Das Herausdrehen einer festsitzenden Schraube kann frustrierend sein und verschiedene Ursachen haben. Dieser Artikel beleuchtet mögliche Gründe für das Durchdrehen von Schrauben und stellt effektive Methoden zur Lösung des Problems vor.
Warum dreht die Schraube durch?
Wenn sich eine Schraube dreht, aber nicht herauskommt, können mehrere Ursachen dafür verantwortlich sein. Eine häufige Ursache ist, dass das Bohrloch zu groß ist, weswegen die Schraube nicht genug Halt findet. Dies führt dazu, dass sich die Schraube nur um die eigene Achse dreht, ohne sich weiter einzudrehen oder herauszuziehen.
Eine überdrehte Schraube stellt ein weiteres Problem dar. Wenn die Schraube zu fest angezogen wurde, verformt sich oft der Schlitz im Schraubenkopf, was dazu führt, dass der Schraubendreher keinen Halt mehr findet. Ein beschädigter Schraubenkopf erschwert das Lösen erheblich.
Zeit- und korrosionsbedingte Faktoren können ebenfalls zu festsitzenden Schrauben beitragen. Alte oder stark rostige Schrauben neigen dazu, sich im Gehäuse festzusetzen, besonders wenn sie in feuchten Umgebungen oder bei Witterungseinflüssen installiert wurden.
Darüber hinaus können auch die Gewinde eine Rolle spielen; wenn entweder das Gewinde der Schraube oder das Gewinde im Material, in das sie eingeschraubt ist, beschädigt ist, wird das sichere Herausdrehen der Schraube nahezu unmöglich. Diese Punkte sollte jeder Heimwerker im Hinterkopf behalten, bevor er versucht, festsitzende oder durchdrehende Schrauben zu entfernen.
Methoden zum Lösen einer festsitzenden Schraube
Wenn sich eine Schraube nicht lösen lässt, gibt es verschiedene Techniken, die Sie ausprobieren können, um das Problem zu beheben. Hier sind einige praktische Methoden:
- Temperaturwechsel: Temperaturunterschiede können wesentlich zur Lösung des Problems beitragen. Erwärmen Sie die Schraube vorsichtig mit einem Heißluftgebläse, um die Ausdehnung des Materials zu nutzen. Um den Löseffekt zu verstärken, kühlen Sie die Schraube danach mit kaltem Wasser ab.
- Kriechöl oder Rostlöser: Tragen Sie eine ausreichende Menge Kriechöl auf die Schraube auf und lassen Sie es eine Zeit lang einwirken. Dies hilft, den Rost zu lösen und erleichtert das Herausdrehen.
- Eisspray: Bei rostigen Schrauben zeigt sich ein Kältespray oft als sehr effektiv. Durch die plötzliche Abkühlung zieht sich der Rost zurück, wodurch die Verbindung gelockert wird.
- Zangen-Technik: Wenn ein Teil der Schraube noch herausragt, versuchen Sie, diesen mit einer Zange zu greifen. Drehen Sie die Schraube vorsichtig abhängig von der Gewindeart entweder nach links oder nach rechts heraus.
- Hammerschläge: Sanfte Schläge auf den Schraubenkopf mit einem Hammer können dazu beitragen, festsitzende Schrauben zu lockern. Diese Methode reduziert den Druck auf den Gewinden und kann damit helfen, die Schraube zu lösen.
- Schraubenausdreher: Sollte der Schraubenkopf bereits beschädigt sein, verwenden Sie einen speziellen Schraubenausdreher. Bohren Sie vorsichtig ein Loch in den Schraubenkopf und setzen Sie das Ausdrehwerkzeug ein, um die Schraube durch linksdrehende Bewegungen zu lösen.
- Ventilschleifpaste: Ein wenig Ventilschleifpaste kann helfen, die Reibung zu verringern und den Halt zu verbessern. Tragen Sie die Paste auf den Schraubenkopf auf, um eine bessere Haftung für den Schraubendreher zu erzielen.
- Einsatz von Sekundenkleber: Bei überdrehenden Schrauben kann ein Tropfen Sekundenkleber im Bohrloch helfen. Lassen Sie den Kleber antrocknen, um mehr Halt zu schaffen, bevor Sie erneut versuchen, die Schraube zu drehen.
Diese Methoden sind sehr hilfreich, um das Problem mit festsitzenden Schrauben effektiv anzugehen. Probieren Sie verschiedene Ansätze aus und kombinieren Sie sie, wenn nötig, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Seien Sie bei allen Schritten stets vorsichtig, um Beschädigungen am Werkstück zu vermeiden.
Vorbeugen ist besser als Bohren
Um Probleme mit festsitzenden Schrauben von vornherein zu vermeiden, sollten Sie einige entscheidende Aspekte bei der Montage beachten. Hier sind wichtige Tipps:
- Gewinde sorgfältig prüfen: Überprüfen Sie das Gewinde sowohl der Schraube als auch im Material vor dem Eindrehen. Achten Sie darauf, dass keine Beschädigungen oder Ablagerungen vorhanden sind, die den Halt beeinträchtigen könnten.
- Richtige Anzugsmomente einhalten: Achten Sie darauf, die Schrauben mit dem optimalen Drehmoment anzuziehen. Zu fest angezogene Schrauben können sich durchdrehen oder beschädigt werden.
- Passend zugehöriges Werkzeug verwenden: Wählen Sie Werkzeuge, die genau zur Schraube passen, um Beschädigungen beim Festziehen zu vermeiden.
- Materialvorschriften beachten: Wählen Sie die passende Materialpaarung aus. Eine unsachgemäße Kombination kann dazu führen, dass die Schraube fest sitzt.
- Korrosionsschutz gewährleisten: Verwenden Sie rostfreie Schrauben oder schützen Sie herkömmliche Schrauben vor Witterungseinflüssen, um Korrosion zu vermeiden. Leonie Zink kann die Langlebigkeit der Schrauben sichern.
- Regelmäßige Wartung der Werkzeuge: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Werkzeuge. Beschädigtes Werkzeug kann nicht nur die Schrauben schädigen, sondern auch Sicherheitsstandards beeinträchtigen.
Indem Sie diese Hinweise berücksichtigen, sind Sie gut vorbereitet, um festsitzende Schrauben erfolgreich zu vermeiden. Handwerkliches Geschick und gründliche Vorbereitung machen einen entscheidenden Unterschied beim Arbeiten mit Schrauben.
