Da es sich bei Aluminium um ein Leichtmetall handelt, lässt es sich mit bestimmten Klebstoffen ganz einfach kleben. Allerdings gibt es bezüglich der Oberflächenstruktur, der Vorgehensweise und der Klebstoffe einige Dinge zu beachten. Welche das sind und wie Sie ein optimales Ergebnis erhalten, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
Kleben, nieten oder schweißen?
Um Aluminiumteile mit anderen Teilen oder mit Teilen aus anderen Metallen zu verbinden, gibt es generell drei Möglichkeiten:
- Kleben: Gerade für Hobbyhandwerker stellt das Kleben die beste Möglichkeit dar. Zwar handelt es sich bei Aluminium um eine eher spröde Oberfläche, auf der Kleber eigentlich nicht so gut hält. Aber durch die richtige Vorbereitung lässt sich dieser Stolperstein leicht umgehen, sodass Kleber tatsächlich genauso gut halten kann wie eine Schweißnaht.
- Nieten: Auch lassen sich Aluminiumteile durch ein Nietverfahren zusammenfügen. Dies wird aber eher in der Flug- und Schifffahrtsindustrie vorgenommen, da für das Nieten spezielle Maschinen benötigt werden.
- Schweißen: Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, Aluminium zu schweißen oder zu löten. Dieser Vorgang findet zumeist in einem MIG-, WIG- oder CMT-Verfahren statt. Dabei entsteht aber eine starke Erwärmung, weshalb die Festigkeit des Aluminiums beeinträchtigt werden könnte.
Verwenden Sie den richtigen Klebstoff
Wenn Sie Aluminium kleben möchten, müssen Sie auf die Verwendung eines geeigneten Klebstoffes achten. Aluminium ist ein Leichtmetall, das sowohl oxidiert als auch thermischer Ausdehnung unterliegt, weshalb sich nicht jeder Klebstoff für eine feste und dauerhafte Verbindung eignet. Infrage kommen vor allem Zwei-Komponentenkleber. Dazu zählen die Folgenden:
- Epoxidharz-Kleber: Gerade bei größeren Flächen lohnt sich die Verwendung dieses Klebers, der eine hohe Festigkeit besitzt und unter Raumtemperatur schnell aushärtet. Auch lässt sich der Vorgang unter Wärmezufuhr noch beschleunigen. Da Epoxidharz-Kleber allerdings recht anspruchsvoll sind, muss auf eine gründliche Vorbereitung der Oberfläche geachtet werden.
- PU- bzw PUR-Kleber: Diese Klebstoffe auf Polyurethanbasis haben eine relativ lange Trocknungszeit, weshalb sie sich besonders dann eignen, wenn zwei verschiedene Metallarten verklebt werden sollen, die unterschiedliche Oberflächeneigenschaften besitzen. Auch wird dieser Kleber für Alugusse verwendet.
- MS-Polymere: Neben ihrer Temperaturbeständigkeit sind MS-Polymer-Klebstoffe recht zäh, weshalb sie auf der Aluminiumoberfläche gut haften.
- Methacrylat-Kleber: Schließlich können auch Methacrylat-Klebstoffe für Aluminium verwendet werden. Sie verfügen über eine besonders geringe Oberflächenspannung, weshalb sie eine hohe Festigkeit aufweisen und schnell aushärten.
Achten Sie auf die Oberflächenstruktur des Aluminiums
Neben der Auswahl eines Klebers ist es außerdem wichtig, dass Sie die Oberflächenstruktur des Aluminiumteils berücksichtigen. Unbehandelte Aluminiumteile verfügen über eine natürliche Oxidationsschicht, die den Klebevorgang negativ beeinflusst – sie hält nur einer geringen Kraftbelastung statt. Auch Aluminiumteile, die eloxiert wurden, besitzen eine (in diesem Falle künstliche) Oxidationsschicht, die sogar noch weniger Haftung erzeugt. Untersuchen Sie Ihr Aluminium also vor dem Klebevorgang dahingehend, ob die Oxidationsschicht behandelt wurde und wie dick diese ist, da sie in einem nächsten Schritt idealerweise abgeschliffen werden muss. Wenn Sie den Schritt überspringen, riskieren Sie ein nur schlecht haftendes Klebergebnis.
Vorbereitung ist das A und O
Daher sollten Sie in einem ersten Schritt die Vorbereitung des Aluminiums vornehmen. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche sauber und frei von Fettrückständen ist und tragen Sie am besten Gummihandschuhe, um keine neuen Fingerabdrücke zu hinterlassen. Verwenden Sie einen fettlöslichen Reiniger und entfernen Sie auch unsichtbare Rückstände.
Danach muss die Oxidationsschicht entfernt werden, wofür Sie am besten ein Schleifpapier mit einer mittleren Körnung verwenden. Achten Sie darauf, nach dem Abschleifen der Oxidationsschicht zügig mit dem Kleben zu beginnen, da das reaktive Aluminium innerhalb von 10 Minuten eine neue Oxidationsschicht bilden kann!
Aluminium Schritt für Schritt kleben
Sobald alle Vorbereitungen getroffen werden, kann der eigentliche Klebevorgang auch bereits beginnen – dieser ist nun ganz einfach und intuitiv:
- Tragen Sie den Klebstoff flächenweise direkt nach dem Schleifvorgang auf, sodass auch größere Teile keine Chance haben, an einer Stelle bereits zu oxidieren, während Sie an einer anderen Stelle noch schleifen;
- Tragen Sie den Klebstoff ebenso auf das andere Aluminium bzw Baustoffteil auf, mit dem Sie das Aluminium verkleben möchten. Diese „doppelte Schicht“ sorgt für mehr Festigkeit und eine umfassendere Verteilung des Klebers;
- Lassen Sie den Klebstoff kurz antrocknen. Hier lohnt es sich auch, einen Blick auf die Herstellerangaben zu werfen;
- Fügen Sie die beiden Teile nun zusammen und spannen Sie diese ein, sodass Druck auf den Flächen entsteht;
- Lassen Sie den Kleber ausreichend lange trocknen. Auch hier ist ein Blick auf die Herstellerangaben ratsam.