Keramik richtig kleben

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Die zerbrochene Keramik sollte von unten nach oben Schritt für Schritt zusammengeklebt werden

Wenn ein Keramikstück zu Bruch geht, muss die Entsorgung in vielen Fällen nicht die einzige Option sein. Vielmehr lassen sich viele Keramikteile mit speziellen Klebstoffen und einer kleineren Nachbehandlung wieder reparieren. Wie dies funktioniert und worauf geachtet werden muss, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.

Die optimale Vorbereitung

Von besonderer Wichtigkeit für das Unterfangen ist es, dass Sie alle Bruchstücke des Keramikteils auffinden und mit dem Kleben nicht zu lange warten, da die Kontaktfähigkeit des Materials an den Bruchstellen mit der Zeit abnimmt. Bevor Sie sich dem Verkleben der Bruchstücke widmen, sollten Sie diese optimal vorbereiten, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

In einem ersten Schritt müssen die Teile von Staub und Schmutz befreit werden, damit der Kleber später gut haftet. Reinigen Sie die Keramik dafür mit warmen Wasser und gegebenenfalls Spülmittel und versuchen Sie, die Bruchstellen nicht direkt mit Ihren Fingern zu berühren, um Fettrückstände zu vermeiden. Sollte sich Schmutz oder Staub in den Bruchstellen befinden, lassen sich diese zumeist mit einem kleinen Pinsel gut reinigen.

Auswahl des Klebers

Nicht jeder Kleber besitzt die gleiche Eignung für die Behandlung von Keramik, weswegen die Auswahl idealerweise auf eine der nachstehenden Sorten fallen sollte:

  • Porzellankleber: Obwohl tatsächlich für eine andere Stoffgruppe gedacht, eignet sich Porzellankleber ebenso für Steinzeug und Ton. Er ist zumeist temperaturbeständig und spülmaschinenfest, weshalb er für Keramikgeschirr empfehlenswert ist. Hier gibt es verschiedene Hersteller, die sich vor allem in Farbe und Trocknungszeit des Klebers unterscheiden.
  • Zweikomponentenkleber: Größere Flächen lassen sich gut mit einem Zweikomponentenkleber wieder zusammenfügen. Dieser besteht aus einem Härter auf Epoxidharz-Basis und einer Spachtelmasse, die nach dem Anmischen besonders schnell und dauerhaft kleben und eine extrem stabile Verbindung herstellen. Hiermit sollte daher zügig gearbeitet werden!
Tipps & Tricks
Als ungeeignet hat sich hingegen Sekundenkleber erwiesen, da er besonders schnell aushärtet und eine eher schlechte Eignung für poröse Untergrunde besitzt. Es lohnt sich, hier nicht die schnellste, sondern eine langanhaltende Reparatur durchzuführen!

So tragen Sie den Kleber auf

Je nachdem, für welchen Kleber Sie sich entschieden haben, müssen sie den Zweikomponentenkleber anmischen, bevor Sie mit dem Auftragen beginnen. Setzen Sie die Bruchstücke zuerst probehaft zusammen, um einen Überblick über den Klebevorgang zu erhalten. Bestreichen Sie die Kanten erst dann Stück für Stück mit Kleber und halten Sie diese etwa drei Minuten an die Keramik, bis der Antrocknungsprozess vollzogen ist.

Achten Sie darauf, besonders eng und ohne Spaltenbildung zu arbeiten und entfernen Sie austretende Kleberreste erst, nachdem diese getrocknet sind, um Wischspuren zu vermeiden. Um die Fixierung noch zu verstärken, können Sie die geklebten Stellen mit Klebeband fixieren und während der Trocknung so an Ort und Stelle halten.

Gegebenenfalls lohnt sich eine Finalisierung mit Kaltglasur: werden Bruchkanten mit dieser übermalt oder mit einem Lackspray behandelt, können sie nahezu unsichtbar gemacht werden.