Quecksilberthermometer zerbrochen – so reinigen Sie den Ort

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Das Quecksilberthermometer galt über mehrere Jahrhunderte als Standardwerkzeug für die Messung von Temperaturen. Seit 2014 ist ihr Vertrieb innerhalb der EU nahezu vollständig verboten, doch es existieren weiterhin große Restbestände. Wenn Ihnen ein solches Quecksilberthermometer zerbricht, sollten Sie rasch, aber nicht panisch handeln.

Quecksilberthermometer und weitere Messgeräte

Die Besonderheit von Quecksilber besteht darin, dass es eine sehr präzise Messung in einem weiten Temperaturspektrum ermöglicht. Es reicht bei flüssigem Quecksilber von -38° Celsius bis +350° Celsius und lässt sich durch technische Tricks wie einer Stickstofffüllung mit hohem Druck bis auf +750° Celsius erweitern. Wegen seiner ausgezeichneten Eigenschaften findet sich Quecksilber in vielen Messinstrumenten des 20. Jahrhunderts wie zum Beispiel:

  • Klassische Fieberthermometer aus Glas
  • Thermometer für Innen- und Außenbereiche
  • Barometer und Wetterstationen
  • Manometer zum Messen des Luftdrucks
  • Thermostate mit eingebauter elektrischer Schaltung ab einer Grenztemperatur

Darüber hinaus findet sich Quecksilber ebenfalls in Energiesparlampen, die nicht auf LED Technik beruhen. Unter normalen Umständen befindet sich das Quecksilber in einem luftdichten Behälter eingeschlossen. Ist dieser zerbrochen, entweicht das giftige Schwermetall unverzüglich und es bilden sich Dämpfe.

Quecksilberthermometer zerbrochen – die erste Reaktion

Die wesentliche Gefahr geht nicht von dem reinen Quecksilber, sondern von dessen giftigen Dämpfen aus. Wenn Sie ein Quecksilberthermometer oder einen ähnlichen Gegenstand zerbrechen, öffnen Sie deshalb rasch die Fenster, verlassen Sie den Raum und schließen Sie die Türen. Vermeiden Sie jedoch, dass Wind oder Zug das Quecksilber aufwirbeln – bei stürmischem Wetter kippen Sie die Fenster deshalb lediglich.

Zweiter Schritt: Quecksilber aufsammeln

Quecksilber besitzt eine hohe Eigenbindung und bildet eine Kugel, die beim Aufprall zerspringt. Sie können die kleinen Kugeln auf einer glatten Oberfläche sammeln, indem Sie ein festes Papier als Schieber verwenden. Sobald sie sich berühren, verbinden sich die kleinen Kugeln zu einer großen. Falten Sie ein dünnes Papier zu einer Rinne und knicken Sie ein Ende um. Dieses können Sie als improvisierte Schaufel nehmen und die Kügelchen mit den Scherben vorsichtig in ein luftdichtes Glasgefäß – zum Beispiel ein Einmachglas – geben. Auf Teppichen können Sie Reste feuchten Tüchern oder Klebeband vorsichtig auftupfen.

Dritter Schritt: Sauber machen und Quecksilber entsorgen

Haben Sie alle sichtbaren Spuren beseitigt, lüften Sie das Zimmer mindestens 60 Minuten. Anschließend können Sie den Boden feucht mit einem Lappen reinigen. Vermeiden Sie das Fegen oder Saugen, bis Sie alle Spuren beseitigt haben – beides wirbelt das Quecksilber eher auf und verteilt es, anstatt es zu entfernen. Bewahren Sie Quecksilber, Reste und Reinigungsutensilien luftdicht verschlossen zum Beispiel in einem Einmachglas auf und geben Sie dieses zur Entsorgung bei einem Recyclinghof oder Schadstoffmobil ab.