Rundbogen selbst mauern – so gelingt es Ihnen

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Auch wenn einige Quellen das Gegenteil behaupten: Sie nehmen sich eine anspruchsvolle Aufgabe vor, wenn Sie einen Rundbogen mauern wollen. Wenn Sie das Projekt gründlich planen und fachgerecht umsetzen, vermeiden Sie jedoch häufige Schwierigkeiten, so dass keine ernsthaften Probleme entstehen.

Wichtige Details beim Mauern eines Rundbogens

Prinzipiell ähnelt das Mauern eines Rundbogens weitgehend dem gewöhnlichen Mauern in einer geraden Linie, im Detail bestehen jedoch einige konkrete Unterschiede. Sie ergeben sich zwangsläufig aus der besonderen Form und der Tatsache, dass während des Mauerns noch kein stabiles, sich selbst tragendes Gebilde besteht. Zu beachten ist unter anderem:

  • Ein solides Fundament für die beiden Seitenpfeiler
  • Angemessene Zwischenräume für zuverlässige Gesamtstatik des Bogens
  • Seitliche Abstützung der Bodenpfeiler
  • Anfertigen einer Bogenschablone als Stütze beim Mauern
  • Gleichmäßige, symmetrische Verteilung des Mörtels zwischen allen Steinen
  • Druckfestes Baumaterial wie Beton-, Natur- oder Mauersteine

Zunächst gilt es, sich für einen der zwei typischen Varianten eines Rundbogens zu entscheiden: dem Segmentbogen oder einem echten Rundbogen. Aus dieser Entscheidung resultieren unter anderen konstruktionsbedingte Unterschiede bei den Pfeilern zur Druckentlastung.

Der klassische Rundbogen

Bei einem „echten“ Rundbogen bildet der Bogen einen exakten Halbkreis. Das bedeutet statisch betrachtet, dass das Gewicht des Bogens und des darüber liegenden Mauerwerks überwiegend senkrecht nach unten geführt wird. Das bedeutet, dass dieser Typ ein sehr festes und stabiles Fundament benötigt, dafür aber im Vergleich zu einem Segmentbogen eine höhere Stabilität aufweist.

Der Segmentbogen

Der Segmentbogen verwendet lediglich den Teilausschnitt eines Halbkreises – der Radius ist größer als die Höhe des Rundbogens und der Mittelpunkt liegt deshalb deutlich unterhalb des Beginns der Wölbung. Das erschwert das Mauern und die statischen Berechnungen erheblich, darüber hinaus müssen Sie zumindest bei der ersten Lage speziell zugeschnittene Steine verwenden.

Statische Probleme beim Segmentbogen

Im Gegensatz zum Rundbogen leitet der Segmentbogen den Druck zur Seite, so dass Sie angesichts des hohen Gewichts entsprechend starke und seitlich abgestützte Widerlager an den beiden Bogenenden einsetzen müssen. Je flacher der Bogen ist, desto stärker sind die seitlichen Kräfte.

Vorgehen beim Mauern eines Rundbogens

Bis zu dem Abschluss der Arbeiten hält ein Gerüst mit einer Bogenschablone die einzelnen Steine (Scharen) in ihrer Position – erst mit dem Einsetzen des Schlusssteins entsteht ein tragfähiges Konstrukt. Mauern Sie stets Stein für Stein abwechselnd und symmetrisch auf beiden Seiten, wobei Sie auf eine gleichmäßige Fugendicke ohne Hohlräume achten müssen. Die Breite sollte zwischen maximal 0,5 cm an der Innenseite und 2 cm bis 3 cm am Bogenrücken betragen, um eine zuverlässige Stabilität zu gewährleisten.

Die Anordnung im Rundbogen erfolgt, ebenso wie die der Pfeiler, stets im Verband – das bedeutet, Sie versetzen die Stoßfugen zwischen den Steinen bei jeder Lage. Pfeiler und Bogen verwenden dabei einen identischen Verband. Der letzte Stein – der Schlussstein – ist immer der oberste und kann unter Umständen einen keilförmigen Zuschnitt aufweisen. Jeder Rundbogen besitzt deshalb eine ungerade Anzahl von Steinen: den beiden gespiegelten Seiten plus einem Schlussstein.