Um den Dämmschutz eines Wohngebäudes erhöhen zu können, kann das Dämmen von Innenwänden notwendig sein. Das ist zwar nicht immer ideal, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen durchaus sinnvoll sein. Was Sie darüber wissen müssen und wie Sie am besten vorgehen, lesen Sie hier.
Über die Notwendigkeit, eine Innendämmung zu errichten
Nicht zuletzt seit dem Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist es zur Pflicht geworden, beheizte Gebäude ausreichend gegen Wärmeverlust zu dämmen. Mittel der Wahl ist dafür im Regelfall die Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems, das auf die Außenwände des Hauses montiert wird. Genau hier kann allerdings ein Problem entstehen – so ist es bei vielen Gebäuden nicht möglich oder unerwünscht, eine Außendämmung vorzunehmen.
Das kann beispielsweise an einer schönen Fassade liegen, die erhalten werden soll, oder aber dem Umstand geschuldet sein, dass sich das Gebäude unter Denkmalschutz befindet. Dann muss stattdessen eine Dämmung der Innenwand durchgeführt werden.
Über die Nachteile einer Innendämmung
Daher ist es etwa für Altbauten nicht unüblich, für eine nachträgliche Dämmung auf eine Innenwanddämmung zurückzugreifen. Dabei handelt es sich aber um ein Vorgehen „zweiter Wahl“, da mit einigen Nachteilen gegenüber klassischen Außenwanddämmungen gerechnet werden kann. Diese sehen im Überblick wie folgt aus:
- Wohnraumverlust: Wird eine Dämmschicht im Innenbereich angebracht, verringert sich der verfügbare Wohnraum um die Fläche der Dämmschicht. Hierbei ist mit etwa einem Quadratmeter Verlust pro zehn Quadratmeter Wohnfläche zu rechnen.
- Tauwasserbildung: Auch können Feuchtigkeitsprobleme infolge von Tauwasserbildung entstehen, da der innere Teil der Außenwand vom beheizten Innenraum abgeschirmt wird. Die Verwendung einer Dampfbremsfolie oder einer diffusionsoffenen Dämmung kann diesen Faktor allerdings verringern.
- Trocknungszeiten: Verwandt mit dem vorherigen Nachteil sind die längeren Trocknungszeiten des Mauerwerks nach einem Regen, da die Trocknung zur Innenwanddämmung hin verzögert wird. Als Folge können Feuchtigkeit und Frost im Mauerwerk entstehen.
- Wärmebrücken: Zusätzlich erhöht sich das Risiko von Wärmebrücken an den Anbindungsstellen.
- Installationen: Zuletzt darf nicht vergessen werden, dass viele Innenwände mit Steckdosen und Lichtschaltern versehen sind. Diese müssen ausgebaut und umgelegt werden, wenn eine Innenwand gedämmt werden soll.
Schritt für Schritt: So dämmen Sie eine Innenwand richtig
Um eine Innenwanddämmung möglichst optimiert zu gestalten, werden entweder Verbunddämmplatten, Mineraldämmplatten oder Kalziumsilikat-Dämmplatten in einem System verlegt. Die Vorgehensweise sieht dabei wie folgt aus:
- Befreien Sie die Innenwand von Schmutz und Staub und bessern Sie etwaige Schäden aus, bevor Sie die Dämmung anbringen;
- Befinden sich Steckdosen oder Lichtschalter an der Wand, müssen diese demontiert und die Leitungen entsprechend verlegt werden;
- Schneiden Sie dann die Dämmplatten passend zu und rühren Sie den Leichtmörtel an;
- Die erste Reihe muss lot- und fluchtrecht angelegt werden, damit Sie die nachfolgenden Passstücke richtig zuschneiden können. Schwimmen Sie die Dämmplatten mit ausreichendem Druck an die Wand;
- Verdübeln und armieren Sie die neue Innenwanddämmung danach, um für einen guten Halt zu sorgen;
- Im Anschluss sollten etwaige Unebenheiten abgeschliffen werden;
- Wollen Sie die neue Dämmschicht nicht verputzen, kann diese nun gestrichen oder gespachtelt werden. Wie Sie eine Innenwand hingegen verputzen, können Sie in diesem Artikel nachlesen.