreste und Schmutz. Nutzen Sie hierzu einen Fugenkratzer oder ein scharfes Cuttermesser. Stellen Sie sicher, dass die Fugen trocken sind und keine Fett- oder Staubrückstände vorhanden sind, um eine gute Haftung des Silikons zu gewährleisten.
- Abkleben der Ränder: Kleben Sie die Kanten von Fliesen und Wand mit Malerkrepp ab. Diese Maßnahme sorgt nicht nur für ein sauberes Ergebnis, sondern hilft auch, überschüssiges Silikon zu vermeiden und ein gleichmäßiges, professionelles Fugenbild zu erzielen.
- Silikon auftragen: Schneiden Sie die Spitze der Silikonkartusche schräg ab, wobei Sie den Schnittwinkel an die Breite der Fuge anpassen. Tragen Sie das Silikon gleichmäßig und ohne Luftblasen mit einer Kartuschenpistole in die Fuge auf. Achten Sie darauf, einen konstanten Druck auf die Pistole auszuüben, um eine gleichmäßige Menge Silikon auszugeben.
- Glätten der Fuge: Nutzen Sie einen Fugenglätter oder einen leicht befeuchteten Finger, um die Silikonoberfläche zu glätten. Die befeuchteten Hilfsmittel erleichtern die Bearbeitung des Silikons und sorgen für eine glatte, professionelle Oberfläche. Achten Sie darauf, dass das Silikon gleichmäßig verteilt wird.
- Malerkrepp abziehen: Ziehen Sie das Malerkrepp sofort nach dem Glätten des Silikons ab, solange das Silikon noch feucht ist. Auf diese Weise verhindern Sie, dass das Silikon beim Abziehen aus der Fuge herausgezogen wird, was zu unsauberen Kanten führen könnte.
Indem Sie diese Schritte befolgen, schaffen Sie Silikonfugen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sind und die notwendige Dichtheit zwischen Fliesen und Wand sicherstellen.
Welches Silikon ist das richtige?
Die Auswahl an Silikon im Handel kann überwältigend sein. Um die richtige Entscheidung zu treffen, berücksichtigen Sie einige wichtige Aspekte, insbesondere wenn es um den Einsatz zwischen Fliesen und Wänden geht. Am besten verwenden Sie sanitär geeignetes Silikon, das fungizide Eigenschaften aufweist. Diese speziellen Inhaltsstoffe verhindern das Wachstum von Schimmel und anderen Pilzen, was besonders in feuchten Bereichen wie Bädern und Küchen wichtig ist.
Achten Sie darauf, dass das gewählte Silikon für den spezifischen Anwendungsbereich geeignet ist. Insbesondere in Feuchträumen ist es entscheidend, dass das Silikon eine gute Haftung bietet und langfristige Dichtheit gewährleistet.
Berücksichtigen Sie verschiedene Silikonarten:
- Neutralvernetzende Silikone: Diese sind besonders empfehlenswert, da sie bei Kontakt mit mineralischen Untergründen, wie Putz und Fugenmörtel, weniger aggressiv sind. Sie bewahren die Eigenschaften des Untergrunds und verhindern Schäden.
- Sauer vernetzende Silikone: Diese bieten oft eine sehr gute Haftung und halten länger, können jedoch empfindliche Oberflächen wie bestimmte Gesteinsarten angreifen.
Zusätzlich sollten Sie auch die Farbwahl des Silikons nicht vernachlässigen. Es gibt nicht nur weiße und transparente Varianten; auch andere Farben sind erhältlich, um die Fugenfarbe harmonisch mit den Fliesen abzustimmen oder einen bewussten Kontrast zu setzen.
Überprüfen Sie bei der Auswahl des Silikons die auf der Verpackung angegebenen Eigenschaften und wählen Sie idealerweise Produkte, die speziell für die Anforderungen Ihrer Umgebung entwickelt wurden, um Ihre Fliesenfugen langfristig vor Feuchtigkeit und Schimmelschäden zu schützen.
Alternativen zu Silikon
Wenn Sie alternative Materialien für den Übergang zwischen Fliesen und Wand in Betracht ziehen, gibt es verschiedene Optionen, die unterschiedliche Vorteile bieten. Diese Alternativen können in bestimmten Anwendungen Vorteile gegenüber Silikon aufweisen, insbesondere hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit oder spezieller Flexibilitätsanforderungen.
- Dichtmassen auf Pflanzenbasis: Diese umweltfreundlichen Alternativen wirken biologisch abbaubar und erzielen eine vergleichbare Dichtwirkung wie Silikon, ohne schädliche Chemikalien zu enthalten. Sie eignen sich gut für empfindliche Bereiche wie das Badezimmer und bieten häufig eine atmungsaktive Eigenschaft.
- Profile aus Aluminium oder Kunststoff: Fliesenprofile bieten eine strukturierte Lösung für den Übergang zwischen Wand und Boden oder zwischen Fliesen. Diese Profile verdecken nicht nur unschöne Fugen, sondern erhöhen auch die Stabilität an den Übergängen. Sie sind einfach zu installieren und bestehen meist aus langlebigen, leicht zu reinigenden Materialien.
- Montage- und Dichtungsband: Speziell entwickelte, selbstklebende Bänder bieten eine unkomplizierte Lösung zur Abdichtung von Fugen. Besonders in Bereichen mit häufigen Bewegungen oder Temperaturschwankungen sind sie eine flexibel einsetzbare Option mit guter Haftung.
- Acrylate: Diese Dichtstoffe sind kostengünstiger als Silikon und weisen eine geringere Flexibilität auf. Sie sind gut geeignet für weniger beanspruchte Bereiche, wo die Anwendungen nicht speziell auf Feuchtigkeit ausgelegt sind. Obwohl sie nicht die gleiche Elastizität wie Silikon besitzen, bieten sie dennoch eine ordentliche Abdichtung in trockenen Bereichen.
- Korkfüllmassen: Diese Materialien sind eine ausgezeichnete Wahl für spezifische Anwendungen, zum Beispiel beim Fenstereinbau. Kork ist schall- und wärmedämmend, atmungsaktiv und umweltfreundlich, da er aus natürlichen Rohstoffen besteht. Zusätzlich können Sie überstrichen werden, was zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.
Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung zu prüfen und die richtige Alternative auszuwählen, um optimale Funktionalität und die gewünschte Ästhetik zu erreichen.