Glas kleben – so geht’s richtig

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Mit Silikon lassen sich z.B. zwei Glasplatten aneinander kleben

Ärgerliche Schäden an Glas sind schnell passiert, aber der Gang zum Mülleimer muss nicht zwingend notwendig sein. Tatsächlich lässt sich Glas mit dem richtigen Kleber und einer guten Technik oftmals wieder reparieren. Wie Sie dabei vorgehen müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.

Herausforderungen beim Kleben von Glas

Glas gehört aufgrund der individuellen Stoffeigenschaften nicht nur zu den eher empfindlichen Materialien, sondern sorgt durch seine Transparenz häufig dafür, dass Beschädigungen, Risse und geklebte Stellen sichtbar bleiben. Auch halten die meisten Kleber auf der Oberflächenstruktur vor Glas nicht oder können nicht optimal aushärten. Ein ganz perfektes Ergebnis kann beim Kleben zumeist nicht erzielt werden – aber mit speziellen Klebstoffen und der richtigen Vorgehensweise können vor allem zerbrochene Glasstücke dauerhaft wieder zusammengefügt werden.

Auswahl eines Klebstoffes

Da sich viele Klebstoffe für die Reparatur von Glas nicht eignen, sollten Sie darauf achten, stattdessen einen Kleber aus einer der folgenden Möglichkeiten auszuwählen:

  • UV-Glaskleber: Diese Klebstoffe stellen die beste Option dar, ein dauerhaft haltbares und wenig sichtbares Ergebnis zu erzielen. UV-Kleber besitzen reaktive Inhaltsstoffe, die unter Sonnenlicht oder einer UV-Lampe aushärten und transparent trocknen. Sie sind zumeist mit einer mittleren Viskosität ausgestattet und damit extra für das Zusammenfügen von Glaskanten konzipiert. Ein Nachteil ist allerdings, dass UV-Kleber deutlich teurer als andere Klebstoffe sind. Auch können dickeres oder stärkeres Glas weniger gut mit diesem Kleber repariert werden, da die Dicke bzw Farbe die UV-Strahlung zurückhält und die komplette Aushärtung verhindert.
  • Silikonkleber: Silikonkleber, zu denen beispielsweise auch Aquariumkleber zählen, sind gegenüber UV-Klebstoffen etwas günstiger und weisen ebenso eine geringere Viskosität auf, weswegen sie weniger zu Blasenbildungen neigen. Auch Silikonkleber sind in der Regel transparent, wasserfest und besitzen eine hohe Klebkraft, darüber hinaus sind sie außerdem besonders hitzebeständig und können für Gegenstände verwendet werden, die zum Kochen in den Backofen müssen. Vorsicht: manche Silikonkleber sind allerdings giftig! Achten Sie also vor allem bei Küchengeschirr darauf, einen ungiftigen Silikonkleber oder einen speziellen Klebstoff für Geschirr zu verwenden.
  • 2-Komponenten-Kleber: Bestimmte 2-Komponenten-Kleber sind ebenfalls für das Kleben von Glas geeignet. Diese werden zumeist für größere Glaskanten verwendet und besitzen eine hohe Viskosität und extreme Klebkraft. Die Komponenten werden erst direkt vor der Verwendung zusammengefügt und reagieren miteinander, wodurch die Klebkraft entsteht. Achten Sie aufgrund der Zähflüssigkeit bei diesen Klebstoffen auf Blasenbildung!

Bereiten Sie das Kleben gut vor

Sobald Sie einen geeigneten Klebstoff ausgewählt haben, sollten Sie die zu klebenden Glasstellen auf den Prozess vorbereiten. Den Beginn stellt hierbei ein Puzzle dar: Vergewissern Sie sich, dass alle Bruchstücke vorhanden sind, und setzen Sie diese probeweise zusammen, um einen Wegweiser für den Klebeprozess zu erstellen. Auch sollten Sie alle Bruchstücke gut reinigen. Verwenden Sie hierfür am besten warmes Wasser und Spülmittel oder Glasreiniger. Außerdem sollten Sie Latexhandschuhe tragen, damit Ihre Finger keine neuen Fettabdrücke auf dem Glas hinterlassen und Sie darüber hinaus keinen Kontakt zwischen Haut und dem nachfolgenden Kleber herstellen.

Glas Schritt für Schritt kleben

Nach der Vorbereitung der Glasstücke folgt nun der eigentliche Arbeitsaufwand: das Kleben. Dies ist nach der obigen Vorbereitung in wenigen Schritten ganz einfach möglich:

  • Klebstoff vorbereiten: Wenn Sie mit einem 2-Komponenten-Kleber arbeiten oder einen Klebstoff verwenden, der eine Antrocknungszeit benötigt, sollte dieser nun zusammengefügt bzw geöffnet werden. Orientieren Sie sich einfach an den Herstellerangaben.
  • Ränder bearbeiten: Tragen Sie den Klebstoff in einem nächsten Schritt auf die Glasränder bzw Bruchkanten auf. Es reicht aus, diesen in kleinen Mengen nur auf eine Seite aufzutragen. Wichtig ist, dass die gesamte Kante damit bedeckt wird, um einen guten Halt zu gewährleisten und weitere Rissbildung zu vermeiden.
  • Zusammenfügen und fixieren: Drücken Sie die Bruchstücke nun an ihren Kanten bündig zusammen und halten Sie diese für etwa eine Minute in Position, damit der Klebstoff antrocknen kann. Fixieren Sie danach das Glasstück für die weitere Trocknung, wenn es nicht von alleine zusammenhält. Geeignet sind hierfür etwa Gummibänder, Klebeband oder Klammern.
  • Trocknung: Nachdem die Teile zusammengefügt wurden, müssen sie schließlich ausreichend trocknen, damit der Kleber optimal wirken kann. Je nachdem, was für einen Klebstoff Sie verwendet haben, kann dies länger oder weniger lang dauern. Als Faustregel gilt allerdings, dass nach spätestens 24 Stunden alles gut gehärtet sein sollte. Wenn Sie einen UV-Glaskleber verwendet haben, müssen Sie darüber hinaus sicherstellen, dass das Glas unter einer UV-Lampe oder im Sonnenlicht liegt, damit der Kleber seine volle Wirkung entfalten kann.
  • Ränder säubern: Sobald der Kleber getrocknet ist, kommt die abschließende Feinarbeit: die Säuberung der geklebten Ränder durch Entfernen etwaiger Klebreste. Dieser überschüssige Kleber kann ganz einfach mit einer Rasierklinge oder einem Glasschaber entfernt werden, wodurch der frühere Bruch noch unauffälliger wird und die Glasoberfläche wieder glatt erscheint. Als letzten Schritt lohnt sich ein erneutes Säubern des Glases mit warmen Wasser und Spülmittel, um auch die letzten Spuren des Klebprozesses verschwinden zu lassen.